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Schau­spiel / Ani­ma­ti­on

Job­vor­aus­set­zun­gen für Schü­ler/innen, die Schau­spie­ler/in wer­den möch­ten:
  • Sie ver­klei­den sich gerne und haben auch kein Pro­blem damit, sich schmin­ken zu las­sen.
  • Sie ste­hen gerne im Mit­tel­punkt.
  • Sie kön­nen nach An­wei­sun­gen an­de­rer ar­bei­ten.
  • Sie haben nichts da­ge­gen, dass man sie fo­to­gra­fiert oder filmt.
  • Sie ex­pe­ri­men­tie­ren gerne mit Ihrem Aus­druck und Ihnen ist so ziem­lich gar nichts pein­lich.

Hil­fe­stel­lun­gen Schau­spie­ler/in

Es gibt we­sent­li­che Un­ter­schie­de zwi­schen dem Thea­ter- und dem Film­schau­spiel:

Thea­ter­schau­spie­ler/innen … Film­schau­spie­ler/innen ...

…müs­sen auch für das Pu­bli­kum in der letz­ten Reihe hör­bar und ver­ständ­lich sein. Daher: star­ke Be­to­nung der Ges­tik
(= Kör­per­hal­tung und -aus­druck).

…las­sen die Ka­me­ra so nah heran, wie man Per­so­nen im All­tag nie kom­men würde. Sie müs­sen daher in der Lage sein, bei sich zu blei­ben, kleins­te in­ne­re Vor­gän­ge für eine Ka­me­ra sicht­bar zu ma­chen, die mit­tels Groß­auf­nah­men ex­tre­me In­ti­mi­tät er­zeu­gen kann. Daher: stär­ke­re Be­to­nung der Mimik
(= Ge­sichts­aus­druck). Auf Über­be­to­nun­gen oder über­deut­li­che Ges­ten oder Aus­spra­che zu­guns­ten einer au­then­ti­schen Dar­stel­lung ver­zich­ten.1

… kön­nen den ge­sam­ten Text für das Stück aus­wen­dig und spie­len die Sze­nen in chro­no­lo­gi­scher Rei­hen­fol­ge.

… kön­nen sich für die ein­zel­nen Dreh­ta­ge gut vor­be­rei­ten und haben bei Ver­spre­chern die Chan­ce, die Szene er­neut dre­hen zu las­sen. Dafür müs­sen sie aber auch in der Lage sein, sich in zu­sam­men­hän­gen­de Si­tua­tio­nen, die über meh­re­re Dreh­ta­ge hin­weg auf­ge­nom­men wer­den, sich immer wie­der aufs Neue in die glei­che Stim­mung zu ver­set­zen und gleich aus­zu­se­hen und zu wir­ken.

... haben eine vom Sitz­platz der Zu­schau­er/innen ab­gän­gi­ge Dis­tanz zum Pu­bli­kum.

… haben eine von der Ka­me­ra­füh­rung ab­hän­gi­ge Nähe zu den Zu­schau­ern/Zu­schaue­rin­nen. Der Aus­druck kann zu­sätz­lich durch die Nach­be­ar­bei­tung im Schnitt be­ein­flusst oder ver­frem­det wer­den.

… sind nur hör­bar, wenn sie klar und deut­lich und laut spre­chen.

… sind mit dem pas­sen­den Mi­kro­fon auch dann ver­ständ­lich, wenn sie etwas mur­meln. Sogar das Atmen kann hör­bar sein.

… müs­sen hin­ter­ein­an­der weg die Kos­tü­me und das Make­up  wech­seln.

… müs­sen ab­hän­gig vom Dreh­plan die Re­qui­si­ten und das Aus­se­hen wech­seln, wo­durch „Con­ti­nui­ty­feh­ler“ pas­sie­ren kön­nen.

…brau­chen nur wenig auf die Tech­nik zu ach­ten (Schein­wer­fer/Musik/Ge­räu­sche).

… be­kom­men von vie­len Per­so­nen am Set An­wei­sun­gen: Licht, Ton, Ka­me­ra, Maske, aber vor allem: Regie.

