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Me­tho­di­sches Vor­ge­hen bei der Au­to­bio­gra­fie­ar­beit

Auf­grund der per­sön­li­chen Nähe ist be­son­ders bei der au­to­bio­gra­fi­schen Ar­beit auf die Rahmen­bedingungen zu ach­ten:1

  • Frei­wil­lig­keit
  • „Si­che­re“ Ar­beits­at­mo­sphä­re
  • Res­sour­cen­ori­en­tie­rung (d.h. pri­mä­re Ori­en­tie­rung an po­si­ti­ven Ei­gen­schaf­ten der Kin­der, an Fä­hig­kei­ten, In­ter­es­sen, per­sön­li­chen po­si­ti­ven Be­zie­hun­gen und nicht an „dunk­len Punk­ten“)
  • Le­bens­freu­de
  • Ge­nü­gend Re­fle­xi­ons­pha­sen
  • Klare Ver­hal­tens­re­geln:
    • „Wir las­sen jeden aus­re­den!
    • Nie­mand wird aus­ge­lacht!
    • Kei­ner muss etwas er­zäh­len, was er nicht er­zäh­len will!
    • Jeder ge­stal­tet sein Le­bens­buch [bzw. ei­ge­nes Pro­jekt], so wie es ihm ge­fällt!
    • Wir er­zäh­len nicht herum, über was wir hier reden!“2

Ein be­son­de­res Au­gen­merk ver­dient der Punkt „si­che­re Ar­beits­at­mo­sphä­re“. Dies kann er­reicht wer­den, indem die Ju­gend­li­chen je­weils an Ti­schen mit ver­trau­ten Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­lern sit­zen oder ggf. auch Ein­zel­ar­beits­plät­ze ge­schaf­fen wer­den. Dies kann aber auch zu einem Aus­schluss­kri­te­ri­um der Me­tho­de für man­che Klas­sen im gro­ßen Rah­men füh­ren.

Me­tho­disch kann kon­kret auf vie­les zu­rück­ge­grif­fen wer­den, was auch bei der Be­ar­bei­tung von Fremd­bio­gra­fi­en zweck­dien­lich ist (s.u.). Wich­tig ist die lei­ten­de Fra­ge­stel­lung. Hier wird un­ter­schie­den zwi­schen Fra­gen…

nied­ri­ger In­ten­si­tät:3 Fra­gen nach äu­ße­ren Be­ge­ben­hei­ten, eher de­skrip­tiv: z.B. Woher kommt mein Name? Wer ge­hört zu mei­nem Freun­des­kreis? Geo­gra­fi­sche Sta­tio­nen mei­nes Le­bens?

mitt­le­rer In­ten­si­tät: Fra­gen, die auf den in­ne­ren Zu­stand ab­zie­len: z.B. Wer sind die wich­tigs­ten Per­so­nen in mei­nem Leben? Was habe ich von wem „mit­be­kom­men“? Was prägt mich? Bil­der von mei­nem schöns­ten Ort.

gro­ßer In­ten­si­tät: Fra­gen nach Ge­füh­len, Träu­men, Ängs­ten: z.B. Wie glück­lich bist du mit dei­nem Leben? Was ver­bin­dest du mit ein­zel­nen Per­so­nen in dei­nem Um­feld? Was hast du mit wem zu­sam­men er­lebt? Brie­fe über prä­gnan­te Fra­gen oder glück­li­che/ trau­ri­ge Mo­men­te ver­fas­sen.

Er­geb­nis­se der Au­to­bio­gra­fie­ar­beit müs­sen nicht im Ple­num be­spro­chen wer­den (und wenn, dann höchs­tens frei­wil­lig). Es bie­tet sich an, immer wie­der Mo­men­te der Re­fle­xi­on ein­zu­fü­gen. Dies kann z.B. im Rah­men eines Grup­pen­ge­sprächs mit guten Freun­den/ Freun­din­nen ge­sche­hen oder auch nur durch be­hut­sa­mes Nach­fra­gen sei­tens der Lehr­kraft. Dabei kön­nen Ge­stal­tung, Farb­wahl, in­halt­li­che Pas­sa­gen etc. the­ma­ti­siert wer­den. Wich­tig hier­bei ist, dass der Fokus nicht „sen­sa­ti­ons­gie­rig“ auf die ne­ga­ti­ven Er­eig­nis­se ge­legt wird, son­dern in po­si­ti­ver Um­deu­tung auf die Fra­gen: „Was gab dir Kraft?“; „Woran konn­test du dich hal­ten?“; „Wie wür­dest du nun die Si­tua­ti­on meis­tern?“; „Wel­che Stär­ken/ Ei­gen­schaf­ten brin­gen dich in den Si­tua­tio­nen vor­wärts?“; „Was hast du dazu ge­won­nen?“.

 

1 Vgl. Wie­mann, I.: Bio­gra­fie­ar­beit, S. 12f.

2 Bai­erl, M.: Bio­gra­fie­ar­beit in der Schu­le, S. 47.

3 Kon­kre­te An­wen­dungs­bei­spie­le zu den In­ten­si­täts­stu­fen fin­den sich z.B. bei Wie­mann, I.: Bio­gra­fie­ar­beit, S. 21-39.

 

Ler­nen an Bio­gra­fi­en: Ein­füh­rung und Me­tho­den: Her­un­ter­la­den [docx][275 KB]

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Wei­ter zu Me­tho­den der Um­set­zung