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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


1. Han­nah

  • Dies ist meine ganz per­sön­li­che Mei­nung: In den Wör­tern „christ­li­cher Glau­be“ steckt schon „christ­lich“, ab­ge­lei­tet von Jesus Chris­tus, mit drin. Was macht den christ­li­chen Glau­ben aus? Es ist der Gott, an den man glaubt. An Gott, den Vater. An Gott, näm­lich Jesus Chris­tus und an Gott, den Hei­li­gen Geist. Und auch der Mensch, der sich damit aus­ein­an­der­set­zen muss, ob er an ihn glaubt. Ich denke, das ist eine ganz per­sön­li­che Ent­schei­dung und ich denke, dass man die­ses „Glau­ben“, die­ses auf Gott Ver­trau­en, aus­pro­bie­ren muss, um wirk­lich zu wis­sen, was den christ­li­chen Glau­ben aus­macht.
    Man­che stel­len sich vor, dass Gott im Him­mel sitzt und Däum­chen dreht und, wenn man Glück hat, sich etwas um einen küm­mert. Aber wer den christ­li­chen Glau­ben aus­lebt, der wird sehen, dass da mehr ist: Gott will uns be­geg­nen und uns Liebe geben. Es ist krass, wenn ich vom Hei­li­gen Geist er­füllt bin. Gott, den man ganz per­sön­lich ken­nen lernt, macht den christ­li­chen Glau­ben aus!
    Dass man Gott braucht, um ein er­füll­tes Leben zu haben, wage ich nicht zu sagen. Jeder hat schon er­füll­te Mo­men­te in sei­nem Leben er­lebt, aber ich finde, Gott ist voll­kom­men. Ich glau­be an Gott.


2. Ni­co­le

  • Ich bin der Mei­nung, dass die­ser Slo­gan die Men­schen mit einem christ­li­chen Glau­ben an­greift und ver­letzt. Es ist klar, dass Men­schen ver­schie­de­ne Denk­wei­sen und Re­li­gio­nen haben. Je­doch soll­te man mit sol­chen Aus­sa­gen vor­sich­tig um­ge­hen.
    Zu der Frage, was den christ­li­chen Glau­ben aus­macht, finde ich, dass man sich nicht gläu­big nen­nen soll, wenn man ab und zu in die Kir­che geht. Man soll­te zu jeder Ge­le­gen­heit zu sei­nem Glau­ben ste­hen. In die­ser Si­tua­ti­on soll­te man sich dazu äu­ßern und auf die Men­schen zu­ge­hen und ihnen sagen, dass man mit dem christ­li­chen Glau­ben glück­lich und zu­frie­den leben kann. Man soll­te sich dazu nicht äu­ßern, wenn man die­ses Ge­fühl noch nie hatte.
    Je­doch finde ich es auch nicht ge­recht­fer­tigt, wenn man sich als christ­li­cher Gläu­bi­ger ein­ord­net und dann die ganze Ver­ant­wor­tung ab­gibt und sich Feh­ler er­laubt, mit dem Hin­ter­ge­dan­ken, dass Gott schon wie­der alles grad bie­gen wird.


