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Bio­gra­fi­sches Ler­nen leis­tet "Welt­ver­or­tung"

Wie schon er­wähnt, wer­den bei der Ar­beit an Bio­gra­fi­en die Schü­ler_in­nen mit ins Ge­sche­hen hinein­genommen. Sie er­laubt es, den Blick für große Zu­sam­men­hän­ge und Er­fah­run­gen des Le­bens zu öff­nen und Span­nun­gen in Le­bens­läu­fen nach­zu­voll­zie­hen.

Die Ju­gend­li­chen kön­nen im Nach­voll­zie­hen des Le­bens an­de­rer auch ei­ge­ne Er­fah­run­gen ma­chen und dabei even­tu­ell neue Werte her­aus­bil­den. Ge­ra­de eine ei­ge­ne Po­si­tio­nie­rung ge­lingt an Fremd­bio­gra­fi­en we­sent­lich ein­fa­cher, weil die Schü­ler_in­nen dabei eine Dis­tanz ent­wi­ckeln kön­nen, die es ihnen er­mög­licht, von ihren ei­ge­nen „Iden­ti­täts­kon­struk­ten“ Ab­stand zu neh­men. Zudem kön­nen sie daran ver­schie­de­ne Hal­tun­gen ge­dank­lich durch­spie­len, um schließ­lich evtl. zu einer ei­ge­nen, neuen Ori­en­tie­rung zu ge­lan­gen.1 Rösch sieht ge­ra­de darin eine ganz be­son­de­re Chan­ce und Not­wen­dig­keit, da die Schü­ler_in­nen sich heute in Räu­men der Mehr­di­men­sio­na­li­tät und Trans­kul­tu­ra­li­tät, d.h. ge­prägt von ver­schie­de­nen Spra­chen, Wer­te­kon­zep­ten sowie Rol­len­bil­dern zu­recht­fin­den und be­we­gen müs­sen.2 Dies ist umso wich­ti­ger, als heute eine Iden­ti­tät häu­fig eine Patch­work-Iden­ti­tät ist,3 die nach einem Ab­gleich mit frem­den Le­bens­ent­wür­fen ver­langt: im Be­reich der Sinn­su­che, bei der mo­ra­li­schen Ent­wick­lung und zur ei­ge­nen Po­si­tio­nie­rung.


1 Vgl. Gruh­ne, C.: Bio­gra­fie, S. 17.

2 Vgl. Rösch, A.: Grenz­ver­kehr, S. 26.

3 Vgl. Welsch, W.: Trans­kul­tu­ra­li­tät, S. 9ff.

 

Ler­nen an Bio­gra­fi­en: Ein­füh­rung und Me­tho­den: Her­un­ter­la­den [docx][275 KB]

Ler­nen an Bio­gra­fi­en: Ein­füh­rung und Me­tho­den: Her­un­ter­la­den [pdf][903 KB]

 

Wei­ter zu Bio­gra­fi­sches Ler­nen als ei­ge­ne Iden­ti­täts­ar­beit