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Exposéentwicklung

1. Erstellung eines Exposés und eines Storyboards

Schritt 1

Brainstorming, Clustering über folgende Elemente:

  • Inhalt der Geschichte/Handlung/Bilderfolge
  • Zielgruppe
  • Gestaltung (düster/fröhlich/mysteriös ...) Orte
    Personen
  • Ablauf (in Szenen mit Kurzhandlungsabläufen notieren!)
Aufgaben

Skizze: V. Morbe [C] via Isabelle Evers

Schritt 2

Szenen mit folgenden Angaben notieren:

  • Allgemeine Stimmung, Absichten der Szene
  • Personen – wer ist zu sehen? Besondere Merkmale, Kleidung, Requisiten, wie ist die Mimik/Gestik/die Stimme ...
  • Ort – Hintergrund, Schauplatz, Wetter/Beleuchtung/Tageszeit, Besonderheiten …
  • Dialog und Intonation – wer spricht wie und mit welchen Worten? 

Schritt 3

Das Exposé mit der Sammlung an Szenen müssen Sie nun in Einstellungen unterteilen. Jede Abbildung auf dem Storyboard steht für eine Einstellung.

Bewegungen werden durch Pfeile dargestellt, ebenso Schwenks, Kamerafahrten oder Überblendungen. Die einzelnen Skizzen sollten zügig und grob ausgeführt werden. Achten Sie dabei darauf, dass die Aussage des Bildes dem Zweck folgt.

Beispiel:

Wenn die Schauspielerin sich in der Einstellung erschrecken soll, kann man sie entweder in der „halbnah“-Einstellung einen Satz zurück machen lassen, oder man filmt sie „groß“, um ihren erschrockenen Gesichtsausdruck zu zeigen.

 

2. Hilfestellungen zur Strukturierung von Filmen

roter Faden

Abbildung: L. Dörflinger [C] via Isabelle Evers

Der rote Faden

In Reportagen und Imagefilmen werden oft Rahmenhandlungen oder einleitende Fragen dazu verwendet, Erzählabschnitte zu strukturieren. Eine Reportage wirkt viel spannender, wenn man einen Protagonisten bei der Lösung seines rechtlichen Problems begleitet, anstatt einfach die Paragraphen zu zitieren, die seinen Fall betreffen. Man kann sogar Objekte als „Hauptfiguren“ einsetzen, indem man sie z.B. bei ihrem Produktionsprozess verfolgt.

Hier eine Auswahl von Möglichkeiten, einer Reportage einen roten Faden zu geben:

  • Situationen oder Handlungen filmen, die an Personen gebunden sind (Falldarstellung)
  • einen Stummfilm mit Zwischentitel abfilmen, um Dialoge oder Abläufe ohne Ton darzustellen
  • Storyboards, Diagramme oder Zeichnungen einbauen, um Handlungsabläufe darzustellen oder zu verknüpfen
  • anfangs wird eine Frage in schriftlicher Form, von einem Reporter oder von einem Kommentatoren gestellt, um sie im Laufe des Beitrags zu beantworten (schafft Spannung)
  • den Ablauf oder das Programm einer Veranstaltung als Aufhänger nehmen
  • Beziehungen zwischen Personen oder Objekten oder ihre Geschichte zur Strukturierung nutzen

Trenner

Um Themen, Orte oder Handlungsstränge deutlich voneinander abzugrenzen, kann man so genannte Trenner1 zwischen Informations- oder Handlungsblöcken einbauen. Das können unter anderem themengebundene Animationen, Überblendungen oder Titel sein. Manchmal werden als Trenner auch kleine Filmsequenzen verwendet, die sich vom restlichen Filmzusammenhang und von seiner sonstigen Gestaltung abheben. Hier ein paar Beispiele für Trenner, die man einfach selbst erstellen kann:

  • experimentelle Kamerabewegungen: die Kamera beim Filmen von Orten/Objekten/Personen kopfüber kippen, um die eigene Achse drehen, gegen spiegelnde Oberflächen richten …
  • Orientierung geben durch Objekte/Gebäude/Licht- oder Farbgestaltung
  • Schlüsselbegriffe als Worte basteln/schreiben und (inter-)agieren lassen
  • Personenstandbilder aus Storyboards nachstellen und abfilmen
  • Pantomime/Gebärdensprache/Handzeichen
  • Bild-/Objekt-/Personencollage: durch Aneinanderreihen von Einzelbildern als Sinn-/Bedeutungsträger Zusammenhänge schaffen
  • Whiteboard- oder Tafelanimation: man schreibt oder zeichnet auf eine Tafel, filmt nur kurz das Bild von einem Stativ aus ab, verändert das Bild teilweise und filmt/fotografiert dann das leicht veränderte Bild erneut ab. Diese Art der Stop-Motion-Technik kann beispielsweise dazu verwendet werden, einleitende Fragestellungen zu visualisieren oder kleine Animationen zur Auflockerung des Films einzubauen.


    Beispiel:

    Winken ist durch nur zwei Bildchen, die hintereinander aufgenommen und mehrmals wiederholt werden, darstellbar:

    1. Einstellung: Männchen mit erhobenem Arm
    2. Einstellung: Männchen mit nach links gerichtetem Arm

    Im Wechsel gibt das eine Winkbewegung. Ähnlich kann man auch Buchstaben und Wörter oder einfach Objekte auftauchen oder verschwinden lassen. Aus Zeitgründen sind fließende Bewegungen wie in Zeichentrickfilmen schwer umzusetzen, da zwischen 18 und 25 Bilder pro Sekunde benötigt werden und nur winzige Veränderungen zwischen den Einstellungen vorgenommen werden dürfen.


 

Tricks

Abbildung: L. Dörflinger [C] via Isabelle Evers

Anstelle der „handgemachten“ Tricks und Trenner können auch erst beim Schnitt Trenner eingefügt werden. Dazu gehören unter anderem folgende Möglichkeiten:

  • Titel mit Standbild- oder Farbhintergrund
  • Effektüberblendungen
  • Schwarzszenen
  • Tontrenner (Musik wechseln oder anhalten)
  • Computer- und 3D-Animationen

Anleitung "Erstellung eines Exposés und eines Storyboards" [pdf] [148 KB]
Anleitung "Hilfestellungen zur Strukturierung von Filmen" [pdf] [83 KB]

1 vgl. Rogge, Axel (2008, 2.Aufl.): Die Videoschnitt-Schule. Bonn (Galileo Design) S.130- ff.