Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

Be­son­der­hei­ten im Ar­biets­ver­hal­ten

Eine wei­te­re Be­son­der­heit von Schü­le­rin­nen und Schü­lern mit Au­tis­mus kann im Be­reich der zen­tra­len Ko­hä­renz lie­gen. Diese ist dafür zu­stän­dig, dass ein Ge­samt­bild einer Si­tua­ti­on ent­steht, Be­deu­tungs­zu­sam­men­hän­ge her­ge­stellt und Abs­trak­tio­nen ge­bil­det wer­den. Bei Schü­le­rin­nen und Schü­lern mit Au­tis­mus ist diese Fä­hig­keit durch ihre ver­än­der­te Reiz­wahr­neh­mung häu­fig schwä­cher aus­ge­prägt. Wäh­rend an­de­re Men­schen meh­re­re Reize gleich­zei­tig und als ein be­deut­sa­mes Gan­zes er­fas­sen kön­nen, neh­men Men­schen mit Au­tis­mus Reize häu­fig ein­zeln und de­tail­fo­kus­siert wahr. Sie ver­ar­bei­ten diese nicht ver­netzt, son­dern un­ab­hän­gig vom Kon­text. Das hat zur Folge, dass Si­tua­tio­nen nicht in ihrer kom­ple­xen Be­deu­tung ver­stan­den wer­den und eine Un­ter­schei­dung zwi­schen wich­ti­gen und un­wich­ti­gen Rei­zen er­schwert ist. Er­scheint ein un­be­deu­ten­der As­pekt be­son­ders in­ter­es­sant, kann es pas­sie­ren, dass die Auf­merk­sam­keit ohne frem­de Hilfe nicht mehr auf die ur­sprüng­li­che Auf­ga­be zu­rück­ge­lenkt wer­den kann. Gleich­zei­tig stellt diese Ein­schrän­kung aber auch eine Stär­ke von Men­schen mit Au­tis­mus dar: Sie haben häu­fig eine hohe Kom­pe­tenz im de­tail­ge­treu­en Wahr­neh­men, in der Mus­ter­er­ken­nung und ein gro­ßes De­tail­wis­sen.

Auf­grund ei­ni­ger oben an­ge­spro­che­ner Be­son­der­hei­ten ge­lingt es vie­len Schü­le­rin­nen und Schü­lern mit Au­tis­mus nicht oder nur unter er­heb­li­chen An­stren­gun­gen, schu­li­sche Auf­ga­ben zu lösen. Hier­für kön­nen ver­schie­de­ne Ur­sa­chen ver­ant­wort­lich sein:

  • Be­trof­fe­nen Schü­le­rin­nen und Schü­ler kann ziel­ge­rich­te­tes Ar­bei­ten schwer­fal­len, weil dafür Stra­te­gi­en ent­wor­fen, Ent­schei­dun­gen ge­trof­fen und Hand­lun­gen ge­plant und kon­trol­liert wer­den müs­sen.
  • Auf­ga­ben, die eine ge­wis­se Fle­xi­bi­li­tät er­for­dern, kön­nen eine Hürde dar­stel­len, wenn es darum geht, be­reits Be­kann­tes in einen neuen Zu­sam­men­hang zu brin­gen bzw. auf neue Si­tua­tio­nen zu über­tra­gen.
  • Bei be­trof­fe­nen Schü­le­rin­nen und Schü­lern kann in den exe­ku­ti­ven Funk­tio­nen der Im­puls we­ni­ger aus­ge­prägt sein, der zum Be­ginn einer Hand­lung die zeit­li­che Pla­nung mit­ein­schließt.
  • Auf Grund der Be­son­der­hei­ten in der Wahr­neh­mung ist die Fo­kus­sie­rung auf zen­tra­le In­for­ma­tio­nen er­schwert.

Bei all den mög­li­chen Hin­der­nis­sen im plan­vol­len Han­deln ist es wich­tig, bei den Kin­dern und Ju­gend­li­chen aus­zu­schlie­ßen, dass die Schwie­rig­kei­ten auf eine ver­min­der­te In­tel­li­genz­leis­tung zu­rück­zu­füh­ren sind.

Wei­ter zu Mo­to­rik