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Drei Werkstücke für die kreative Weiterarbeit

  1. Ein Kollege berichtet: Besuch einer Lehrergruppe in einer Moschee. Eine Imam erklärt die Inneneinrichtung der Moschee. Eine Lehrerin fragt: „Und wo sind hier die fünf Säulen des Islam zu finden?“ Der Imam fragt etwas irritiert zurück: „Entschuldigung, verstehe ich Sie richtig? Heißt das, sie suchen hier im Raum die fünf Säulen des Islam?“ „Ja“, antwortet die Lehrerin „schließlich habe ich ein Arbeitsblatt darüber gemacht.“ Der Imam, leicht um Fassung ringend, erläutert die symbolische Bedeutung des Ausdrucks „Fünf Säulen des Islam.“ „Ach so ist das.“ sagt die Lehrerin. „Aber mein Arbeitsblatt ändere ich jetzt auch nicht mehr. Ich habe ja nur noch drei Jahre bis zum Ruhestand.“

  2. Eine muslimische Schülerin ist von einem christlichen Religionslehrer in den RU eingeladen, um über die Bedeutung des Korans für ihre Religion zu berichten. Sie bringt einen Koran, einen kleinen „Stuhl des Koran“ (Koranständer) und Handschuhe mit. Sie zieht die Handschuhe an; dann zieht sie den Koran aus seinem Futteral und legt das Buch auf den Ständer. Der Lehrer fragt: “Dürfte ich den Koran auch einmal mit Handschuhen anfassen?“ Die Schülerin sagt: „Nein, das dürfen Sie nicht. Sie glauben ja nicht an den Koran.“ Worauf muss jetzt (vom Lehrer/von der Klasse/von der Muslima) geachtet werden, damit das Gespräch vor den Klasse und mit der Klasse sinnvoll weitergeht?

  3. Unterricht in einer Berufsschulklasse durch einen evangelischen Pfarrer. Ein Muslim fragt: “Ihr Christen glaubt doch, dass Jesus Gottes Sohn ist, oder?“ Noch ehe der Lehrer antworten kann, meldet sich ein afrikanischer Christ (Muttersprache Französisch) und sagt: „Ja und außerdem glauben wir auch noch an Gott den Vater und an Gott den Heiligen Geist. Was heißt Trinité auf Deutsch?“ Wie soll es nun im Unterricht weitergehen?

 

(Dr. Ulrich Löffler, RPI Karlsruhe, Dezember 2016)

 

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