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Text­aus­wer­tung und In­ter­pre­ta­ti­on

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

I. Ver­ständ­nis und Be­wer­tung

A Text­ver­ständ­nis: Wahr oder Falsch?

Ent­schei­den Sie bei den fol­gen­den Aus­sa­gen, ob Sie zu­stim­men oder nicht. Be­grün­den Sie je­weils Ihre Mei­nung!

a) Nach der Mei­nung von Gor­gi­as ist die Rhe­to­rik eine Fer­tig­keit (Tech­ne), die sich von an­de­ren Tech­nai nicht we­sent­lich un­ter­schei­det.

b) Die Rhe­to­rik kann die Heil­kun­de un­ter­stüt­zen.

c) Die Rhe­to­rik kann eine Kon­kur­renz zur Heil­kun­de sein.

d) Die Rhe­to­rik be­zieht ihre Macht dar­aus, dass sie ein­zel­ne Ex­per­ten  über­zeugt.

e) Die Rhe­to­rik be­zieht ihre Macht dar­aus, dass sie die Masse für eine Mei­nung ge­winnt.

f) Die Rhe­to­rik ver­leiht eine ähn­li­che Macht wie die Fer­tig­keit, mit einer Waffe um­zu­ge­hen.

g) Gor­gi­as un­ter­schei­det zwi­schen einem ge­rech­ten und einem un­ge­rech­ten Ge­brauch der Rhe­to­rik.

  B Be­wer­tung

a) Gor­gi­as hat mit sei­ner Be­haup­tung Recht, dass nicht die Leh­rer einer Kunst für die un­mo­ra­li­sche An­wen­dung ver­ant­wort­lich sind.

b) In un­se­rer Ge­sell­schaft gibt es im Grun­de keine Rhe­to­rik so­phis­ti­scher Prä­gung, da der Ein­fluss von Ex­per­ten und Sach­ver­stän­di­gen sehr hoch ist.

c) In der Aus­ein­an­der­set­zung um die Rhe­to­rik geht es auch darum, ob ein Red­ner oder ein Ex­per­te mehr Ein­fluss bei ent­spre­chen­den Sach­fra­gen haben soll­te. So­kra­tes er­wähnt die Schiff­sin­ge­nieu­re, Gor­gi­as die Ärzte als Bei­spie­le von Ex­per­ten. So­kra­tes meint, dass die Schiff­sin­ge­nieu­re in den Sach­fra­gen wich­ti­ger als die Red­ner sind; Gor­gi­as weist da­ge­gen dar­auf hin, dass ein ge­wief­ter Red­ner auch in me­di­zi­ni­schen Fra­gen gegen einen Arzt die Ober­hand be­hal­ten kann.

Diese bei­den Grup­pen, Ärzte und In­ge­nieu­re, ver­hal­ten sich ana­log zu­ein­an­der, d.h. man kann sie auf die glei­che Ebene stel­len. Stim­men Sie die­ser Aus­sa­ge zu?

C Trans­fer

a) Eine Ge­sell­schaft, in der Ent­schei­dun­gen rhe­to­risch ge­fun­den wer­den, in der also jeder für seine An­sicht rhe­to­risch wirbt, kommt zu über­wie­gend guten Ent­schei­dun­gen. Stim­men Sie die­ser An­sicht zu?

b) Rhe­to­ri­sches Kön­nen ist ähn­lich wert­frei wie die Fä­hig­keit, kämp­fen zu kön­nen.  Wel­che Schluss­fol­ge­run­gen müss­te man aus die­ser These zie­hen?

c) In der Schu­le und im Beruf sind rhe­to­ri­sche Fä­hig­kei­ten (bei Re­fe­ra­ten oder bei  Prä­sen­ta­tio­nen) sehr ge­fragt. Be­schrei­ben Sie, in wel­chem Ver­hält­nis Fach- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kom­pe­tenz zu­ein­an­der ste­hen soll­ten!

Lern­stands­dia­gno­sen und Bin­nen­dif­fe­ren­zie­rung in der Kurs­stu­fen-Lek­tü­re:
Her­un­ter­la­den [doc][1,2 MB]