3. Miya

  • „Es gibt (mit an Si­cher­heit gren­zen­der Wahr­schein­lich­keit) kei­nen Gott“. Als ich den Auf­druck des Bus­ses ge­le­sen hatte, kamen mir ver­schie­de­ne Fra­gen in den Kopf: Woher wol­len sie das über­haupt wis­sen? Und: Ist es denn so wich­tig, zu wis­sen ob es ihn nun wirk­lich gibt oder nicht? Kann nicht jeder Mensch seine ei­ge­ne Mei­nung zu die­sem Thema haben ? und so wei­ter…
    „Ein er­füll­tes Leben braucht kei­nen Glau­ben“ – Es ist si­cher­lich mög­lich, ohne den Glau­ben an Gott zu leben, aber wenn man sich gar nicht erst dar­auf ein­lässt, son­dern gleich so ver­schlos­sen dem Thema ge­gen­über­stellt, kann man nicht die Er­fah­rung ma­chen und sich somit auch kein ei­ge­nes Bild dar­über ma­chen. Des­halb finde ich, dass jeder Mensch es für sich selbst ent­schei­den soll­te und es somit auch „aus­pro­bie­ren“ soll­te.
    „Werte sind mensch­lich – auf uns kommt es an!“– Diese Aus­sa­ge ist in mei­nen Augen gar nicht mal so falsch, da man zu­erst das „uns“ de­fi­nie­ren muss. Es kann sein, dass man sich als ein­zel­ner (oder als Grup­pe) schon „mit Gott“ sieht, und man somit also auch mit Gott lebt und dar­aus folgt, dass es auch auf Gott drauf an­kommt. Somit ist die Aus­sa­ge sehr un­ge­nau for­mu­liert.
    „Auf­klä­rung heißt – Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men“ – Nur weil man viel­leicht vie­les weiß, wird man nie alles wis­sen und kann somit auch nicht immer „rich­tig“ han­deln. Vor allem: Woher soll man wis­sen, wann etwas rich­tig ist und wann nicht? Man lernt es erst durch die Er­fah­rung. Es ist mensch­lich, Feh­ler zu ma­chen. Aber man­che Men­schen ver­trau­en bei ihrem Han­deln auch auf Gott und glau­ben an das Schick­sal.
    Ich finde, dass jeder Mensch seine ei­ge­ne De­fi­ni­ti­on von dem christ­li­chen Glau­ben hat und jeder auch nur „so­weit“ gläu­big ist, wie er es für „rich­tig“ emp­fin­det. Je­doch ist es in mei­nen Augen dabei wich­tig, dass man ver­trau­en an Gott hat, und nie auf­gibt, an ihn zu glau­ben.


4. Luisa

  • Vor­hin bin ich über den Markt­platz ge­lau­fen, da stand ein rie­si­ger Bus mit der Auf­schrift „Es gibt (mit an Si­cher­heit gren­zen­der Wahr­schein­lich­keit) kei­nen Gott. Ich habe dort dann einen Flyer be­kom­men, auf dem noch 2 an­de­re Slo­gans stan­den. Ich finde diese Ak­ti­on un­mög­lich, weil diese Leute ver­su­chen, an­de­ren Leu­ten ihre Mei­nung auf­zu­drän­gen. Mei­ner Mei­nung nach soll­te jeder sel­ber wis­sen, ob es für den­je­ni­gen per­sön­lich einen Gott gibt oder nicht.
    Der an­de­re Slo­gan „Auf­klä­rung heißt, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men“ hat mich auch ziem­lich ge­är­gert, weil sie damit allen, die an Gott glau­ben, un­ter­stel­len, nicht ver­ant­wor­tungs­voll zu sein. Sie stel­len damit eine Be­haup­tung auf, der sie nicht ge­recht wer­den kön­nen, weil sie ja be­stimmt nicht von jedem Chris­ten wis­sen, ob er ver­ant­wor­tungs­be­wusst ist oder nicht. Auf dem letz­ten Slo­gan stand „Werte sind mensch­lich – auf uns kommt es an“ Hier bin ich ge­teil­ter Mei­nung ge­we­sen. Klar ist es für viele Chris­ten ein Stück weit Ge­bor­gen­heit, sich an Gott „fest­zu­hal­ten“, aber ich per­sön­lich finde, man soll­te das nicht über­trei­ben und lie­ber eine gute Mi­schung aus bei­dem fin­den. Das wäre die beste Lö­sung für mich.


