Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

Lösung


Zu Arbeitsblatt 4d:

Aufgaben:

Erörtere, weshalb 2009 in Deutschland eine hitzige Diskussion über den Schweinegrippe-Impfstoff entbrannte.

Beziehe selbst Stellung zu den Aussagen von S. Schmidt-Troschke und W. Becker-Brüser (s. Informationsmaterial 2).

Aussage der Weltgesundheitsorganisation (WHO):
O ffizielle Stellen warnen vor einer unüberschaubaren Pandemie.“

Weitere Hintergrundsinformationen:

  • Eine Infektionskrankheit mit Todesfällen breitet sich ab April 2009 von Mexiko aus weltweit aus.
  • Besorgniserregend ist der schwere und bei der saisonalen Influenza so nicht bekannte Verlauf bei einer geringen Anzahl von Fällen, der zu beatmungspflichtiger, intensivmedizinischer Betreuung und zu Todesfällen insbesondere auch in jüngeren Altersgruppen führt
  • Bis zum 25. Oktober 2009 waren der WHO weltweit mehr als 440.000 laborbestätigte Infektionen mit dem H1N1-2009-Virus gemeldet worden, von denen mindestens 5.700 tödlich verliefen.
  • Per 31. Januar 2010 meldet die WHO mindestens 15.174 Tote. Dies sind jedoch nur die gemeldeten Fälle, die auch von Laboren bestätigt wurden. Die tatsächliche Zahl liege deutlich höher. Das Virus wurde inzwischen in über 209 Ländern nachgewiesen.
Pandemieentwicklung 2009
(CC) Bild "Influenca Pandemie"
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Influenza-2009-cases-logarithmic.png
  • Die enorme Aufmerksamkeit und der Umfang der getroffenen Maßnahmen lag darin begründet, dass ein anderer H1N1-Subtyp die Influenza-Pandemie 1919/20 („Spanische Grippe“) mit 50 Millionen Todesopfern verursacht hatte.

Aussagen von Stefan Schmidt-Troschke:
„Nebenwirkungen wie Kopfschmerz, Schüttelfrost, Lähmungserscheinungen sind zu befürchten.“ und „Der Impfstoff ist unzureichend getestet.“

Aussagen von Wolfgang Becker-Brüser:
„Im Impfstoff gegen die Schweinegrippe ist ein Wirkverstärker enthalten, der bislang noch nicht in einem kommerziell erhältlichen Medikament verwendet wurde." und „Dieser Verstärker verdoppelt die Häufigkeit von Nebenwirkungen."

Aussagen aus dem Text von Nathalie Garcon und Michel Goldman:

  • Viele Adjuvanzien, die in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts im Tierversuch getestet wurden, hatten negative Nebenwirkungen, darunter heftige Entzündungen, die ihren Einsatz unkalkulierbar machten.
  • Moderne Adjuvanzien wie die Öl-in-Wasser- Emulsion AS03 führen beim Impfen von älteren Patienten zu deutlich höheren Mengen schützender Antikörper.
  • Impfstoffe bieten bei Zugabe von Adjuvanzien auch dann einen ausreichenden Schutz, wenn nur eine geringe Antigenmenge enthalten ist. So induzierte ein Impfstoff gegen das Vogelgrippevirus H5N1, eine schützende Antikörperantwort, obwohl er nur ein Drittel der Antigenmenge enthielt, die sich in einer typischen saisonalen Grippevakzine befindet.

Aussagen aus dem Paul-Ehrlich-Institut (Impfbefürworter) :
Zwar werden die Nebenwirkungen stärker sein als bei einer herkömmlichen Grippeimpfung, der neue Impfstoff ist aber sicher.“ und Das Medikament beruht auf Musterzulassungen, lediglich der Erregerstamm wird ausgetauscht."

Weitere Hintergrundsinformationen:
Pandemrix wurde auf der Basis des Vogelgrippevirus H5N1 entwickelt und von der Europäischen Arzneimittelagentur zugelassen.Es handelt sich um einen so genannten “Mock-Up”-Impfstoff, der ursprünglich zum Schutz vor der Vogelgrippe H5N1 entwickelt und geprüft wurde, und jetzt mit den Antigenen der Schweinegrippe H1N1 versehen wurde.

Laut Europäischer Arzneimittelagentur sind im Rahmen von klinischen Studien mit dem entsprechenden Muster-Impfstoff bei mehr als 10 Prozent der Geimpften folgende Nebenwirkungen beobachtet worden: Kopfschmerzen; Müdigkeit; Schmerzen, Rötung, Schwellung oder Verhärtung an der Injektionsstelle; Fieber; Muskel- und Gelenkschmerzen; bei mehr als 1 Prozent: Wärme, Juckreiz oder Blutergüsse an der Injektionsstelle; verstärktes Schwitzen, Schüttelfrost, grippeähnliche Symptome; Lymphknotenschwellung an Nacken, Achsel oder Leiste.