Additive Farbmischung
Werden alle Spektralfarben z. B. durch eine Sammellinse zusammengeführt, erhält man "weißes" Licht. Dies ist der Beweis, dass durch das Addieren der einzelnen Lichtenergien, also dem optischen Mischen, immer helleres Licht bis hin zum "weißen" Licht entsteht. Den Vorgang des Mischens von unterschiedlichen Lichtfarben nennt man "additive Farbmischung".
Primärvalenzen
Unter den Lichtfarben nehmen die Primärvalenzen (rot, grün, blauviolett) eine besondere Stellung ein. Von allen anderen Lichtfarben unterscheiden sie sich durch zwei Merkmale:
- Primärvalenzen können
nicht aus anderen Lichtfarben gemischt werden
- Durch Mischen der 3 Primärvalenzen kann der Eindruck aller anderen Lichtfarben hervorgerufen werden (siehe auch: Physik-Spektrum-Thomas Young , Farbwahrnehmung)
Bei den Lichtfarben sind
die Primärvalenzen also das, was die Primärfarben bei den Körperfarben sind.
In der Literatur und in den Farbeinstellungen von Computerprogrammen
findet man dieses System als RGB-System oder RGB-Modell .
Das RGB-System
-
Die drei Lichtkegel (Rot, Grün, Blauviolett) und ihre Überlagerungen
Interaktive
Darstellung der additiven Farbmischung
rot | + | grün | = | gelb | ||
rot | + | blauviolett | = | magenta | ||
grün | + | blauviolett | = | cyan | ||
rot | + | grün | + | blauviolett | = | weiß |
Für jede der drei Primärvalenzen, rot, grün und blauviolett, verfügt das menschliche Auge über jeweils eine Art von Zapfen (vgl. Netzhaut ).
Durch die unterschiedlichen Wellenlängen des Lichts werden die Zapfen unterschiedlich stark gereizt. Je nach Primärvalenzen und deren Intensität wird eine andere Zapfenart angeregt. Diese mehr oder weniger starken Reize an den entsprechenden Zapfen, rufen im Gehirn den Sinneseindruck "Farbe" mit all den möglichen Nuancen hervor. Bei der additiven Farbmischung bewirkt jede dazukommende Lichtfarbe einen helleren Farbton.
Mit den Primärvalenzen lassen sich einerseits die physikalische Entstehung von Farben und andererseits die Physiologie des Farbsehens erklären.
Bedingt durch unsere Art Farben wahrzunehmen (siehe auch: Farbsehen ), findet das Prinzip der Farbmischung aus den Primärvalenzen, also die additive Farbmischung, folgende praktische Anwendungen: z.B. bei Farbfernseher bzw. beim Röhrenmonitor - kleine rote, grüne oder blaue Punkte (RGB) leuchten an der Bildschirmfrontseite unterschiedlich stark auf und erlauben so die Darstellung der gewünschten Farbnuancen, da die winzigen Einzelpunkte verschwimmen. Weitere Anwendungen sind z.B. Beleuchtungseffekte im Theater, Lightshows in Diskotheken und bei Konzerten.
Auf der additiven Farbmischung baut das RGB-System zur Farbdefinition am PC auf.
Weißes Licht
besteht:
- aus allen drei Primärvalenzen
in gleicher Intensität
- aus allen Wellenlängen, also
das gesamte Spektrum, in gleicher Intensität
- durch die Mischung einer Primärvalenz mit der entsprechenden Gegen- bzw. Ergänzungsfarbe (entsprechend den Komplementärfarben bei Körperfarben). Diese Farbpaare nennt man Kompensativfarbpaare. Diese Farben liegen sich im RGB-System diametral gegenüber. Bei Lichtfarben ergänzen sich Kompensativfarbpaare zu "weißem" Licht.