5. Ni­ki­ta

  • Ich per­sön­lich würde die­sen Aus­sa­gen wi­der­spre­chen, an­de­re Men­schen je­doch wür­den ihnen zu­stim­men. Das ist das, was mich am christ­li­chen Glau­ben so fas­zi­niert, jeder kann, darf und soll ihn an­ders auf­fas­sen. Er lässt Spiel­raum für ver­schie­de­ne Denk­wei­sen. Nie­mand kann sich si­cher sein, dass es einen Gott gibt, aber wenn man glaubt (so sehe ich es zu­min­dest), fühlt man etwas, das einem Kraft und Hoff­nung schenkt. Die Auf­schrift „Ein er­füll­tes Leben braucht kei­nen Glau­ben“ ist für mich je­doch ab­surd, denn jeder Mensch glaubt an etwas, viel­leicht nicht an Gott, aber an etwas Grö­ße­res.
    Men­schen brau­chen etwas, nach dem sie sich rich­ten kön­nen, einen Leit­fa­den, sie brau­chen etwas das über sie rich­tet. Christ­li­cher Glau­ben heißt für mich nicht nur beten und Däum­chen dre­hen, es heißt für mich, an­de­ren Men­schen mit vol­ler Kraft bei­zu­ste­hen und Kom­pro­mis­se ein­zu­ge­hen. Viele Men­schen tun den christ­li­chen Glau­ben als ein­fa­ches Ge­re­de ab, aber für uns Gläu­bi­ge ist es viel mehr.


6. Kai

  • Per­sön­lich denke ich, dass jeder Mensch eine ei­ge­ne Mei­nung haben soll­te und diese auch ver­tre­ten darf. Aber öf­fent­li­che Wer­bung gegen eine Re­li­gi­on ist etwas an­de­res, man­che Gläu­bi­gen könn­ten dies als Be­lei­di­gung emp­fin­den. Viele Gläu­bi­ge leben nach stren­gen Re­geln, die stark mit dem christ­li­chen Glau­ben und Got­tes Bot­schaft ver­knüpft sind. Wenn diese Per­so­nen schon von klein auf christ­lich er­zo­gen wur­den und sie noch nie mit einer an­de­ren Re­li­gi­on oder auch dem Athe­is­mus kon­fron­tiert wer­den, kann es sein, dass ihre Grund­fes­ten er­schüt­tert wer­den könn­ten. Er­fah­re­ne­re Gläu­bi­ge wür­den so­fort auf die Bar­ri­ka­den gehen und mit den Leu­ten, wel­che die Idee zu die­ser Wer­bung hat­ten, dis­ku­tie­ren, sie ver­su­chen von der Exis­tenz Got­tes zu über­zeu­gen, um ihren Gott nicht zu ver­leum­den. Aber nicht nur Chris­ten wer­den sich durch diese Wer­bung an­ge­grif­fen füh­len, son­dern auch noch an­de­re Re­li­gio­nen, zum Bei­spiel Juden, Zeu­gen Je­ho­vas, sogar die Mus­li­me, da „Gott“ weit de­fi­nier­bar ist, als Er­lö­ser, Vater, Schöp­fer oder noch vie­les mehr, das somit an­de­re Re­li­gio­nen im End­ef­fekt mit ein­schließt.


