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Fall­bei­spiel 3

"Ich ar­bei­te seit vier Jah­ren bei einem Un­ter­neh­men mitt­le­rer Größe. Dort bin ich als Ab­tei­lungs­lei­ter be­schäf­tigt, und meine Auf­ga­be ist es unter an­de­rem, für den ter­min­ge­rech­ten Ab­lauf in mei­ner Ab­tei­lung zu sor­gen. Eines Tages er­eig­ne­te sich Fol­gen­des:
Nach­dem im Be­trieb fest­ge­stellt wurde, dass ein spe­zi­el­les Son­der­zahn­rad weder bei uns in der Fer­ti­gung, noch au­ßer­halb ge­fer­tigt wer­den konn­te, wurde mir auf­ge­tra­gen, alle Mit­tel und Wege zu fin­den, die­sen Auf­trag mög­lichst schnell, kos­ten­güns­tig und un­kom­pli­ziert über die Bühne zu brin­gen. Nach ein­ge­hen­der Prü­fung un­se­rer Mög­lich­kei­ten ent­schied ich mich, das Zahn­rad aus einem Stück, sprich: aus dem Vol­len her­aus zu fer­ti­gen, was zwar der si­chers­te, aber nicht der schnells­te Weg war. Die­sen Vor­schlag un­ter­brei­te­te ich dem Werks­meis­ter, der na­tür­lich von der Idee wenig be­geis­tert war, drei Stun­den für ein ein­fa­ches Zahn­rad zu ver­schwen­den. Statt­des­sen schlug er mir vor, erst ein­mal das Zahn­rad nach der Stan­dard­me­tho­de her­zu­stel­len. Dazu solle das Zahn­rad auf einer Ma­schi­ne vor­ge­fer­tigt und das Fi­nish auf einer an­de­ren, com­pu­ter­ge­steu­er­ten Ma­schi­ne fer­tig ge­stellt wer­den. Mein Ein­wand, dass die com­pu­ter­ge­steu­er­te Ma­schi­ne auf­grund ihrer Pro­gram­mie­rung dem vor­ge­fer­tig­ten Zahn­rad nicht den letz­ten Schliff geben kann, wurde so nicht ak­zep­tiert. Als Al­ter­na­ti­ve schlug der Werks­meis­ter dann vor, man solle das Werk­stück nur so­weit vor­be­rei­ten, wie es mi­ni­mal nötig wäre und in der com­pu­ter­ge­steu­er­ten Ma­schi­ne ein nor­ma­les Pro­gramm auf­ru­fen, das zwar ge­nau­so lange dau­ern würde, aber nicht einen sol­chen Ver­schleiß an Werk­zeug zur Folge hätte. Meine Ant­wort war, dass das zum einen ein viel grö­ße­rer Auf­wand wäre und zudem die Ma­schi­ne auf­grund ihrer Sen­so­ren und der da­durch re­sul­tie­ren­den Un­stim­mig­kei­ten in der Soft­ware, sol­che Ma­ni­pu­la­tio­nen er­kennt und aus Si­cher­heits­grün­den der Be­ar­bei­tungs­pro­zess nicht in Gang ge­setzt wird. Die Ant­wort mei­nes Werks­meis­ters fiel sehr hef­tig aus: Ich solle dann ge­fäl­ligst die Soft­ware über­lis­ten und es so ma­chen, wie er es sagt. Mit einem zäh­ne­knir­schen­den: „Ja Chef“ ging ich aus dem Büro zu der com­pu­ter­ge­steu­er­ten Ma­schi­ne, spann­te das Werk­stück ein und fer­tig­te das Son­der­zahn­rad so, wie ich es ur­sprüng­lich vor­ge­habt hatte. Kei­nem Men­schen ist das auf­ge­fal­len oder hat es je wie­der je­man­den in­ter­es­siert..."

Gruppe 3 Tafel 3