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Di­dak­ti­sche Schwer­punk­te

  • Ver­ständ­nis his­to­ri­scher, kul­tu­rel­ler, (macht-)po­li­ti­scher und ge­sell­schaft­li­cher Hin­ter­grün­de: Un­mit­tel­bar­keit der Gat­tung
  • Selbst­ver­or­tung des Ein­zel­nen, Wer­te­bild und mensch­li­che In­di­vi­dua­li­tät
  • ly­risch - äs­the­ti­scher An­spruch und Funk­ti­on im ge­samt­grie­chi­schen Raum


3.1 Über­le­gun­gen zur me­tho­di­schen Um­set­zung


Die Aus­ein­an­der­set­zung mit Lyrik im Un­ter­richt ist an­spruchs­voll aus fol­gen­den Grün­den:

  1. Die ly­ri­schen Texte ste­hen in einem wei­ten zeit­li­chen und ört­li­chen Raum; ein ein­heit­li­cher kul­tu­rel­ler, po­li­ti­scher und his­to­ri­scher Kon­text kann nicht vor­aus­ge­setzt wer­den.
  2. Die meis­ten Texte sind nur frag­men­ta­risch er­hal­ten. Ihr sprach­li­ches Ni­veau ist zum Teil hoch, zu­min­dest wirkt ihr Grie­chisch ge­ra­de in dia­lek­ta­ler Fär­bung zu­nächst un­ver­traut.
  3. Lyrik sub­su­miert unter sich he­te­ro­ge­ne Un­ter­gat­tun­gen; sie be­inhal­tet un­ter­schied­li­che For­men in un­ter­schied­li­chen Dia­lek­ten, die funk­ti­ons- und per­for­ma­tiv ge­bun­den sind. Die Auf­füh­rungs­kon­tex­te sind den Schü­lern un­be­kannt.

Hier­aus er­gibt sich für die Um­set­zung im Un­ter­richt:

ad 1) Ly­ri­sche Texte kön­nen im Un­ter­richt Raum er­fah­ren und er­leb­bar ge­macht wer­den. Über In­for­ma­ti­ons­tex­te und wei­te­re Ma­te­ria­li­en ler­nen die SuS die Auf­füh­rungs­kon­tex­te ken­nen. Zudem ist es mög­lich, die Ge­dich­te auch im Un­ter­richt im Rah­men von Vor­trä­gen, krea­ti­ven Schreib­auf­ga­ben oder Ver­gleichs­tex­ten- und Lie­dern aus der Mo­der­ne auf­zu­füh­ren.

ad 2) Das sprach­li­che Ni­veau der meist frag­men­ta­ri­schen und in un­ter­schied­li­chen Dia­lek­ten ab­ge­fass­ten Texte ist an­spruchs­voll. Das Vo­ka­bu­lar ist zu gro­ßen Tei­len un­be­kannt und muss an­ge­ge­ben wer­den. Dass viele Ge­dich­te frag­men­ta­risch sind, er­öff­net den at­trak­ti­ven As­pekt der Er­gän­zung mit krea­ti­ven Schreib­auf­trä­gen oder gar auf grie­chisch bei sprach­lich über­sicht­li­chen Stel­len und unter Bei­ga­be von An­ga­ben und Hil­fen.

ad 3) Die He­te­ro­ge­ni­tät der Lie­der und Ge­dich­te ver­langt, ihre per­for­ma­ti­ve Um­set­zung bei Kult­fei­ern oder im Sym­po­si­on ver­stärkt zu the­ma­ti­sie­ren. Dies ge­schieht mit­tels In­for­ma­ti­ons­tex­ten und durch Bild­ma­te­ria­li­en, die die Kon­tex­te zei­gen. Be­son­ders reiz­voll ist auch, die Texte im Un­ter­richt prä­sen­tie­ren zu las­sen, ihnen Raum zu geben, sie mit Leben zu fül­len.


3.2 Mög­li­che The­men im Un­ter­richt

  • Zeit po­li­ti­scher Un­ru­hen und ge­sell­schaft­li­cher und wirt­schaft­li­che Um­wäl­zun­gen: Ver­schie­bung der Macht Aris­to­kra­tie, De­mo­kra­ti­sie­rung in den Ge­mein­den, Aus­wei­tung des Wirt­schafts- und Wäh­rungs­rau­mes (in­fol­ge der grie­chi­schen Ko­lo­ni­sa­ti­on), Um­ver­tei­lung ma­te­ri­el­len Wohl­stands, Ver­ar­mung, Schuld­knecht­schaft
  • In­di­vi­dua­ti­on und Eman­zi­pa­ti­on aus der po­li­ti­schen, so­zia­len und kul­ti­schen Ge­bun­den­heit
  • Ephe­me­ri­sie­rung, Ent­he­roi­sie­rung, Ge­wich­tung ethi­scher Nor­men (θυμός ⇔  κλέος, τιμή)
  • Per­sön­li­ches Über­le­gen und Selbst­er­ken­nungs­den­ken, In­di­vi­dua­li­sie­rung
  • Dis­tan­zie­rung: Ernst und Spiel (Par­odie, Ka­ri­kie­rung)
  • Auf­klä­rung und Sach­lich­keit

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Wei­ter zu Leis­tungs­mes­sung