7. Linda

  • Mei­ner Mei­nung nach ist es nicht kor­rekt, so etwas auf einen Bus zu schrei­ben und so der gan­zen Welt zu zei­gen, dass diese Mei­nung als ein­zi­ge rich­ti­ge Ant­wort gilt. Denn mit Si­cher­heit gibt es viele Men­schen, die so den­ken, al­ler­dings ist für viele Men­schen die Kir­che ein Zu­fluchts­ort zu Gott und hilft die­sen Men­schen in schwe­ren Zei­ten. Und eben für diese Men­schen ist die­ser Satz auf dem Bus eine ver­let­zen­de Aus­sa­ge, denn er greift sie in ihrer tie­fen Über­zeu­gung an.
    Ich selbst würde mich nicht als einen tief­gläu­bi­gen Men­schen be­zeich­nen, je­doch emp­fin­de ich den Glau­ben in fast allen Fäl­len als etwas durch­aus Po­si­ti­ves. Man setzt sich mit vie­len wich­ti­gen The­men aus­ein­an­der um ein fried­li­ches Mit­ein­an­der zu er­mög­li­chen. Au­ßer­dem steht für mich vor allem die Ge­mein­schaft beim Thema Gott im Vor­der­grund. Wenn man sich selbst als Mit­glied einer Ge­mein­schaft sieht, die unter dem Schutz eines immer prä­sen­ten Got­tes steht, kann einem das einen un­glaub­lich gro­ßen Auf­trieb geben. Ich ver­ste­he nicht, wes­halb je­mand die­sen Ge­dan­ken durch Über­zeu­gungs­ar­beit in die an­de­re Rich­tung drän­gen muss. Ich selbst bin in den let­zen Jah­ren bei der Mit­ge­stal­tung von Ju­gend­got­tes­diens­ten en­ga­giert, da ich das für eine gute Sache halte. Durch die ge­mein­sa­me Ge­sprä­che über be­stimm­te The­men und Werte und durch ge­mein­sa­me Un­ter­neh­mun­gen ist eine Ge­mein­schaft ent­stan­den, die dann ge­mein­sam mit einer Kom­bi­na­ti­on aus bi­bli­schen und ak­tu­el­len Tex­ten und Lie­dern einen Got­tes­dienst ge­stal­tet. Diese Ar­beit macht viel Spaß und för­dert die Per­sön­lich­keit jedes Ein­zel­nen. Au­ßer­dem stärkt die Kraft der Ge­mein­schaft jeden Ein­zel­nen.
    Ich finde, in die­sem Fall ist nicht die Frage, ob man an Gott glaubt, im Vor­der­grund, son­dern warum man Men­schen, die durch den Glau­ben glück­li­cher sind, vom Ge­gen­teil über­zeu­gen möch­te?
    Ich be­wun­de­re diese Men­schen, die durch ihr Gott­ver­trau­en we­ni­ger Sor­gen und Angst haben. Denn sie haben immer etwas, auf das sie sich ver­las­sen kön­nen. Ich habe kein Ver­ständ­nis dafür, dass man­che Men­schen, die nicht der glei­chen Mei­nung sind, das nicht ak­zep­tie­ren kön­nen und ver­su­chen, an­de­ren ihre größ­te Stüt­ze zu neh­men.


8. Phil­ipp

  • Ge­ra­de eben habe ich auf dem Mark­platz einen Bus ste­hen sehen. Der dar­auf ste­hen­de Slo­gan „Es gibt (mit an Si­cher­heit gren­zen­der Wahr­schein­lich­keit) kei­nen Gott“, hat mich ziem­lich scho­ckiert. Ich lief dann zwar wei­ter, doch ich muss­te immer noch an die­sen Slo­gan den­ken.
    Nach mehr­fa­chem Durch­le­sen des Fly­ers hat­ten diese Slo­gans mich den­noch zum Nach­den­ken ge­bracht. Jedem Men­schen ist es selbst über­las­sen, ob die­ser an Gott glau­ben will oder nicht. Vie­len Men­schen gibt der Glau­be an Gott auch in schwie­ri­gen Si­tua­tio­nen viel Kraft und hilft ihnen mit Schick­sals­schlä­gen um­zu­ge­hen. Für an­de­re ist der Glau­be an Gott ziem­li­cher Un­sinn.
    Chris­ten glau­ben an Gott als Schöp­fer der Welt. Er ist all­mäch­tig und all­wis­send und liebt die Men­schen. Die­ser christ­li­che Glau­be braucht keine Si­cher­heit, er ist be­din­gungs­los. Men­schen, die nicht an Gott glau­ben, kön­nen nicht be­wei­sen, dass es ihn nicht gibt und ma­chen des­halb die Aus­sa­ge: „Es gibt ihn mit an Si­cher­heit gren­zen­der Wahr­schein­lich­keit nicht“. Si­cher sind sie nicht.
    Chris­ten glau­ben an Gott als Schöp­fer und brau­chen für die­sen Glau­ben keine Si­cher­hei­ten. Sie schöp­fen Kraft und Zu­ver­sicht aus ihrem Glau­ben und ver­trau­en auf Gott als Si­cher­heit.
    Ich habe mich durch den Bus und die Slo­gans pro­vo­ziert ge­fühlt, was ja auch Ab­sicht war. Ich bin jetzt aber froh, dass ich an Gott glau­be und nicht an ir­gend­wel­che Wahr­schein­lich­kei­ten.


