Partner- und Gruppenarbeit
Partner- und Gruppenarbeiten stellen große Anforderungen an die sozialen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern mit Autismus. Im Rahmen des Nachteilsausgleichs könnte zum Beispiel eine Einzelarbeit als Teil einer Gruppenarbeit ermöglicht werden. Dabei werden nach Absprache mit der Gruppe innerhalb einer gemeinsamen Aufgabe sinnvolle Abschnitte von der Schülerin oder dem Schülern mit Autismus einzeln bearbeitet. Am Ende fließen alle Ergebnisse in ein gemeinsames Gruppenergebnis ein. Auf diese Weise können Schülerinnen und Schüler mit Autismus bei einer Gruppenarbeit mitwirken, ohne dass die Zusammenarbeit durch die erforderliche soziale Interaktion beeinträchtigt wird.
Eine weitere Möglichkeit zur Reduzierung der sozialen Anforderungen ist das Definieren einer verlässlichen Gruppe für einen längeren Zeitraum. Für Schülerinnen und Schüler mit Autismus ist eine Gruppenfindung und das Einfügen in eine Gruppe eine Herausforderung. In Gruppenfindungsphasen müssen jedes Mal aufs Neue Mitschülerinnen und Mitschüler angesprochen, Rollen verteilt und Situationen strukturiert werden. Dieser Prozess zieht im Vorfeld reichlich Energie, die für die anschließende inhaltliche Auseinandersetzung fehlen würde. Eine feste bzw. vorgegebene Gruppeneinteilung gibt Schülerinnen und Schülern mit Autismus Sicherheit. Die soziale Herausforderung bleibt für sie dabei überschaubar.
Auch klar gestellte Gruppenarbeitsaufträge reduzieren die Anforderung an die Sozialkompetenz der betroffenen Schülerinnen und Schüler. Je klarer Arbeitsaufträge gegeben werden, umso besser kommen die Schülerinnen und Schüler mit Autismus ins zielgerichtete Handeln. Aufgrund der veränderten Wahrnehmung im Bereich der zentralen Kohärenz liegt ihr Fokus häufig nicht auf den Zusammenhängen, sondern bleibt an Einzelheiten haften. Ein klarer Arbeitsauftrag hilft auch hier weiter.
Hilfen:
- wenn möglich: feste Gruppeneinteilung
- klare Anweisungen
- klarer Arbeitsauftrag
- Einzelarbeit als Teil einer Gruppenarbeit ermöglichen
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