Antworten von SuS
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
1. Hannah
- Dies ist meine ganz persönliche Meinung: In den Wörtern „christlicher
Glaube“ steckt schon „christlich“, abgeleitet von Jesus Christus,
mit drin. Was macht den christlichen Glauben aus? Es ist der Gott, an den man
glaubt. An Gott, den Vater. An Gott, nämlich Jesus Christus und an Gott, den
Heiligen Geist. Und auch der Mensch, der sich damit auseinandersetzen muss,
ob er an ihn glaubt. Ich denke, das ist eine ganz persönliche Entscheidung und
ich denke, dass man dieses „Glauben“, dieses auf Gott Vertrauen,
ausprobieren muss, um wirklich zu wissen, was den christlichen Glauben ausmacht.
Manche stellen sich vor, dass Gott im Himmel sitzt und Däumchen dreht und, wenn man Glück hat, sich etwas um einen kümmert. Aber wer den christlichen Glauben auslebt, der wird sehen, dass da mehr ist: Gott will uns begegnen und uns Liebe geben. Es ist krass, wenn ich vom Heiligen Geist erfüllt bin. Gott, den man ganz persönlich kennen lernt, macht den christlichen Glauben aus!
Dass man Gott braucht, um ein erfülltes Leben zu haben, wage ich nicht zu sagen. Jeder hat schon erfüllte Momente in seinem Leben erlebt, aber ich finde, Gott ist vollkommen. Ich glaube an Gott.
2. Nicole
-
Ich bin der Meinung, dass dieser Slogan die Menschen mit einem christlichen
Glauben angreift und verletzt. Es ist klar, dass Menschen verschiedene Denkweisen
und Religionen haben. Jedoch sollte man mit solchen Aussagen vorsichtig umgehen.
Zu der Frage, was den christlichen Glauben ausmacht, finde ich, dass man sich nicht gläubig nennen soll, wenn man ab und zu in die Kirche geht. Man sollte zu jeder Gelegenheit zu seinem Glauben stehen. In dieser Situation sollte man sich dazu äußern und auf die Menschen zugehen und ihnen sagen, dass man mit dem christlichen Glauben glücklich und zufrieden leben kann. Man sollte sich dazu nicht äußern, wenn man dieses Gefühl noch nie hatte.
Jedoch finde ich es auch nicht gerechtfertigt, wenn man sich als christlicher Gläubiger einordnet und dann die ganze Verantwortung abgibt und sich Fehler erlaubt, mit dem Hintergedanken, dass Gott schon wieder alles grad biegen wird.
3. Miya
- „Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott“.
Als ich den Aufdruck des Busses gelesen hatte, kamen mir verschiedene Fragen
in den Kopf: Woher wollen sie das überhaupt wissen? Und: Ist es denn so wichtig,
zu wissen ob es ihn nun wirklich gibt oder nicht? Kann nicht jeder Mensch seine
eigene Meinung zu diesem Thema haben ? und so weiter…
„Ein erfülltes Leben braucht keinen Glauben“ – Es ist sicherlich möglich, ohne den Glauben an Gott zu leben, aber wenn man sich gar nicht erst darauf einlässt, sondern gleich so verschlossen dem Thema gegenüberstellt, kann man nicht die Erfahrung machen und sich somit auch kein eigenes Bild darüber machen. Deshalb finde ich, dass jeder Mensch es für sich selbst entscheiden sollte und es somit auch „ausprobieren“ sollte.
„Werte sind menschlich – auf uns kommt es an!“– Diese Aussage ist in meinen Augen gar nicht mal so falsch, da man zuerst das „uns“ definieren muss. Es kann sein, dass man sich als einzelner (oder als Gruppe) schon „mit Gott“ sieht, und man somit also auch mit Gott lebt und daraus folgt, dass es auch auf Gott drauf ankommt. Somit ist die Aussage sehr ungenau formuliert.
„Aufklärung heißt – Verantwortung zu übernehmen“ – Nur weil man vielleicht vieles weiß, wird man nie alles wissen und kann somit auch nicht immer „richtig“ handeln. Vor allem: Woher soll man wissen, wann etwas richtig ist und wann nicht? Man lernt es erst durch die Erfahrung. Es ist menschlich, Fehler zu machen. Aber manche Menschen vertrauen bei ihrem Handeln auch auf Gott und glauben an das Schicksal.