9. Da­ma­ris

  • „Ein er­füll­tes Leben braucht kei­nen Glau­ben“, so heißt es auf den Athe­is­ten-Bus­sen. Doch was ist ein er­füll­tes Leben? Wenn man Geld hat oder eine große Fa­mi­lie? Ich finde, dass jeder Mensch einen Zu­fluchts­ort braucht und eine Per­son, der er alles er­zäh­len kann, Sor­gen und Pro­ble­me. Gott ist so ein Zu­fluchts­ort. Ihm kann man alles an­ver­trau­en, auch seine be­gan­ge­nen Sün­den und das Beste, er ver­zeiht sie uns. Durch ihn bzw. durch sei­nen Sohn Jesus Chris­tus wer­den alle Men­schen von Sün­den be­freit und kön­nen ohne De­pres­sio­nen leben. Jeder Mensch fühlt eine tiefe Leere in sich, doch nur die meis­ten fül­len diese mit Gott, an­de­re pro­bie­ren es mit Luxus oder Liebe, doch nur Gott kann uns fül­len mit sei­nem Geist.
    Ein wei­te­rer Slo­gan heißt: „Werte sind mensch­lich - auf uns kommt es an.“ Doch auch hier muss ich wi­der­spre­chen. Sind Werte wirk­lich nur mensch­lich? Kann man an ab­so­lu­ten Nor­men fest­hal­ten, wenn man nicht an den Ab­so­lu­ten glaubt? Ich finde nicht, jeder muss doch an etwas glau­ben oder etwas aus einem be­stimm­ten Grund tun. Schließ­lich be­ach­ten viele das Gebot, sei­nen Nächs­ten zu lie­ben, ohne dass sie Glau­ben, aber tun sie es wirk­lich nur ein­fach so oder weil sie es mal ge­hört haben in der Kir­che oder dem Re­li­gi­ons­un­ter­richt. Ir­gend­et­was bleibt doch immer hän­gen, oder nicht?
    Der drit­te Slo­gan „Auf­klä­rung heißt, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men.“ über­zeugt mich auch nicht. Wir Men­schen haben Auf­ga­ben zu meis­tern, doch wir kön­nen noch lange nicht alles be­herr­schen. Wir hat­ten die Chan­ce, un­se­re Welt zu ver­bes­sern, haben sie aber nicht ge­nutzt, son­dern un­se­re Welt ver­nich­tet. Die Natur wurde zer­stört und damit die Tier­welt und auch die Men­schen­welt. Jeden Tag hört man von Un­fäl­len, Na­tur­ka­ta­stro­phen und Mor­den. Kommt es wirk­lich auf uns Men­schen an? Nur Gott kann uns den Weg zei­gen und uns hel­fen das Rich­ti­ge zu tun. Er hat uns schon mehr­mals Ver­ant­wor­tung über­tra­gen, aber wir haben nur sel­ten das Rich­ti­ge getan. Man sieht es z.B. an den vie­len Krie­gen oder an der Skla­ve­rei der Afri­ka­ner. Kein Mensch ist dafür ge­schaf­fen, die Ver­ant­wor­tung der gan­zen Welt zu be­kom­men, diese Auf­ga­be steht nur Gott zu.


