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Schiller, Brief an Goethe

Friedrich Schiller (1759 – 1805), Aus einem Brief an Goethe (2. 10. 1797)

„Der Oedipus ist gleichsam nur eine tragische Analysis. Alles ist schon da, und es wird nur herausgewickelt. Das kann in der einfachsten Handlung und in einem sehr kleinen Zeitmoment geschehen, wenn die Begebenheiten auch noch so compliciert und von Umständen abhängig waren. Wie begünstiget das nicht den Poeten! Aber ich fürchte, der Oedipus ist seine eigene Gattung und es gibt keine zweite Species davon: am allerwenigsten würde man, aus weniger fabelhaften Zeiten, ein Gegenstück dazu auffinden können. Das Orakel hat einen Antheil an der Tragödie, der schlechterdings durch nichts andres zu ersetzen ist; und wollte man das Wesentliche der Fabel selbst, bei veränderten Personen und Zeiten beibehalten, so würde lächerlich werden, was jetzt furchtbar ist.“


Aufgaben

  1. Formulieren Sie die Eingangsthese des Zitats („gleichsam nur eine tragische Analysis“) in eigenen Worten und nehmen Sie Stellung.
  2. Legen Sie dar, welche Bedeutung das Apollon-Orakel für den Handlungsverlauf und innerhalb der Gedankenwelt der Oidipus-Tragödie hat.
  3. Erläutern Sie anhand der Briefstelle, worin Schiller „das Wesentliche der Fabel selbst“ sieht.

 

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