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Ar­beit mit Rhyth­mus-Pat­terns

In die­sem Pra­xis­bei­spiel für die Klas­sen 7 bis 9 soll aus­ge­hend von einer in­halts­be­zo­ge­nen Teil­kom­pe­tenz ge­zeigt wer­den, wie an­hand von ein­fa­chem mu­si­ka­li­schem Ma­te­ri­al in einem mehr­stün­di­gen Un­ter­richts­vor­ha­ben die Ver­net­zung einer Viel­zahl von Kom­pe­ten­zen aus ver­schie­de­nen Be­rei­chen ge­lin­gen kann (ad­ap­tier­bar auch für die Klas­sen 5/6, wo sich die fast iden­ti­sche Teil­kom­pe­tenz 3.1.1(3) fin­det).

Aus­gangs­punkt: Teil­kom­pe­tenz 3.2.1(3)

3. in­halts­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen
    2. Klas­sen 7/8/9
       1. Be­reich „Musik ge­stal­ten und er­le­ben“
          (3) drit­te Teil­kom­pe­tenz aus die­sem Be­reich
„Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen rhyth­mi­sche und me­lo­di­sche Pat­terns auf schul­ei­ge­nen In­stru­men­ten spie­len …“


Mu­si­ka­li­sches Aus­gangs­ma­te­ri­al

Drei Rhyth­mus-Pat­terns aus ver­schie­de­nen Mu­sik­sti­len

  1. Klas­sik

    hier Mo­zart: Die Zau­ber­flö­te / 2. Fi­na­le, T. 745 ff "Nur stil­le, stil­le ...", An­fangs-Motiv;
    denk­bar auch an­de­re rhyth­misch prä­gnan­te und mög­lichst os­ti­nat fort­lau­fen­de Rhyth­men

  2. Pop ak­tu­ell

    hier Katy Perry: Roar (2013) / Schlag­zeug­pat­tern oder ein an­de­res iso­lier­tes Schlag­zeug­pat­tern aus ak­tu­el­lem Hit

  3. Musik aus einem nicht-eu­ro­päi­schen Kul­tur­kreis

    hier „Gigbo“ (Tanz aus Li­be­ria/Ghana), viele per­kus­si­ve Pat­terns aus Afri­ka/La­tein­ame­ri­ka/Asien sind ge­eig­net

Na­tür­lich kom­men auch Bei­spie­le aus an­de­ren Mu­sik­sti­len in Frage, bei glei­cher Takt­art und ähn­li­chem Tempo.

Notenbeispiel


Mu­sik­prak­ti­sche An­eig­nung der Rhyth­mus-Pat­terns

  1. Ein­stu­die­ren mit Body-Per­cus­sion
    ge­mein­sam unter An­lei­tung oder selbst­stän­dig in drei Grup­pen ver­schie­de­ne Tempi aus­pro­bie­ren
    (Wie klingt es am bes­ten?)
  2. Die drei Rhyth­men hin­ter­ein­an­der spie­len, z. B. immer je 4 Takte
    oder als Rondo: ein Rhyth­mus (4-tak­tig) als Ri­tor­nell, die bei­den an­de­ren als Cou­plets
    (Wel­ches Pat­tern eig­net sich am bes­ten als Ri­tor­nell? Aus wel­chen Grün­den?)
  3. Rhyth­mus­pat­terns drei­stim­mig spie­len
    ein­stim­mig be­gin­nen, dann 2. und 3. Stim­me dazu (ver­schie­de­ne Rei­hen­fol­gen aus­pro­bie­ren) – oder ge­mein­sa­mer Be­ginn
    (Passt es zu­sam­men? Wo lie­gen Schwie­rig­kei­ten im Zu­sam­men­spiel?)
  4. Auf ver­schie­de­nen In­stru­men­ten spie­len, auch auf Stab­spie­len mit den no­tier­ten Tönen
    (Wel­che Klän­ge pas­sen am bes­ten?)
  5. Noch­mals als Rondo spie­len
    (Wie lässt sich die Wir­kung durch In­stru­men­tie­rung ver­än­dern?)

Bis hier­her wurde so­wohl der mu­si­ka­li­sche, als auch der kul­tu­rel­le Kon­text aus­ge­blen­det. Den­noch spie­len auch Kom­pe­ten­zen aus „Musik ver­ste­hen“ und „Musik re­flek­tie­ren“ von An­fang an eine wich­ti­ge Rolle.

Erst jetzt kom­men Auf­nah­men der Ori­gi­nal-Stü­cke dazu, immer noch be­zo­gen auf die Mu­si­zier­pra­xis der Klas­se.

  1. Ori­gi­nal­auf­nah­men der Stü­cke hören: Wo kommt wel­cher Rhyth­mus vor? Wie wird er ge­spielt?
    (evtl. ein vier­tes Mu­sik­stück, damit es nicht zu ein­fach ist)
  2. Den rich­ti­gen Rhyth­mus zur Auf­nah­me mit­spie­len,
    ggf. auch wei­ter spie­len, wenn der Rhyth­mus im Stück nicht mehr zu hören ist
    (Passt es über­all??)
  3. Die „fal­schen“ Rhyth­men zur Auf­nah­me mit­spie­len
    (Passt es?)
  4. Die Ori­gi­nal­auf­nah­men ge­nau­er an­hö­ren:
    Wel­che Rolle spielt der je­wei­li­ge Rhyth­mus?
    Was lässt sich noch alles hören?
    Was haben die Stü­cke ge­mein­sam? Worin un­ter­schei­den sie sich?

Von die­sen ak­ti­ven Be­geg­nun­gen aus­ge­hend lässt sich der Un­ter­richt in ver­schie­de­ne Rich­tun­gen fort­set­zen, um eine Viel­zahl von Kom­pe­ten­zen zu er­wer­ben bzw. an­zu­wen­den und zu ver­tie­fen.

Zwei mög­li­che Un­ter­richts­ver­läu­fe mit den je­wei­li­gen Teil­kom­pe­ten­zen sind in den fol­gen­den bei­den Ta­bel­len dar­ge­stellt.

Eine drit­te, leere Ta­bel­le kann für ei­ge­ne Pla­nun­gen die­nen. Es soll­te dar­auf ge­ach­tet wer­den, dass die drei Be­rei­che „Musik ge­stal­ten und er­le­ben“, „Musik ver­ste­hen“ und „Musik re­flek­tie­ren“ in mög­lichst jeder Un­ter­richts­stun­de mit­ein­an­der ver­knüpft wer­den. Die zahl­rei­chen damit ver­bun­de­nen pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen wer­den hier eben­so wenig mit auf­ge­führt wie die Ver­wei­se auf ver­schie­de­ne Leit­per­spek­ti­ven und teil­wei­se auf an­de­re Fä­cher. All dies soll­te bei der Un­ter­richts­pla­nung aber immer wie­der be­rück­sich­tigt wer­den.


Rhyth­mus-Pat­terns Un­ter­richt: Her­un­ter­la­den [pdf][141 KB]

Rhyth­mus-Pat­terns Un­ter­richt: Her­un­ter­la­den [docx][366 KB]

 

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