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Ar­beits­blatt 2a: — Das In­flu­en­za Virus H1N1


Die „echte“ Grip­pe wird in der me­di­zi­ni­schen Fach­spra­che auch als In­flu­en­za be­zeich­net. Sie wird durch Viren ver­ur­sacht, den so ge­nann­ten In­flu­en­za­vi­ren. Es wer­den die 3 Gat­tun­gen A, B und C un­ter­schie­den, die Men­schen sowie be­stimm­te Säu­ge­tie­re bzw. Vögel in­fi­zie­ren kön­nen. Seit dem Früh­jahr 2009 wurde ein In­flu­en­za­vi­rus na­mens A H1N1 und die durch ihn ver­ur­sach­te „Schwei­ne­grip­pe“ welt­weit be­kannt.

In­flu­en­za-A-Viren wer­den in ers­ter Linie nach den Ober­flä­chen­pro­te­inen mit den Be­zeich­nun­gen Häm­ag­g­luti­nin (kurz: HA od. H) und Neur­ami­ni­da­se (kurz: NA od. N) in Unter- bzw. Sub­ty­pen ein­ge­teilt. Bis­her konn­ten ins­ge­samt 16 un­ter­schied­li­che H-Un­ter­ty­pen und 9 N-Un­ter­ty­pen er­kannt wer­den. Die Na­mens­ge­bung der In­flu­en­za­vi­ren ge­schieht nach dem Mus­ter A/HxNx oder A/Land - Re­gi­on der Ent­de­ckung/HxNx/Ent­de­ckungs­jahr.
                  


Elek­tro­nen­mi­kro­sko­pi­sche Auf­nah­me eines In­flu­en­za­vi­rus (ver­än­dert)
(CC) Bild "In­flu­en­za­vi­rus" über­ar­bei­te­te Vor­la­ge http://​com­mons.​wi­ki­me­dia.​org/​wiki/​File:​In­flu­en­za_​vi­rus_​par­ti­cle_​color.​jpg
vom 7.3.2010

Das Pro­te­in Häm­ag­g­luti­nin be­wirkt die Ver­klum­pung (Ag­g­luti­na­ti­on) von roten Blut­kör­per­chen (Ery­thro­zy­ten) und ver­mit­telt bei der In­fek­ti­on einer Wirts­zel­le die An­hef­tung und das Ein­drin­gen des Virus. Die­ses An­kop­peln ge­schieht durch eine An­la­ge­rung eines klei­nen Be­rei­ches des Häm­ag­g­luti­nin­mo­le­küls an spe­zi­el­le Pro­te­ine auf der Ober­flä­che der Wirts­zel­len. Jede Häm­ag­g­lutin­in­va­ri­an­te passt dabei (wie ein Schlüs­sel) in einen an­ders­ar­ti­gen be­son­de­ren Wirts­zel­len­re­zep­tor (in ein Schloss). Diese Tat­sa­che ist auch der Grund dafür, dass be­stimm­te Sub­ty­pen oder Vi­rus­va­ri­an­ten mit ihrem spe­zi­el­len Häm­ag­g­lutin­in­typ be­stimm­te Wirte leicht in­fi­zie­ren und dabei eine Er­kran­kung aus­lö­sen kön­nen und an­de­re prin­zi­pi­ell mög­li­che Wirte wie­der­um nicht oder nur sehr ein­ge­schränkt. Durch Vi­rus­mu­ta­tio­nen be­son­ders in Hin­blick auf mög­li­che Ver­än­de­run­gen des Häm­ag­g­lutinins kann sich die In­fek­ti­ons­ge­fahr für den einen oder an­de­ren po­ten­zi­el­len Wirt er­heb­lich än­dern.

Die Neur­ami­ni­da­se hat im In­fek­ti­ons­vor­gang eine ent­schei­den­de Rolle bei der Frei­set­zung neu ent­stan­de­ner Viren aus den in­fi­zier­ten Zel­len. Damit ist sie wich­tig für das Aus­brei­ten der In­fek­ti­on so­wohl in­ner­halb des­sel­ben Or­ga­nis­mus als auch für ein Über­grei­fen der In­fek­ti­on auf an­de­re Or­ga­nis­men. Au­ßer­dem ver­hin­dert die Neur­ami­ni­da­se das Häm­ag­g­luti­nin-ver­mit­tel­te An­hef­ten von In­flu­en­za­vi­ren an be­reits in­fi­zier­te Zel­len. Zu­gleich ver­hin­dert sie, dass in einer in­fi­zier­ten Zelle ein Zell­tod­pro­gramm (Apo­pto­se) ge­star­tet wer­den kann. Die Neur­ami­ni­da­se be­hin­dert au­ßer­dem eine Im­mun­ant­wort des in­fi­zier­ten Or­ga­nis­mus.

(CC) Text "In­flu­en­za" über­ar­bei­te­te Vor­la­ge http://​de.​wi­ki­pe­dia.​org/​wiki/​Inf​luen​zavi​ren vom 9.3.2010

Ende April 2009 warn­te die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) vor einer welt­wei­ten Ver­brei­tung (Pan­de­mie) des Er­re­gers der Schwei­ne­grip­pe In­flu­en­za A/Ca­li­for­nia/H1N1/2009. An­fang Juni 2009 wurde die War­nung auf die höchs­te Alarm­stu­fe hoch­ge­stuft. Die enor­me Auf­merk­sam­keit und der Um­fang der ge­trof­fe­nen Maß­nah­men liegt darin be­grün­det, dass ein an­de­rer H1N1-Sub­typ, die In­flu­en­za-Pan­de­mie 1919/20 („Spa­ni­sche Grip­pe“), 50 Mil­lio­nen To­des­op­fer ver­ur­sacht hatte (wei­te­re In­for­ma­tio­nen s. Info-Blatt 1). Al­ler­dings sind H1N1-Sub­ty­pen re­gel­mä­ßig an sai­so­na­len (üb­li­chen, jähr­li­chen) Grip­pe­wel­len be­tei­ligt.

Auf­ga­ben zu 2a:

  1. Er­läu­te­re die wis­sen­schaft­li­che Na­mens­ge­bung für den Er­re­ger der Schwei­ne­grip­pe.

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  1. Ordne die Be­grif­fe „Vi­rus­hül­le“ und „Erb­sub­stanz aus RNS mit Pro­te­in­hül­le“ dem elek­tro­nen­mi­kro­sko­pi­schen Bild eines Virus (siehe AB2a) zu.
  2. Gib die Funk­tio­nen der vi­ra­len Ober­flä­chen­pro­te­ine Häm­ag­g­luti­nin (HA) und Neur­ami­ni­da­se (NA) an.

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