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Bil­dungs­plan 2016: Bil­den­de Kunst

BP 2016

Ler­nen ge­stal­ten und be­glei­ten - Klas­sen­stu­fen 5/6, 7/8, 9/10 und 11/12

 

Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung im Fach Bil­den­de Kunst

(Bil­dungs­plan 2016, S. 7)

Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung als di­dak­ti­scher An­satz lässt sich auf die Re­form­päd­ago­gik des be­gin­nen­den 20. Jahr­hun­derts zu­rück­füh­ren, die das äs­the­ti­sche Er­le­ben des ein­zel­nen Men­schen in den Mit­tel­punkt des Lern­pro­zes­ses stellt. Der Mensch nutzt seine In­ter­es­sen und in­di­vi­du­el­len Vor­aus­set­zun­gen, um in einem so­zia­len und kul­tu­rel­len Kon­text ei­gen­stän­dig seine Fä­hig­kei­ten und Kennt­nis­se zu er­wei­tern. Dabei er­wirbt er sein Wis­sen und Ver­hal­ten über Hand­lun­gen, die nicht nur durch Ko­gni­ti­on, son­dern durch An­wen­dung ge­lei­tet wer­den. Die Ent­wick­lung der Per­sön­lich­keit geht vom Ler­nen­den aus und be­fä­higt ihn zu­neh­mend zum selbst­stän­di­gen Den­ken und Han­deln sowie zum kri­ti­schen Ur­tei­len im Dia­log mit an­de­ren.

Im vor­lie­gen­den Mo­dell be­nen­nen die Stan­dards für in­halts­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen die In­hal­te und Fer­tig­kei­ten, wel­che die Schü­le­rin­nen und Schü­ler bis zum Ende der Klas­sen 6, 8, 10 und 12 er­ler­nen. Al­ler­dings sind die In­hal­te nur im Zu­sam­men­hang mit den pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen zu ver­ste­hen, die von den Schü­le­rin­nen und Schü­lern im Laufe meh­re­rer Schul­jah­re er­wor­ben wer­den. Sie er­fas­sen den so­zia­len und kul­tu­rel­len Kon­text und die Hand­lungs­ori­en­tie­rung des Fa­ches Bil­den­de Kunst. Kom­pe­ten­zen in Bezug auf Bil­den­de Kunst kon­kre­ti­sie­ren sich grund­sätz­lich durch ein Bün­del ver­schie­de­ner Teil­kom­pe­ten­zen. Auf der Hand­lungs­ebe­ne des Un­ter­richts wer­den die pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen in Ver­bin­dung mit den in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen wirk­sam.

Beim prak­ti­schen Ar­bei­ten ma­chen Schü­le­rin­nen und Schü­ler viel­fäl­ti­ge äs­the­ti­sche Er­fah­run­gen. Dabei ler­nen sie die Be­deu­tung von In­ten­si­tät, Ziel­stre­big­keit und Aus­dau­er in der bild­ne­ri­schen Ar­beit ken­nen. Mit Lust und Mög­lich­keits­sinn ent­wi­ckeln sie Ex­pe­ri­men­tier­freu­de bei der Suche nach in­di­vi­du­el­len und ei­ge­nen Lö­sun­gen sowie zu­neh­mend Stra­te­gi­en, das Schei­tern als pro­duk­ti­ves Ele­ment of­fe­ner Ge­stal­tungs­pro­zes­se zu er­ken­nen und zu nut­zen. In der bild­ne­ri­schen Ge­stal­tung und bei Ak­tio­nen er­fah­ren die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ein Be­wusst­sein für ihren Kör­per im Raum und in der In­ter­ak­ti­on mit an­de­ren.

Das Fach Bil­den­de Kunst un­ter­stützt die Be­reit­schaft zur kri­ti­schen Aus­ein­an­der­set­zung mit ei­ge­nen Wahr­neh­mun­gen und Deu­tun­gen. Schü­le­rin­nen und Schü­ler ent­wi­ckeln In­ter­es­se am Dia­log und an der Zu­sam­men­ar­beit mit an­de­ren. Ge­stal­te­tes und Er­ar­bei­te­tes zu zei­gen, dar­zu­stel­len, vor­zu­füh­ren oder aus­zu­stel­len, wird als Mög­lich­keit der Selbst­re­fle­xi­on er­kannt.

(An­hö­rungs­fas­sung, Sep­tem­ber 2015)