(abgehetzt und mürrisch) Tschuldigung, hab mich ne halbe Stunde verspätet,
habe die Straße nicht sofort gefunden und dann auch noch keinen Parkplatz gekriegt!
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Guten Tag, Herr Flattermann!
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Tag! Haben Sie mal einen Aschenbecher für mich? Meine Jacke wäre ich auch
ganz gerne los!
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Flattermann hängt seine Jacke über den Stuhl und setzt sich mit gespreizten Beinen
auf einen Stuhl, ohne dem Personalleiter die Hand gegeben zu haben.
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Schön, dass Sie unsere Einladung wahrnehmen konnten. Erzählen Sie doch
einmal etwas über Ihren Lebenslauf, was Sie bisher so gemacht haben.
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Da gibt es nicht viel mehr zu erzählen, wie ich Ihnen schon in meinem Lebenslauf
geschrieben habe.
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Warum haben Sie denn in Englisch weniger gute Noten?
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Dieser Lehrer – ich sag’s Ihnen. Da konnte man nichts verstehen. So konfus wie
der geredet hat – oh Gott – ich darf gar nicht mehr daran denken!
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Sie haben als Hobby Briefmarkensammeln angegeben. Auch ich bin leidenschaftlicher
Sammler. Kennen Sie die „Blaue Mauritius“?
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Nee, noch nie davon gehört.
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Sie haben sich als Bürokaufmann beworben. Warum haben Sie sich gerade für
diesen Beruf entschieden?
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... überlegt, schaut auf den Boden
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Gute Frage! Weiß nicht so richtig. Ich habe mich halt mal beworben. Mal sehen,
was dabei herauskommt.
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Wie sind Sie denn gerade auf unseren Ausbildungsbetrieb gekommen?
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Paar Freunde arbeiten hier, mit denen kann man ganz schön gut quatschen.
Aber eines sage ich Ihnen gleich, mit Herrn Schulze arbeite ich nicht zusammen.
Der redet die ganze Zeit nur vom Arbeiten – und Überstunden macht der –
ich sag’s Ihnen. Seine Frau ist auch nicht gerade meine Wellenlänge.
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Ah ja! Gut. Wir hatten Ihnen mit unserem Einladungsschreiben einiges Informationsmaterial
übermittelt. Haben Sie dazu oder zu Ihrer Ausbildung noch
Fragen?
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lacht herzlich!
Ich bin doch noch gar nicht dazu gekommen, das Zeug zu lesen!
Sie wissen ja, dass letzte Woche Herbstferien waren. Tja, da bin ich jeden
Abend mit meinen Freunden on Tour gewesen. Tagsüber musste ich mich natürlich
ausruhen.
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Das freut mich für Sie!
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Ja, das ist schön, solche Freunde zu haben.
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Wo glauben Sie, werden Sie die größten Probleme haben?
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Ich und Probleme? Ich habe keine Probleme!! Mein einziges Problem ist: Wie
viel Urlaubsanspruch habe ich?
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28 Tage, wie jeder andere Angestellte auch.
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Ganz schön wenig, im Gegensatz zu den vielen Ferien in der Schule! Und wie
sieht’s mit dem Gehalt aus?
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Sie bekommen die tarifübliche Ausbildungsvergügung. Aber darüber sollten
wir in einem weiteren Gespräch reden. Sie haben vergessen, dem Bewerbungsschreiben
ein Foto beizulegen.
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... schaut zum Fenster hinaus.
Ja, das ist mir erst eingefallen, als ich den Brief
schon zugeklebt hatte. Aber jetzt hab‘ ich natürlich eins dabei (holt das Bild
aus seiner Tasche). Ist das nicht schön? War im letzten Urlaub!
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Sehr schön, vielen Dank. Ich möchte Ihnen noch gerne Ihren Arbeitsplatz vorstellen,
damit Sie wissen, mit welchen Personen Sie zusammenarbeiten.
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Flattermann schaut nervös auf die Uhr.
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Es tut mir ja leid, aber ich muss mich beeilen, ich habe noch einen anderen Termin.
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Herr Flattermann, es hat mich wirklich gefreut, Sie kennenzulernen.
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Ja, ist schon gut, war ganz nett, mit Ihnen zu quatschen. Rufen Sie mich dann
bitte an, wann ich bei Ihnen anfangen kann.
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Sie hören bestimmt von uns, Herr Flattermann.
Auf Wiedersehen!
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Auf Wiedersehen!
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