Ich finde, dass jeder Mensch seine eigene Definition von dem christlichen Glauben hat und jeder auch nur „soweit“ gläubig ist, wie er es für „richtig“ empfindet. Jedoch ist es in meinen Augen dabei wichtig, dass man vertrauen an Gott hat, und nie aufgibt, an ihn zu glauben.
4. Luisa
- Vorhin bin ich über den Marktplatz gelaufen, da stand ein riesiger Bus mit
der Aufschrift „Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit)
keinen Gott. Ich habe dort dann einen Flyer bekommen, auf dem noch 2 andere
Slogans standen. Ich finde diese Aktion unmöglich, weil diese Leute versuchen,
anderen Leuten ihre Meinung aufzudrängen. Meiner Meinung nach sollte jeder selber
wissen, ob es für denjenigen persönlich einen Gott gibt oder nicht.
Der andere Slogan „Aufklärung heißt, Verantwortung zu übernehmen“ hat mich auch ziemlich geärgert, weil sie damit allen, die an Gott glauben, unterstellen, nicht verantwortungsvoll zu sein. Sie stellen damit eine Behauptung auf, der sie nicht gerecht werden können, weil sie ja bestimmt nicht von jedem Christen wissen, ob er verantwortungsbewusst ist oder nicht. Auf dem letzten Slogan stand „Werte sind menschlich – auf uns kommt es an“ Hier bin ich geteilter Meinung gewesen. Klar ist es für viele Christen ein Stück weit Geborgenheit, sich an Gott „festzuhalten“, aber ich persönlich finde, man sollte das nicht übertreiben und lieber eine gute Mischung aus beidem finden. Das wäre die beste Lösung für mich.
5. Nikita
- Ich persönlich würde diesen Aussagen widersprechen, andere Menschen jedoch
würden ihnen zustimmen. Das ist das, was mich am christlichen Glauben so fasziniert,
jeder kann, darf und soll ihn anders auffassen. Er lässt Spielraum für verschiedene
Denkweisen. Niemand kann sich sicher sein, dass es einen Gott gibt, aber wenn
man glaubt (so sehe ich es zumindest), fühlt man etwas, das einem Kraft und
Hoffnung schenkt. Die Aufschrift „Ein erfülltes Leben braucht keinen Glauben“
ist für mich jedoch absurd, denn jeder Mensch glaubt an etwas, vielleicht nicht
an Gott, aber an etwas Größeres.
Menschen brauchen etwas, nach dem sie sich richten können, einen Leitfaden, sie brauchen etwas das über sie richtet. Christlicher Glauben heißt für mich nicht nur beten und Däumchen drehen, es heißt für mich, anderen Menschen mit voller Kraft beizustehen und Kompromisse einzugehen. Viele Menschen tun den christlichen Glauben als einfaches Gerede ab, aber für uns Gläubige ist es viel mehr.
6. Kai
- Persönlich denke ich, dass jeder Mensch eine eigene Meinung haben sollte und diese auch vertreten darf. Aber öffentliche Werbung gegen eine Religion ist etwas anderes, manche Gläubigen könnten dies als Beleidigung empfinden. Viele Gläubige leben nach strengen Regeln, die stark mit dem christlichen Glauben und Gottes Botschaft verknüpft sind. Wenn diese Personen schon von klein auf christlich erzogen wurden und sie noch nie mit einer anderen Religion oder auch dem Atheismus konfrontiert werden, kann es sein, dass ihre Grundfesten erschüttert werden könnten. Erfahrenere Gläubige würden sofort auf die Barrikaden gehen und mit den Leuten, welche die Idee zu dieser Werbung hatten, diskutieren, sie versuchen von der Existenz Gottes zu überzeugen, um ihren Gott nicht zu verleumden. Aber nicht nur Christen werden sich durch diese Werbung angegriffen fühlen, sondern auch noch andere Religionen, zum Beispiel Juden, Zeugen Jehovas, sogar die Muslime, da „Gott“ weit definierbar ist, als Erlöser, Vater, Schöpfer oder noch vieles mehr, das somit andere Religionen im Endeffekt mit einschließt.
