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Ak­tua­li­sie­run­gen im Grie­chisch-Un­ter­richt

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

7. Der Grie­chisch-Un­ter­richt und ak­tu­el­le Be­zü­ge

7.1 Ein­füh­rung
Jeder, der sich mit an­ti­ken Tex­ten be­schäf­tigt, weiß, dass die in ihnen the­ma­ti­sier­ten Pro­ble­me uns – in mo­di­fi­zier­ter Ge­stalt – auch heute be­tref­fen. Auch wenn na­tür­lich diese Texte nicht für uns ge­schrie­ben sind, kön­nen wir doch er­staun­lich oft in den an­ti­ken Dis­kus­sio­nen den Kern un­se­res Le­bens er­ken­nen. Die an­ti­ke Li­te­ra­tur ist also nicht nur his­to­risch, für sich selbst in­ter­es­sant, son­dern auch da­durch, dass sie einen Ver­gleich zu un­se­rem Leben ge­stat­tet.

Eben dies macht den di­dak­ti­schen Wert der grie­chi­schen Li­te­ra­tur aus: Sie bie­tet ein Mo­dell an, aus dem wir zwar keine mus­ter­gül­ti­gen Lö­sun­gen ent­wi­ckeln kön­nen – aber sie zeigt in an­de­rer Ge­stalt das­je­ni­ge, was uns auch heute be­schäf­tigt. Aus die­sen Tex­ten er­gibt sich ein An­stoß, ge­nau­er und deut­li­cher die ei­ge­ne Welt mit ihren Pro­ble­men und of­fe­nen Fra­gen zu er­fas­sen.


Um zwei Bei­spie­le zu brin­gen: In der „Ilias“ geht es unter an­de­rem darum, wie kon­flikt­träch­tig das Auf­ein­an­der­tref­fen von Ein­zel- und All­ge­mein­in­ter­es­se ist – etwas, das jede mensch­li­che Grup­pe von Fuß­ball­mann­schaf­ten über Fir­men­be­leg­schaf­ten bis hin zur Ge­sell­schaft ins­ge­samt prägt und ge­fähr­det. Und auch im „Ödi­pus“ kön­nen wir uns wie­der­er­ken­nen. In die­sem Stück wird die Leis­tung der mensch­li­chen In­tel­li­genz deut­lich, aber auch davor ge­warnt, ihr gren­zen­los und vor­schnell zu ver­trau­en. – Aus der Fülle der mög­li­chen As­pek­te, ist hier eine Aus­wahl ge­trof­fen wor­den, und zwei The­men, die heute eine hohe Re­le­vanz haben, ste­hen im Mit­tel­punkt. Die Zeit Pla­tons ist ge­kenn­zeich­net von einem Me­di­en­um­bruch. Das Me­di­um Schrift hat eine hohe Be­deu­tung ge­won­nen und die von den So­phis­ten per­fek­tio­nier­te Rhe­to­rik be­stimmt die Öf­fent­lich­keit. Mit die­sen me­dia­len Ver­än­de­run­gen hat sich Pla­ton in­ten­siv und kri­tisch be­schäf­tigt – und seine Re­fle­xio­nen kön­nen uns wich­ti­ge Hin­wei­se geben für den an­ge­mes­se­nen Um­gang mit dem ak­tu­el­len Me­di­en­um­bruch, der durch die elek­tro­ni­schen Me­di­en ver­ur­sacht ist. Der zwei­te As­pekt be­trifft einen Be­reich, in dem sich Fra­gen nach dem Wert des mensch­li­chen Le­bens und sei­ner Würde mit be­son­de­rer Dring­lich­keit stel­len, die Me­di­zin. Auch hier­zu fin­den sich grie­chi­sche Texte, die eine Re­fle­xi­on über diese The­men in Gang set­zen kön­nen.
Die vor­ge­schla­ge­nen Auf­ga­ben set­zen die sprach­li­che und in­halt­li­che Er­ar­bei­tung der Texte je­weils vor­aus. Dar­aus er­gibt sich, dass ihr Ni­veau oft hoch ist und tie­fe­re Ana­ly­sen, Ver­glei­che, Be­wer­tun­gen und Her­stel­lung von Zu­sam­men­hän­gen er­for­dert. Man­che Schwie­rig­keit lässt sich durch Vor­übun­gen, wie sie im Ka­pi­tel 2.2 „Krea­ti­ve Text­pro­duk­tio­nen zu den Lek­tio­nen 15-17 Kai­ros“ vor­ge­schla­gen sind, ent­schär­fen.

Ak­tua­li­sie­run­gen im Grie­chisch-Un­ter­richt: Her­un­ter­la­den [doc][403 KB]