10. Alena

  • Auf dem Markt­platz vor­hin hab ich einen Bus ge­se­hen, der eine Auf­schrift mit „Es gibt (mit an Si­cher­heit gren­zen­der Wahr­schein­lich­keit) kei­nen Gott.“ Hin­ten­dran war dann je­weils noch ein wei­te­rer Satz wie „Ein er­füll­tes Leben braucht kei­nen Glau­ben.“, „Werte sind mensch­lich – auf uns kommt es an.“ und „Auf­klä­rung heißt Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men“. Als ich das sah, war ich schon ein wenig ge­schockt. Klar kann man sich hin­ter einem Glau­ben ver­ste­cken, aber trotz­dem hat man immer noch für sich selbst und seine Mit­men­schen eine Ver­ant­wor­tung, die der Glau­be einem nicht ab­nimmt. Viel­leicht ist diese Ver­ant­wor­tung durch den Glau­ben ge­nau­er de­fi­niert, je­doch müs­sen wir immer noch selbst ent­schei­den, ob wir auch dem­entspre­chend han­deln. Ähn­lich ist es mit den Wer­ten, die der Glau­be uns mit auf den Weg gibt. Sie hel­fen uns in der Ge­sell­schaft uns ein­zu­brin­gen und uns rich­tig zu ver­hal­ten, je­doch liegt es in un­se­rem Er­mes­sen, ob wir dann wirk­lich nach die­sen Wer­ten auch han­deln.
    Au­ßer­dem sind diese Werte auch auf­grund der Men­schen ent­stan­den, denn durch die Men­schen und deren Ver­hal­ten wur­den diese Werte ge­prägt. Also sind sie auch mensch­lich! Für man­che Men­schen ist für ein er­füll­tes Leben der Glau­be ex­trem wich­tig. Ohne ihn wären man­che Men­schen nicht wirk­lich glück­lich und wür­den ihr Leben als nicht er­füllt an­se­hen. Doch da, würde ich sagen, spal­ten sich die Mei­nun­gen. Ich finde, dass man nicht un­be­dingt den Glau­ben für ein er­füll­tes Leben haben MUSS. Ohne den Glau­ben wäre es ge­nau­so mög­lich solch ein Leben zu füh­ren. Doch das liegt im Er­mes­sen der ein­zel­nen Per­so­nen, ob sie den Glau­ben für ihr Leben un­be­dingt brau­chen oder nicht. Wenn ge­sagt wird, dass es nur auf uns an­kommt, dann klingt das schon sehr ego­is­tisch, als würde die Per­son nie nach links oder rechts nach den an­de­ren schau­en, son­dern immer nur dar­auf be­dacht sein, für sich selbst den größ­ten Ge­winn zu ma­chen. Die­ses Ver­hal­ten würde in jedem Fall un­se­re Ge­sell­schaft an­grei­fen.


11. Luisa

  • Ich bin da erst­mal kurz stut­zig ge­wor­den, und hab mir dann so einen Flyer mit­ge­nom­men und hab mir auf dem Weg zu Dir ein paar Ge­dan­ken ge­macht.
    Also bei den Slo­gans hab ich mir gleich ge­dacht, dass das be­stimmt eine Kam­pa­gne von Athe­is­ten ist, die an­de­re Leute davon über­zeu­gen wol­len, dass es kei­nen Gott gibt. Aber es ist ja je­der­manns ei­ge­ne Ent­schei­dung, ob das ei­ge­ne Leben nun mit, oder ohne Glau­ben er­füllt ist. Ich bin ja auch nicht der Mensch, der jeden Sonn­tag in die Kir­che geht, und ich mache auch nicht Gott für alles ver­ant­wort­lich, was mir pas­siert. Aber wenn ich zum Bei­spiel in einer brenz­li­gen Si­tua­ti­on bin, und etwas schlim­men in letz­ter Se­kun­de ent­ge­he, dann denke ich na­tür­lich schon mal dar­über nach, ob nicht Gott etwas damit zu tun haben könn­te.
    Bei dem 2. Slo­gan bin ich auch ge­teil­ter Mei­nung mit die­sen Leu­ten. Klar sind Werte mensch­lich, aber ich finde, es ist kein Zu­fall, wel­cher Mensch wel­che Werte hat. Das hat schon alles seine Be­stim­mung, und da bin ich mir si­cher, dass Gott das be­ein­flusst.
    Bei dem 3. Slo­gan war ich dann sogar etwas är­ger­lich über die­sen Vor­wurf, weil die Athe­is­ten uns Chris­ten ja ei­gent­lich vor­wer­fen, keine Ver­ant­wor­tung zu haben, und ei­gent­lich auch keine Ah­nung. Aber ich denke, dass die Chris­ten sehr wohl Ver­ant­wor­tung haben, im Grun­de ge­nom­men sind wir ja keine an­de­ren Men­schen, wir müs­sen alles ge­nau­so ma­chen, wie die, die nicht an Gott glau­ben.
    Im All­ge­mei­nen finde ich, dass jeder selbst ent­schei­den soll­te, was „Glau­ben“ für ihn be­deu­tet, und sich da dann auch dar­auf kon­zen­trie­ren, und sich nicht von ir­gend­wel­chen Leu­ten, die mei­nen, sie müss­ten sol­che Kam­pa­gnen star­ten, be­ir­ren las­sen.