7. Linda
- Meiner Meinung nach ist es nicht korrekt, so etwas auf einen Bus zu schreiben
und so der ganzen Welt zu zeigen, dass diese Meinung als einzige richtige Antwort
gilt. Denn mit Sicherheit gibt es viele Menschen, die so denken, allerdings
ist für viele Menschen die Kirche ein Zufluchtsort zu Gott und hilft diesen
Menschen in schweren Zeiten. Und eben für diese Menschen ist dieser Satz auf
dem Bus eine verletzende Aussage, denn er greift sie in ihrer tiefen Überzeugung
an.
Ich selbst würde mich nicht als einen tiefgläubigen Menschen bezeichnen, jedoch empfinde ich den Glauben in fast allen Fällen als etwas durchaus Positives. Man setzt sich mit vielen wichtigen Themen auseinander um ein friedliches Miteinander zu ermöglichen. Außerdem steht für mich vor allem die Gemeinschaft beim Thema Gott im Vordergrund. Wenn man sich selbst als Mitglied einer Gemeinschaft sieht, die unter dem Schutz eines immer präsenten Gottes steht, kann einem das einen unglaublich großen Auftrieb geben. Ich verstehe nicht, weshalb jemand diesen Gedanken durch Überzeugungsarbeit in die andere Richtung drängen muss. Ich selbst bin in den letzen Jahren bei der Mitgestaltung von Jugendgottesdiensten engagiert, da ich das für eine gute Sache halte. Durch die gemeinsame Gespräche über bestimmte Themen und Werte und durch gemeinsame Unternehmungen ist eine Gemeinschaft entstanden, die dann gemeinsam mit einer Kombination aus biblischen und aktuellen Texten und Liedern einen Gottesdienst gestaltet. Diese Arbeit macht viel Spaß und fördert die Persönlichkeit jedes Einzelnen. Außerdem stärkt die Kraft der Gemeinschaft jeden Einzelnen.
Ich finde, in diesem Fall ist nicht die Frage, ob man an Gott glaubt, im Vordergrund, sondern warum man Menschen, die durch den Glauben glücklicher sind, vom Gegenteil überzeugen möchte?
Ich bewundere diese Menschen, die durch ihr Gottvertrauen weniger Sorgen und Angst haben. Denn sie haben immer etwas, auf das sie sich verlassen können. Ich habe kein Verständnis dafür, dass manche Menschen, die nicht der gleichen Meinung sind, das nicht akzeptieren können und versuchen, anderen ihre größte Stütze zu nehmen.
8. Philipp
- Gerade eben habe ich auf dem Markplatz einen Bus stehen sehen. Der darauf stehende
Slogan „Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen
Gott“, hat mich ziemlich schockiert. Ich lief dann zwar weiter, doch ich
musste immer noch an diesen Slogan denken.
Nach mehrfachem Durchlesen des Flyers hatten diese Slogans mich dennoch zum Nachdenken gebracht. Jedem Menschen ist es selbst überlassen, ob dieser an Gott glauben will oder nicht. Vielen Menschen gibt der Glaube an Gott auch in schwierigen Situationen viel Kraft und hilft ihnen mit Schicksalsschlägen umzugehen. Für andere ist der Glaube an Gott ziemlicher Unsinn.
Christen glauben an Gott als Schöpfer der Welt. Er ist allmächtig und allwissend und liebt die Menschen. Dieser christliche Glaube braucht keine Sicherheit, er ist bedingungslos. Menschen, die nicht an Gott glauben, können nicht beweisen, dass es ihn nicht gibt und machen deshalb die Aussage: „Es gibt ihn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht“. Sicher sind sie nicht.
Christen glauben an Gott als Schöpfer und brauchen für diesen Glauben keine Sicherheiten. Sie schöpfen Kraft und Zuversicht aus ihrem Glauben und vertrauen auf Gott als Sicherheit.
Ich habe mich durch den Bus und die Slogans provoziert gefühlt, was ja auch Absicht war. Ich bin jetzt aber froh, dass ich an Gott glaube und nicht an irgendwelche Wahrscheinlichkeiten.
