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Di­dak­ti­sche Hin­wei­se

Für das Thema Fol­gen sind in die­sem Vor­schlag etwa 6-7 Dop­pel­stun­den vor­ge­se­hen. Im Zen­trum ste­hen dem (vor­läu­fi­gen) Bil­dungs­plan gemäß die ex­pli­zi­te und die re­kur­si­ve Be­schrei­bung von Fol­gen sowie die die Ei­gen­schaf­ten Mo­no­to­nie, Be­schränkt­heit und Kon­ver­genz. Au­ßer­dem wer­den die Kon­ver­genz­sät­ze the­ma­ti­siert.

Als Ein­stieg bie­tet sich der Um­gang mit kon­kre­ten Bei­spiel­fol­gen an. Im Vor­schlag wird die Folge un­ter­sucht, die die An­zahl der Um­le­gun­gen beim Turm von Hanoi be­schreibt. Hier kann gleich auf das Thema re­kur­si­ve ver­sus ex­pli­zi­te Be­schrei­bung einer Folge ein­ge­gan­gen wer­den. Die Um­wand­lung der einen in die an­de­re wird im An­schluss an die not­wen­di­gen Be­griffs­bil­dun­gen ver­tieft. Da­nach wer­den arith­me­ti­sche und geo­me­tri­sche Fol­gen be­trach­tet. Die Be­hand­lung arith­me­ti­scher und geo­me­tri­scher Rei­hen wird in die­sem Vor­schlag in Jahr­gangs­stu­fe 2 ver­or­tet im Zu­sam­men­hang mit der dor­ti­gen Ein­heit zu Rei­hen, ins­be­son­de­re zu Tay­lor­rei­hen. Sie kann je­doch auch hier als Mög­lich­keit der Ver­tie­fung ge­nutzt wer­den.

Da­nach wer­den Fol­gen hin­sicht­lich der Ei­gen­schaf­ten Mo­no­to­nie, Be­schränkt­heit und Kon­ver­genz un­ter­sucht. Die ers­ten bei­den wer­den im Rah­men eines Sta­tio­nen­laufs be­han­delt, den Dr. Thilo Höfer er­stell­te. Für ihn sind zwei Dop­pel­stun­den – evtl. plus Haus­auf­ga­be – vor­ge­se­hen. Hier kann sehr gut die pro­zess­be­zo­ge­ne Kom­pe­tenz des Pro­blem­lö­sens ge­för­dert wer­den und die SuS ler­nen viele Bei­spie­le von Fol­gen ken­nen, die be­stimm­te Ei­gen­schaf­ten haben bzw. nicht haben.

Der Be­griff des Grenz­werts einer Folge wird auf­grund sei­ner Kom­ple­xi­tät in einer ei­ge­nen Dop­pel­stun­de ein­ge­führt. Dabei bie­tet es sich an, auf vor­han­de­ne Vor­stel­lun­gen der SuS zu­rück­zu­grei­fen. Diese ken­nen aus dem Ma­the­ma­tik­un­ter­richt einen nai­ven Grenz­wert­be­griff, vor allem aus der Ein­füh­rung der Ab­lei­tung und des In­te­grals. Ins­be­son­de­re soll­te auf fal­sche bzw. un­ge­nü­gen­de Kri­te­ri­en ein­ge­gan­gen wer­den („Die Fol­gen­glie­der kom­men immer näher an die 1 heran.“ bzw. „Zu jedem Ab­stand gibt es Fol­gen­glie­der, die höchs­tens so­weit von 1 ent­fernt sind.“). Die for­ma­le De­fi­ni­ti­on des Grenz­werts mit­hil­fe von ε und n0 ist ein sehr abs­trak­tes und für die SuS ver­ständ­li­cher­wei­se zu­nächst ir­ri­tie­ren­des Kon­zept. Es ist auch ma­the­ma­tik­his­to­risch recht neu. Erst im 19. Jahr­hun­dert ge­lang die Fun­die­rung der Ana­ly­sis und be­deu­ten­de Ma­the­ma­ti­ker, dar­un­ter Cau­chy, Bol­za­no, Wei­er­straß und Can­tor, haben viele Jahre ihres Le­bens daran ge­ar­bei­tet. Der kon­kre­te Nach­weis eines Grenz­werts ist in den meis­ten Fäl­len auch al­ge­bra­isch für die SuS eine Her­aus­for­de­rung und soll­te folg­lich an vie­len Bei­spie­len geübt wer­den. Dabei be­steht dann na­tür­lich die Ge­fahr, ein un­ver­stan­de­nes Ver­fah­ren zu trai­nie­ren. Des­halb muss immer wie­der das Ver­ständ­nis und auch die An­schau­ung („ε-Schlauch“) the­ma­ti­siert wer­den.

An­schlie­ßend wer­den Sätze über kon­ver­gen­te Fol­gen be­han­delt, bei­spiels­wei­se die Ein­deu­tig­keit des Grenz­werts, die Aus­sa­ge, dass kon­ver­gen­te Fol­gen be­schränkt sind, sowie die Aus­sa­ge, dass Mo­no­to­nie und Be­schränkt­heit Kon­ver­genz im­pli­zie­ren. Hier kann un­ter­schied­lich stark ver­tieft wer­den. Man kann diese Sätze for­mal be­wei­sen, ex­em­pla­risch vor­ge­hen oder an­schau­lich ar­gu­men­tie­ren. Wenn man möch­te, kann hier auf die Voll­stän­dig­keit der re­el­len Zah­len – im Un­ter­schied zu den ra­tio­na­len Zah­len – ein­ge­gan­gen wer­den.

Eine pas­sen­de Ver­tie­fung im An­schluss daran stellt die De­fi­ni­ti­on der Euler’schen Zahl über die zu­ge­hö­ri­ge Folge dar. Dies ist ma­the­ma­tisch al­ler­dings recht an­spruchs­voll.

Als Ab­schluss der Un­ter­richts­ein­heit wer­den die Grenz­wert­sät­ze (Summe, Dif­fe­renz, Pro­dukt und Quo­ti­ent) be­han­delt. Der Satz über die Summe kon­ver­gen­ter Fol­gen soll­te be­wie­sen wer­den. Die Be­wei­se der wei­te­ren Aus­sa­gen stel­len eine Ver­tie­fungs­mög­lich­keit dar. Na­tür­lich müs­sen die Grenz­wert­sät­ze auf viele Bei­spie­le an­ge­wandt wer­den, ins­be­son­de­re auf Quo­ti­en­ten (z.B. Formel) und auf Dif­fe­ren­zen von Wur­zeln (z.B. Formel) unter An­wen­dung der drit­ten bi­no­mi­schen For­mel. Es be­steht eine Ver­bin­dung zur Un­ter­su­chung des Ver­hal­tens ganz­ra­tio­na­ler Funk­tio­nen für x→±∞ im Leis­tungs­fach Ma­the­ma­tik. Schließ­lich wird noch die Be­stim­mung des Grenz­werts einer kon­ver­gen­ten Folge aus der re­kur­si­ven Be­schrei­bung an­ge­spro­chen.

 

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Wei­ter zu Prä­sen­ta­ti­on: Fol­gen