12. Kai

  • Mei­ner Mei­nung nach will die Auf­schrift auf dem Bus die Men­schen zum Athe­is­mus be­keh­ren. So ver­sucht die drit­te Auf­schrift „Auf­klä­rung heißt, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men“ die Men­schen davon zu über­zeu­gen, dass nicht Gott, son­dern sie selbst für ihr Ver­hal­ten und für ihr Glück zu­stän­dig sind. Al­ler­dings finde ich, dass dies nicht die rich­ti­ge Aus­le­gung des christ­li­chen Glau­bens ist. Die Men­schen glau­ben, um z.B. Hoff­nung zu schöp­fen, oder auch nur je­man­dem ihre Pro­ble­me durch Beten an­zu­ver­trau­en. Dies kann man auch in ähn­li­cher Weise auf Athe­is­ten über­tra­gen. Diese hof­fen manch­mal auch auf etwas Glück im rich­ti­gen Mo­ment, doch ob sie dabei den Zu­fall dafür ver­ant­wort­lich ma­chen, oder wie ein gläu­bi­ger Christ sagen würde, Gott hat mir dabei ge­hol­fen, da ich dafür ge­be­tet habe, ist mei­ner Mei­nung nach re­la­tiv egal. Es ist wich­tig je­man­den zu haben, aus dem man neue Kraft, Mut oder Hoff­nung schöp­fen kann, denn ohne dies wird mei­ner Mei­nung nach das Leben ziem­lich schwer. Ob man dies aber nun aus dem Zu­fall oder aus Gott schöpft ist mir re­la­tiv egal, so­lan­ge ich dabei nicht kri­ti­siert werde, was diese Busse al­ler­dings, allen An­schein nach genau ma­chen.
    Ab­schlie­ßend bleibt zu sagen, dass ich nicht finde, dass Men­schen, die an Gott glau­ben, we­ni­ger ver­ant­wor­tungs­voll sind als Athe­is­ten. Ei­ner­seits aus den oben er­läu­ter­ten Grün­den und an­de­rer­seits aus per­sön­li­chen Er­fah­run­gen, da ich noch nie je­mand Gläu­bi­gen ge­hört habe, der sich in einer Sache voll und ganz auf Gott ver­lässt, für die er selbst ver­ant­wort­lich ist und bei der der Zu­fall keine große Rolle spielt.