9. Damaris
- „Ein erfülltes Leben braucht keinen Glauben“, so heißt es auf den
Atheisten-Bussen. Doch was ist ein erfülltes Leben? Wenn man Geld hat oder eine
große Familie? Ich finde, dass jeder Mensch einen Zufluchtsort braucht und eine
Person, der er alles erzählen kann, Sorgen und Probleme. Gott ist so ein Zufluchtsort.
Ihm kann man alles anvertrauen, auch seine begangenen Sünden und das Beste,
er verzeiht sie uns. Durch ihn bzw. durch seinen Sohn Jesus Christus werden
alle Menschen von Sünden befreit und können ohne Depressionen leben. Jeder Mensch
fühlt eine tiefe Leere in sich, doch nur die meisten füllen diese mit Gott,
andere probieren es mit Luxus oder Liebe, doch nur Gott kann uns füllen mit
seinem Geist.
Ein weiterer Slogan heißt: „Werte sind menschlich - auf uns kommt es an.“ Doch auch hier muss ich widersprechen. Sind Werte wirklich nur menschlich? Kann man an absoluten Normen festhalten, wenn man nicht an den Absoluten glaubt? Ich finde nicht, jeder muss doch an etwas glauben oder etwas aus einem bestimmten Grund tun. Schließlich beachten viele das Gebot, seinen Nächsten zu lieben, ohne dass sie Glauben, aber tun sie es wirklich nur einfach so oder weil sie es mal gehört haben in der Kirche oder dem Religionsunterricht. Irgendetwas bleibt doch immer hängen, oder nicht?
Der dritte Slogan „Aufklärung heißt, Verantwortung zu übernehmen.“ überzeugt mich auch nicht. Wir Menschen haben Aufgaben zu meistern, doch wir können noch lange nicht alles beherrschen. Wir hatten die Chance, unsere Welt zu verbessern, haben sie aber nicht genutzt, sondern unsere Welt vernichtet. Die Natur wurde zerstört und damit die Tierwelt und auch die Menschenwelt. Jeden Tag hört man von Unfällen, Naturkatastrophen und Morden. Kommt es wirklich auf uns Menschen an? Nur Gott kann uns den Weg zeigen und uns helfen das Richtige zu tun. Er hat uns schon mehrmals Verantwortung übertragen, aber wir haben nur selten das Richtige getan. Man sieht es z.B. an den vielen Kriegen oder an der Sklaverei der Afrikaner. Kein Mensch ist dafür geschaffen, die Verantwortung der ganzen Welt zu bekommen, diese Aufgabe steht nur Gott zu.
10. Alena
- Auf dem Marktplatz vorhin hab ich einen Bus gesehen, der eine Aufschrift mit
„Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott.“
Hintendran war dann jeweils noch ein weiterer Satz wie „Ein erfülltes
Leben braucht keinen Glauben.“, „Werte sind menschlich – auf uns
kommt es an.“ und „Aufklärung heißt Verantwortung zu übernehmen“.
Als ich das sah, war ich schon ein wenig geschockt. Klar kann man sich hinter
einem Glauben verstecken, aber trotzdem hat man immer noch für sich selbst und
seine Mitmenschen eine Verantwortung, die der Glaube einem nicht abnimmt. Vielleicht
ist diese Verantwortung durch den Glauben genauer definiert, jedoch müssen wir
immer noch selbst entscheiden, ob wir auch dementsprechend handeln. Ähnlich
ist es mit den Werten, die der Glaube uns mit auf den Weg gibt. Sie helfen uns
in der Gesellschaft uns einzubringen und uns richtig zu verhalten, jedoch liegt
es in unserem Ermessen, ob wir dann wirklich nach diesen Werten auch handeln.