Tipps für Film­schau­spie­ler/innen:

Schauspieler

Ab­bil­dung: C.​Kreu­zer 2008 [ C ] via Isa­bel­le Evers

...
  • Stel­len Sie sich Ihre Per­son mit allen Ei­gen­schaf­ten (Hob­bys, Kind­heit, Job, All­tags­ge­wohn­hei­ten, so­zia­les Um­feld usw.) vor und ver­su­chen Sie, sich in sie hin­ein­zu­ver­set­zen. Fra­gen Sie sich: wie würde ich han­deln und den­ken, wenn ich er oder sie wäre? Mimik und Ges­tik vor dem Spie­gel üben.
  • Texte gut ler­nen, auf Be­to­nung ach­ten. Ver­schie­de­ne Be­to­nun­gen und Be­we­gun­gen aus­pro­bie­ren, an­de­ren vor­spie­len und fra­gen, was am au­then­tischs­ten („ech­tes­ten“) wirkt.
  • Bei Ver­spre­chern nicht ner­vös wer­den, da meh­re­re Auf­nah­men ge­macht wer­den kön­nen, wenn etwas schief geht.
  • Stim­me mo­du­lie­ren, d.h. nicht zu ein­tö­nig spre­chen, Pau­sen las­sen, Ton­hö­he va­ri­ie­ren, pas­send zum In­halt un­ter­schied­lich schnell spre­chen. Nicht zu hek­tisch, aber auch nicht zu träge spre­chen und keine zu lan­gen, ver­schach­tel­ten Sätze ver­wen­den. Auf stimm­haf­te „s“- Laute ach­ten (nicht „ßom­mer“ son­dern „Som­mer“) und keine En­dun­gen ver­schlu­cken (nicht „Pa­ti­entn“ son­dern „Pa­ti­en­ten“). Diese Re­geln gel­ten na­tür­lich nur, wenn der Cha­rak­ter kei­nen Dia­lekt spricht.
  • Las­sen Sie sich am Set genau er­klä­ren, wohin und wie Sie sich be­we­gen sol­len, damit die Ka­me­ra Sie gut er­fas­sen kann. Ggf. zur Ori­en­tie­rung Kle­be­band­mar­kie­run­gen auf dem Boden be­fes­ti­gen. In Sa­chen Con­ti­nui­ty mit­den­ken! Z.B. glei­che Klei­dung in zu­sam­men­hän­gen­den Se­quen­zen tra­gen.
  • Nie­mals in die Ka­me­ra schau­en und nicht über­trei­ben! Immer über­le­gen: würde ein Mensch sich in die­ser Si­tua­ti­on so ver­hal­ten wie ich ge­ra­de? Passt meine Mimik/Ges­tik zu mei­ner Rolle?
  • Die Regie hat das letz­te Wort!

An­lei­tung "Schau­spie­ler" [pdf] [141 KB]

Ani­ma­ti­on

Animation

[ C ] Isa­bel­le Evers

Die Pro­duk­ti­on von Zei­chen- oder Stoppt­rick­fil­men ist sehr zeit­in­ten­siv und daher nur für lange Pro­jek­te zu emp­feh­len. Trotz­dem: diese Form der Film­pro­duk­ti­on ist un­ge­heu­er span­nend, krea­tiv und viel­sei­tig. Im Un­ter­richt ist daher die Um­set­zung kur­zer, we­ni­ger auf­wän­di­ge Ani­ma­ti­ons­se­quen­zen zu emp­feh­len.

Eine um­fas­sen­de Über­sicht über die Mög­lich­kei­ten der Trick- und Ani­ma­ti­ons­film­ge­stal­tung fin­den Sie unter: http://​www.​movie-​col­le­ge.​de/​film­schu­le/​ani­ma­ti­on/​index.​htm

Ein Bei­spiel für die Kom­bi­na­ti­on von Stoppt­rick (Kne­t­ani­ma­ti­on) und Schau­spiel fin­den Sie hier:
http://​www.​isa­bel­le-​evers.​de/​fil­me02.​htm

1 Vgl.: http://​de.​wi­ki­pe­dia.​org/​wiki/​Fil​msch​ausp​iel