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Di­dak­ti­sche Hin­wei­se

Der vor­ge­stell­te Un­ter­richts­gang „Li­ni­en­in­te­gra­le“ wurde in der Klas­sen­stu­fe 12 in vier Dop­pel­stun­den un­ter­rich­tet. Die An­re­gung Li­ni­en­in­te­gra­le zu be­han­deln kam von einem Schü­ler, der im Zuge der Un­ter­richts­ein­heit „In­te­gra­ti­ons­tech­ni­ken“ im Un­ter­richt die Frage stell­te, was denn ei­gent­lich Li­ni­en­in­te­gra­le wären. Er war einen Tag pro Woche zum Früh­stu­di­um (Jura) an der Uni­ver­si­tät und hatte dort den Be­griff auf- ge­schnappt.

n der Fach­li­te­ra­tur wer­den Li­ni­en­in­te­gra­le auch Kur­ven­in­te­gra­le oder We­g­in­te­gra­le ge­nannt. Man un­ter­schei­det Li­ni­en­in­te­gra­le 1.​Art und Li­ni­en­in­te­gra­le 2.​Art. Bei Li­ni­en­in­te­gra­len 1.​Art wird über ein Skalar­feld in­te­griert, bei Li­ni­en­in­te­gra­len 2.​Art über ein Vek­tor­feld. In die­ser Un­ter­richts­ein­heit wur­den nur Li­ni­en­in­te­gra­le über zwei-di­men­sio­na­le Skalar­fel­der f mit be­trach­tet.

Die Kurve längs der in­te­griert wird, heißt auch In­te­gra­ti­ons­weg und kurz Weg (). Der Aus­druck heißt We­ge­le­ment oder Län­gen­ele­ment. Im Spe­zi­al­fall er­gibt das Li­ni­en­in­te­gral die Länge L des Weges ent­lang der Kurve. Es gibt zwei prin­zi­pi­el­le Mög­lich­kei­ten Li­ni­en­in­te­gra­le über zu be­rech­nen. Man er­setzt im Funk­ti­ons­term die Va­ria­ble y durch den Term und er­hält somit das In­te­gral . Man kann aber auch die bei­den Va­ria­blen x und y pa­ra­me­tri­sie­ren und er­hält z.B. mit und und dem We­ge­le­ment das In­te­gral ..

In der ers­ten Dop­pel­stun­de wur­den zu­nächst ei­ni­ge Bei­spie­le für Funk­tio­nen mit zwei Va­ria­blen und deren Ver­an­schau­li­chung im drei­di­men­sio­na­len Raum be­trach­tet. Dazu ge­hör­te auch eine „mo­di­fi­zier­te“ Ebe­nenglei­chung (), die die Schü­le­rin­nen und Schü­ler aus der ana­ly­ti­schen Geo­me­trie ken­nen. Da­nach wurde den Schü­le­rin­nen und Schü­lern mit­hil­fe eines Pa­pier­strei­fens ein Li­ni­en­in­te­gral ver­an­schau­licht. An die­sem Strei­fen war an einer Seite mit einer Sche­re ein Pro­fil ge­schnit­ten wor­den. Der Strei­fen kann als Kurve ge­bo­gen wer­den und stellt somit einen Schnitt durch den Raum unter dem Gra­phen von f mit dar.

Im Zu­sam­men­hang mit den Li­ni­en­in­te­gra­len (Spe­zi­al­fall ) soll­te man na­tür­lich auch die Länge eines Kur­ven­stü­ckes the­ma­ti­sie­ren, um die Rolle des We­ge­le­ments bes­ser ver­ste­hen zu kön­nen. Zudem ler­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler da­durch, quasi ne­ben­bei, wie man die Länge eines Kur­ven­stü­ckes be­rech­net. Als Ein­stieg in die Be­rech­nung der Länge eines Kur­ven­stü­ckes soll­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu­nächst in Part­ner­ar­beit die Länge eines Pa­ra­bel­bo­gens nä­he­rungs­wei­se be­stim­men (siehe auch Ar­beits­blatt Datei 11). Dabei nä­her­ten alle Tan­dems den Kur­ven­ver­lauf mit­hil­fe meh­re­re Se­kan­ten an und be­rech­ne­ten die Summe deren Länge.

An­schlie­ßend wurde im Ple­num die For­mel zur der Länge L eines Kur­ven­stü­ckes her­ge­lei­tet (). Dann wurde am Ende der Dop­pel­stun­de damit be­gon­nen im kon­kre­ten Bei­spiel die Länge des Pa­ra­bel­bo­gens zu be­rech­nen. Das auf­tre­ten­de In­te­gral kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler je­doch auch nach Be­hand­lung der In­te­gra­ti­ons­tech­ni­ken nicht al­lei­ne be­rech­nen.

In der zwei­ten Dop­pel­stun­de wurde die Be­rech­nung des In­te­grals fort­ge­führt (siehe auch Datei 04). Um die­ses In­te­gral mit­tels Sub­sti­tu­ti­on zu lösen, be­nö­tigt man die hy­per­bo­li­schen Funk­tio­nen. Somit be­steht hier eine gute Ge­le­gen­heit den Schü­le­rin­nen und Schü­lern die hy­per­bo­li­schen Funk­tio­nen vor­zu­stel­len. Im Ple­num wur­den die Funk­tio­nen sinh (x) und cosh (x) de­fi­niert und deren Ab­lei­tun­gen von den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ei­gen­stän­dig be­rech­net. An­schlie­ßend wurde noch der wich­ti­ge Zu­sam­men­hang the­ma­ti­siert. Wegen der spä­te­ren An­pas­sung der In­te­gral­g­ren­zen wur­den auch noch die Um­kehr­funk­tio­nen und kurz an­ge­spro­chen.

Am Ende der Dop­pel­stun­de wurde das Li­ni­en­in­te­gral de­fi­niert und ein ers­tes Bei­spiel mit vier ver­schie­de­nen Wegen im Ple­num vor­ge­stellt und das In­te­gral für den Weg 1 be­rech­net (siehe auch Datei 05). Damit den Schü­le­rin­nen und Schü­ler die Ab­hän­gig­keit von der Wahl des Weges be- wusst wird, soll­te man für eine Funk­ti­on f ver­schie­de­ne Wege zwi­schen zwei fes­ten Punk­ten in der x-y- Ebene wäh­len.

In der drit­ten Dop­pel­stun­de wur­den die In­te­gra­le längs der Wege 2, 3 und 4 be­rech- net. Dabei wurde auch die Mög­lich­keit der Pa­ra­me­tri­sie­rung des Weges ein­ge­führt (siehe auch Datei 05).

In der vier­ten Dop­pel­stun­de be­ar­bei­te­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler Auf­ga­ben eines Auf­ga­ben­blat­tes zu Li­ni­en­in­te­gra­len (Datei 11). Die Lö­sun­gen die­ser Auf­ga­ben (Datei 21) lagen im Klas­sen­raum zur Selbst­kon­trol­le aus.

Di­dak­ti­sche Hin­wei­se: Her­un­ter­la­den [docx][18 KB]

Di­dak­ti­sche Hin­wei­se: Her­un­ter­la­den [pdf][252 KB]

 

Wei­ter zu Be­rech­nung des Pa­ra­bel­bo­gens