Außerdem sind diese Werte auch aufgrund der Menschen entstanden, denn durch die Menschen und deren Verhalten wurden diese Werte geprägt. Also sind sie auch menschlich! Für manche Menschen ist für ein erfülltes Leben der Glaube extrem wichtig. Ohne ihn wären manche Menschen nicht wirklich glücklich und würden ihr Leben als nicht erfüllt ansehen. Doch da, würde ich sagen, spalten sich die Meinungen. Ich finde, dass man nicht unbedingt den Glauben für ein erfülltes Leben haben MUSS. Ohne den Glauben wäre es genauso möglich solch ein Leben zu führen. Doch das liegt im Ermessen der einzelnen Personen, ob sie den Glauben für ihr Leben unbedingt brauchen oder nicht. Wenn gesagt wird, dass es nur auf uns ankommt, dann klingt das schon sehr egoistisch, als würde die Person nie nach links oder rechts nach den anderen schauen, sondern immer nur darauf bedacht sein, für sich selbst den größten Gewinn zu machen. Dieses Verhalten würde in jedem Fall unsere Gesellschaft angreifen.
11. Luisa
-
Ich bin da erstmal kurz stutzig geworden, und hab mir dann so einen Flyer mitgenommen
und hab mir auf dem Weg zu Dir ein paar Gedanken gemacht.
Also bei den Slogans hab ich mir gleich gedacht, dass das bestimmt eine Kampagne von Atheisten ist, die andere Leute davon überzeugen wollen, dass es keinen Gott gibt. Aber es ist ja jedermanns eigene Entscheidung, ob das eigene Leben nun mit, oder ohne Glauben erfüllt ist. Ich bin ja auch nicht der Mensch, der jeden Sonntag in die Kirche geht, und ich mache auch nicht Gott für alles verantwortlich, was mir passiert. Aber wenn ich zum Beispiel in einer brenzligen Situation bin, und etwas schlimmen in letzter Sekunde entgehe, dann denke ich natürlich schon mal darüber nach, ob nicht Gott etwas damit zu tun haben könnte.
Bei dem 2. Slogan bin ich auch geteilter Meinung mit diesen Leuten. Klar sind Werte menschlich, aber ich finde, es ist kein Zufall, welcher Mensch welche Werte hat. Das hat schon alles seine Bestimmung, und da bin ich mir sicher, dass Gott das beeinflusst.
Bei dem 3. Slogan war ich dann sogar etwas ärgerlich über diesen Vorwurf, weil die Atheisten uns Christen ja eigentlich vorwerfen, keine Verantwortung zu haben, und eigentlich auch keine Ahnung. Aber ich denke, dass die Christen sehr wohl Verantwortung haben, im Grunde genommen sind wir ja keine anderen Menschen, wir müssen alles genauso machen, wie die, die nicht an Gott glauben.
Im Allgemeinen finde ich, dass jeder selbst entscheiden sollte, was „Glauben“ für ihn bedeutet, und sich da dann auch darauf konzentrieren, und sich nicht von irgendwelchen Leuten, die meinen, sie müssten solche Kampagnen starten, beirren lassen.
12. Kai
- Meiner Meinung nach will die Aufschrift auf dem Bus die Menschen zum Atheismus
bekehren. So versucht die dritte Aufschrift „Aufklärung heißt, Verantwortung
zu übernehmen“ die Menschen davon zu überzeugen, dass nicht Gott, sondern
sie selbst für ihr Verhalten und für ihr Glück zuständig sind. Allerdings finde
ich, dass dies nicht die richtige Auslegung des christlichen Glaubens ist. Die
Menschen glauben, um z.B. Hoffnung zu schöpfen, oder auch nur jemandem ihre
Probleme durch Beten anzuvertrauen. Dies kann man auch in ähnlicher Weise auf
Atheisten übertragen. Diese hoffen manchmal auch auf etwas Glück im richtigen
Moment, doch ob sie dabei den Zufall dafür verantwortlich machen, oder wie ein
gläubiger Christ sagen würde, Gott hat mir dabei geholfen, da ich dafür gebetet
habe, ist meiner Meinung nach relativ egal. Es ist wichtig jemanden zu haben,
aus dem man neue Kraft, Mut oder Hoffnung schöpfen kann, denn ohne dies wird
meiner Meinung nach das Leben ziemlich schwer. Ob man dies aber nun aus dem
Zufall oder aus Gott schöpft ist mir relativ egal, solange ich dabei nicht kritisiert
werde, was diese Busse allerdings, allen Anschein nach genau machen.
