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Ein­satz von Handy-Stör­sen­der

Hin­weis

Bitte be­ach­ten Sie, dass die Ma­te­ria­li­en und In­for­ma­tio­nen in die­sem Be­reich ak­tu­ell über­ar­bei­tet wer­den und noch nicht an die neue Ge­set­zes­la­ge an­ge­passt wur­den.

Handy-Stör­sen­der in der Schu­le

Die Pro­ble­ma­tik in Prü­fungs­si­tua­tio­nen ist be­kannt. Die Ver­wen­dung von un­er­laub­ten Hilfs­mit­teln wie Han­dys, Smart­pho­nes, Ta­blets, Weara­bles o.ä. gilt in Prü­fungs­si­tua­tio­nen als Täu­schungs­ver­such.

Seit ge­rau­mer Zeit lässt sich auf Prü­fer­sei­te immer häu­fi­ger eine Ab­hil­fe durch den Ein­satz so­ge­nann­ter Handy-Stör­sen­der be­ob­ach­ten.

http://​www.​sue​ddeu​tsch​e.​de/​bil­dung/​mo­geln-​bei-​der-​ab­itur-​prue­fung-​mit-​dem-​handy-​pei­ler-​auf-​dem-​schul-​wc-​1.​165288

Hier­bei reicht das An­ge­bot mitt­ler­wei­le von rei­nen „Handy-In­di­ka­to­ren“ über ak­ti­ve Stör­sen­der bis hin zu in­tel­li­gen­ten IMSI-Cat­cher, wel­che einen Wech­sel in eine neue GSM-Zelle er­zwin­gen und hier­bei auch per­so­nen­be­zo­ge­ne Daten im Funk­netz­be­reich er­fas­sen.

Das Kul­tus­mi­nis­te­ri­um Baden-Würt­tem­berg hat hier­zu eine Stel­lung­nah­me ver­fasst und den Ein­satz sol­cher Ge­rä­te klar ge­re­gelt:

Der Ein­satz eines Ge­rä­tes, wel­ches den Han­dy­emp­fang durch Aus­sen­den ei­ge­ner Funk­wel­len gänz­lich un­ter­bin­det ("Blo­cker") ist aus  Sicht des Kul­tus­mi­nis­te­ri­ums be­reits un­ab­hän­gig von einer da­ten­schutz­recht­li­chen Prü­fung recht­lich un­zu­läs­sig. Denn in den GSM-Fre­quenz­be­rei­chen hat nur der Mo­bil­funk­netz­be­trei­ber das Recht, seine er­stei­ger­ten Fre­quen­zen zu nut­zen und damit auch einen Han­dy­blo­cker zu be­trei­ben.

Der Be­trieb eines Han­dy­blo­ckers durch Drit­te ist eine Fre­quenz­nut­zung ohne Fre­quenz­zu­tei­lung und gem. § 149 Abs. 1 Ziff. 10 TKG ver­bo­ten. Für den Ein­satz von Han­dy­blo­ckern ist nur dann keine Fre­quenz­zu­tei­lung er­for­der­lich, "wenn der Ein­satz durch Be­hör­den zur Aus­übung ge­setz­li­cher Be­fug­nis­se unter Ein­hal­tung der von der Bun­des­netz­agen­tur fest­ge­leg­ten Fre­quenz­nut­zungs­be­din­gun­gen er­folgt". Für eine Nut­zung im schu­li­schen Kon­text lie­gen keine aus­rei­chen­den ge­setz­li­chen Grund­la­gen  vor.

Der Ein­satz von Ge­rä­ten, durch wel­che Nach­rich­ten ab­ge­hört oder mit­ge­schnit­ten wer­den, ist wegen Ver­sto­ßes gegen das Fern­mel­de­ge­heim­nis­ses (§ 88 TKG) eben­falls recht­lich un­zu­läs­sig und straf­bar.

Der Ein­satz von Ge­rä­ten, wel­che be­stimm­te Fre­quenz­be­rei­che scan­nen, und durch wel­che le­dig­lich ohne kon­kre­te Po­si­ti­ons­be­stim­mung an­ge­zeigt wird, dass sich in einem Raum ein an­ge­schal­te­tes Mo­bil­funk­ge­rät be­fin­det, ist aus Sicht des Kul­tus­mi­nis­te­ri­ums da­ten­schutz­recht­lich zu­läs­sig, da keine per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten ver­ar­bei­tet wer­den.

Es stellt sich je­doch die Frage, ob der Ein­satz eines sol­chen Ge­räts sinn­voll bzw. nütz­lich und damit er­for­der­lich ist. In Prü­fun­gen ist in Baden-Würt­tem­berg an öf­fent­li­chen Schu­len be­reits das Mit­füh­ren eines Han­dys auf­grund der hier­für gel­ten­den be­son­de­ren Re­ge­lun­gen eine Täu­schungs­hand­lung. Da die Wir­kung eines sol­chen Ge­räts leicht um­gan­gen wer­den kann, wenn zum Bei­spiel das Handy in den Flug­mo­dus ver­setzt wird, würde ein Scan­ner im Ein­satz bei Prü­fungs­si­tua­tio­nen sei­nen Zweck ver­feh­len. In die­sem Fall könn­te der Fre­quenz­mes­ser das Gerät nicht ent­de­cken; die­ses würde aber immer noch ver­bo­te­ner­wei­se mit sich ge­führt wer­den, was wie­der­um eine Täu­schungs­hand­lung dar­stellt.

Wei­ter zu Da­ten­schutz Check­lis­ten