13. Lena

  • „Es gibt (mit an Si­cher­heit gren­zen­der Wahr­schein­lich­keit) kei­nen Gott.“ – Ein sehr, wie ich finde, mu­ti­ger und pro­vo­kan­ter Slo­gan. Ich bin zwar auch nie­mand, der jeden Sonn­tag in die Kir­che geht und vor dem zu Bett gehen ein Gebet spricht, aber trotz­dem finde ich, dass man auf diese Art und Weise nicht mit der Re­li­gi­on und dem Glau­ben um­ge­hen darf. Ich ak­zep­tie­re Men­schen, die Athe­is­ten sind, für mich per­sön­lich ist es je­doch wich­tig einen Glau­ben zu haben, der einem Kraft gibt und stärkt. Ich würde auch nie­mals ver­su­chen, Ge­schich­ten, wie sie in der Bibel ste­hen, wis­sen­schaft­lich nach­zu­wei­sen, da mei­ner An­sicht nach Glau­be und Re­li­gi­on etwas sehr in­di­vi­du­el­les ist, das jeder für sich selbst de­fi­niert und was teil­wei­se nur durch die Vor­stel­lungs­kraft jedes Ein­zel­nen zu­stan­de kommt. Für mich ist ein Leben ohne Glau­ben nicht er­füllt (vgl. Slo­gan1), da ein Leben ohne Vor­stel­lun­gen, Hoff­nun­gen und Il­lu­sio­nen lang­wei­lig und öde wäre. Glau­be ist in mei­nen Augen nichts Ver­pflich­ten­des oder Stren­ges, son­dern etwas Bei­ste­hen­des und Un­ter­stüt­zen­des, das das Leben be­rei­chert. Dem­entspre­chend ist der zwei­te Slo­gan auch über­spitzt. Wie schon ge­sagt, ist Gott in mei­nen Augen kein stra­fen­der Rich­ter bzw. der Glau­be und die Re­li­gi­on keine Macht, der man sich un­ter­ord­nen muss und wo­durch man selbst an Wert ver­liert. Ich glau­be, dass Glau­be in un­se­rer Ge­sell­schaft heute häu­fig als do­mi­nie­ren­de In­stanz emp­fun­den wird. Dies hängt je­doch nicht mit der Re­li­gi­on an sich zu­sam­men, son­dern eher mit den kon­ser­va­ti­ven An­sich­ten, die die Kir­che ver­sucht mit aller Macht bei­zu­be­hal­ten. Ich glau­be, dass man es mit etwas An­pas­sung an die mo­der­ne Ge­sell­schaft er­rei­chen könn­te, den Glau­ben wie­der bes­ser in un­se­ren All­tag zu in­te­grie­ren und die Men­schen dafür zu be­geis­tern, so­dass sie davon pro­fi­tie­ren könn­ten.
    Zum letz­ten Slo­gan bzgl. der Auf­klä­rung möch­te ich hin­zu­fü­gen, dass dies viel mit mensch­li­cher Ver­nunft zu tun hat. Un­se­re Ver­nunft ist etwas sehr wich­ti­ges, das uns von an­de­ren Le­be­we­sen un­ter­schei­det. Al­ler­dings finde ich, dass Ver­nunft in un­se­rer heu­ti­gen Ge­mein­schaft Über­hand nimmt, da die Men­schen sich alles auf rea­lis­ti­sche Art und Weise er­klä­ren wol­len und dabei ihre Fan­ta­sie und Träu­me ver­ges­sen bzw. ver­nach­läs­si­gen. Mo­der­ner Glau­be wird mei­ner An­sicht dar­über de­fi­niert, dass man sich sein ei­ge­nes Bild – völ­lig un­be­ein­flusst von der Kir­che - von Gott und der Welt ma­chen darf und sich so einen per­sön­li­chen Be­reich in sei­nem Leben er­schaf­fen kann, der be­glei­tet und un­ter­stützt.


Aus­zug von Schwer­punk­ten der Schü­le­r­äu­ße­run­gen

  • Kennt­nis und Nut­zung der At­tri­bu­te des bi­bli­schen Got­tes­bil­des
  • Zu­rück­wei­sung des Bil­des vom pas­si­ven Chris­ten – statt­des­sen Bild vom welt­zu­ge­wand­ten, so­zi­al und po­li­tisch ak­ti­ven Chris­ten
  • Wahr­neh­mung der Kir­che als Ort des le­ben­di­gen Glau­bens kaum vor­han­den 
  • Ver­ant­wor­tung Mensch und Um­welt ent­steht aus dem Glau­ben.
  • Glau­be gibt Ori­en­tie­rung für die Tä­tig­keit in und für die Ge­sell­schaft.
  • Glau­be ist in­di­vi­du­ell ge­prägt durch Er­fah­run­gen mit Gott bzw. durch Wahr­neh­mung und Be­ach­tung re­li­giö­ser Grund­sät­ze.
  • Glau­be ist Ur­sprung der Hoff­nung, die teil­wei­se mit der dies­sei­ti­gen Hoff­nung der Athe­is­ten auf ein glück­li­ches und ge­sun­des Leben iden­tisch ist.
  • Gott­ver­trau­en gibt Schutz, Trost und Zu­ver­sicht.
  • Kri­tik le­gi­tim, aber nicht po­le­misch

 

An­for­de­rungs­si­tua­ti­on (Bus)

 

Lern­stands­er­he­bung Bus: Her­un­ter­la­den [pdf] [188 KB]