Abschließend bleibt zu sagen, dass ich nicht finde, dass Menschen, die an Gott glauben, weniger verantwortungsvoll sind als Atheisten. Einerseits aus den oben erläuterten Gründen und andererseits aus persönlichen Erfahrungen, da ich noch nie jemand Gläubigen gehört habe, der sich in einer Sache voll und ganz auf Gott verlässt, für die er selbst verantwortlich ist und bei der der Zufall keine große Rolle spielt.
13. Lena
- „Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott.“
– Ein sehr, wie ich finde, mutiger und provokanter Slogan. Ich bin zwar
auch niemand, der jeden Sonntag in die Kirche geht und vor dem zu Bett gehen
ein Gebet spricht, aber trotzdem finde ich, dass man auf diese Art und Weise
nicht mit der Religion und dem Glauben umgehen darf. Ich akzeptiere Menschen,
die Atheisten sind, für mich persönlich ist es jedoch wichtig einen Glauben
zu haben, der einem Kraft gibt und stärkt. Ich würde auch niemals versuchen,
Geschichten, wie sie in der Bibel stehen, wissenschaftlich nachzuweisen, da
meiner Ansicht nach Glaube und Religion etwas sehr individuelles ist, das jeder
für sich selbst definiert und was teilweise nur durch die Vorstellungskraft
jedes Einzelnen zustande kommt. Für mich ist ein Leben ohne Glauben nicht erfüllt
(vgl. Slogan1), da ein Leben ohne Vorstellungen, Hoffnungen und Illusionen langweilig
und öde wäre. Glaube ist in meinen Augen nichts Verpflichtendes oder Strenges,
sondern etwas Beistehendes und Unterstützendes, das das Leben bereichert. Dementsprechend
ist der zweite Slogan auch überspitzt. Wie schon gesagt, ist Gott in meinen
Augen kein strafender Richter bzw. der Glaube und die Religion keine Macht,
der man sich unterordnen muss und wodurch man selbst an Wert verliert. Ich glaube,
dass Glaube in unserer Gesellschaft heute häufig als dominierende Instanz empfunden
wird. Dies hängt jedoch nicht mit der Religion an sich zusammen, sondern eher
mit den konservativen Ansichten, die die Kirche versucht mit aller Macht beizubehalten.
Ich glaube, dass man es mit etwas Anpassung an die moderne Gesellschaft erreichen
könnte, den Glauben wieder besser in unseren Alltag zu integrieren und die Menschen
dafür zu begeistern, sodass sie davon profitieren könnten.
Zum letzten Slogan bzgl. der Aufklärung möchte ich hinzufügen, dass dies viel mit menschlicher Vernunft zu tun hat. Unsere Vernunft ist etwas sehr wichtiges, das uns von anderen Lebewesen unterscheidet. Allerdings finde ich, dass Vernunft in unserer heutigen Gemeinschaft Überhand nimmt, da die Menschen sich alles auf realistische Art und Weise erklären wollen und dabei ihre Fantasie und Träume vergessen bzw. vernachlässigen. Moderner Glaube wird meiner Ansicht darüber definiert, dass man sich sein eigenes Bild – völlig unbeeinflusst von der Kirche - von Gott und der Welt machen darf und sich so einen persönlichen Bereich in seinem Leben erschaffen kann, der begleitet und unterstützt.
Auszug von Schwerpunkten der Schüleräußerungen
- Kenntnis und Nutzung der Attribute des biblischen Gottesbildes
- Zurückweisung des Bildes vom passiven Christen – stattdessen Bild vom weltzugewandten, sozial und politisch aktiven Christen
- Wahrnehmung der Kirche als Ort des lebendigen Glaubens kaum vorhanden
- Verantwortung Mensch und Umwelt entsteht aus dem Glauben.
- Glaube gibt Orientierung für die Tätigkeit in und für die Gesellschaft.
- Glaube ist individuell geprägt durch Erfahrungen mit Gott bzw. durch Wahrnehmung und Beachtung religiöser Grundsätze.
- Glaube ist Ursprung der Hoffnung, die teilweise mit der diesseitigen Hoffnung der Atheisten auf ein glückliches und gesundes Leben identisch ist.
- Gottvertrauen gibt Schutz, Trost und Zuversicht.
- Kritik legitim, aber nicht polemisch
Lernstandserhebung Bus: Herunterladen [pdf] [188 KB]