Erläuterungen
Vernetzung und aufbauendes Lernen im Bereich „Religionen und Weltanschauungen“ (Bildungsplan 2016 für Ev. Religionslehre) Erläuterungen zur Übersicht
1. Voraussetzungen und Vorüberlegungen
Der Begriff des "organisierenden Zentrums"
Die Überlegungen zum Thema Vernetzungen und Aufbauendes Lernen im Bereich "Religionen und Weltanschauungen" gehen von einer inhaltlich und didaktisch näher zu bestimmenden Grundannahme aus. Diese Annahme lautet: Für jede Klassenstufe wird eine Art Leitmotiv ausgewiesen. Dieses Leitmotiv soll einerseits als orientierende Größe "im Durchgang" durch die verschiedenen Religionen dienen [Horizontale Orientierung]. Andererseits soll dieses Leitmotiv anschlussfähig für die "Leitmotivthematik der nächsten Jahrgangsstufe sein [Vertikale Orientierung].
In dieser Doppelfunktion wird dieses Leitmotiv zu einem "organisierenden Zentrum", das Wiedererkennbarkeiten und Rückbezugsmöglichkeiten gewährleisten, wenigstens aber fördern soll. Im Grunde genommen sollen (in aller möglichen Freiheit und aller gegebenen Gebundenheit) "Aha"-Effekte während des Unterrichts vorbereitet werden: Zusammenhänge, aber auch Widersprüche und Gegensätze sollen "eingespielt werden". Das „organisierende Zentrum“ bildet sozusagen den allgemeinsten Rahmen einer immer wieder anzustrebenden Nachhaltigkeit im Unterricht.
Die organisierenden Zentren in den einzelnen Klassenstufen sind:
Klassen 5/6: Gotteshäuser
Klasse 7/8: Heilige Schriften sowie konkrete Ansätze zum Dialog (Dialog I)
Klasse 9/10: Religion-Fundamentalismus-Gewalt
Kursstufe: Christentum und andere Religionen im Kontext pluralistischer Säkularität heute: Identitäts-, Wahrheits- und Friedensfragen/Dialog II
Wichtig ist: Das jeweilig organisierende Zentrum ist nicht "das Thema", das nun monadisch die Beschäftigung mit dem Religionen-Thema auf der jeweiligen Stufe bestimmt und "alles andere" auslässt. Vielmehr geht es darum, immer wieder Gelegenheiten und Referenzen zu Rückbezügen und Verklammerungen „seitlich“ (horizontal) "nach oben und nach unten" zu schaffen.
Wie könnte das im Einzelnen aussehen?
Die folgenden Ausführungen und die ihnen zugrunde liegende Übersicht präsentieren kein in allen Ansätzen „durchkomponiertes“ Tableau zum Bereich „Religionen und Weltanschauungen“. Zu erwarten sind aber Grundlinien mit erweiternden Beispielen an der einen oder anderen Stelle. In Klammern und kursiv geschrieben sind hier jeweils – stichwortartig – weiterführende theologisch-didaktische Fragen angeführt.
(Dr. Ulrich Löffler, RPI Karlsruhe, Dezember 2016)
Vertikale Vernetzung Erläuterungen: Herunterladen [docx][29 KB]
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