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Plas­ti­zie­ren nach Bil­dern


Me­tho­den der Bild­be­trach­tung - Plas­ti­zie­ren nach Bil­dern


Beim Plas­ti­zie­ren nach Bil­dern er­le­ben die Schü­le­rin­nen und Schü­ler (SuS) ein zwei­di­men­sio­na­les Bild aus einer an­de­ren Sicht und sinn­li­chen Er­fah­rung . Die Me­tho­de zielt dar­auf ab, selb­stän­dig die we­sent­li­chen mar­kan­ten Ei­gen­schaf­ten zu er­fas­sen und dabei auch Ge­stal­tungs-Spiel­raum für ei­ge­ne Lö­sungs­an­sät­ze beim Pro­zess der Über­set­zung (Trans­for­ma­ti­on/In­ter­pre­ta­ti­on) zu er­fah­ren.

Die SuS ver­ein­fa­chen das Ge­se­he­ne zu­nächst auf die As­pek­te der Form und Kom­po­si­ti­on. Die kom­ple­xe­ren Phä­no­me­ne von Farbe, Licht und Schat­ten tre­ten hin­ge­gen in der Wich­tig­keit zu­rück. Die sim­ple Wahr­neh­mung von Figur und Grund wird zur Frage nach dem Sujet im Raum . Re­zep­ti­on und Re­fle­xi­on wer­den hier­bei na­he­zu in­tui­tiv voll­zo­gen, um zu ei­ge­nen Hand­lungs­an­sät­zen zu kom­men und in die pro­duk­ti­ve Um­set­zung zu gehen.

Das zu­wei­len vor­der­grün­di­ge Ziel nach Wie­der­ga­be-Ge­nau­ig­keit der Bild-Vor­la­ge kann bei die­ser Me­tho­de un­ter­schied­lich eng oder weit in Bezug auf die je­wei­li­gen SuS ge­hal­ten, und damit pa­ra­phra­siert oder auch über­wun­den wer­den.

Dif­fe­ren­zie­ren­de As­pek­te er­ge­ben sich na­tür­lich auch aus der ge­wähl­ten Tech­nik des Plas­ti­zie­rens. Je nach Bild-Vor­la­ge, aber auch nach Alter und Schü­ler­grup­pe bie­ten sich un­ter­schied­li­che Zu­gän­ge an: Mo­del­lie­ren mit Papp­machée, Ke­ra­mik etc. ist eben­so denk­bar wie sub­trak­ti­ves Vor­ge­hen bei der Her­stel­lung von Re­li­efs. Auch die Um­wand­lung in ein drei­di­men­sio­na­les Büh­nen­bild­mo­dell aus flä­chi­gen und kör­per­li­chen Ma­te­ria­li­en ist ein mög­li­cher Weg. Eine spe­zi­el­le­re Va­ri­an­te davon ist die In­stal­la­ti­on des Aus­gangs­bil­des in Form eines zwei­di­men­sio­na­len Falt­bil­des mit drei­di­men­sio­na­len Pop-Up-Ef­fek­ten, die sich beim Auf­klap­pen von selbst auf­rich­ten.

Diese spie­le­ri­sche An­nä­he­rung an das Aus­gangs­bild er­laubt den SuS eine le­ben­di­ge ge­stal­te­ri­sche Aus­ein­an­der­set­zung , die viele Fra­gen auf­wirft und zu neuen, ei­ge­nen Lö­sun­gen zwingt. Aus der Dis­kre­panz, die zum Aus­gangs­bild ent­steht, wer­den er­neut die Be­son­der­hei­ten der ori­gi­na­len Vor­la­ge wie auch die Ori­gi­na­li­tät der in­di­vi­du­el­len Um­set­zun­gen im Echo aller SuS deut­lich.

Eine Prä­sen­ta­ti­on aller Ar­bei­ten kann so die Plu­ra­li­tät der SuS-Grup­pe il­lus­trie­ren, wie auch das je­wei­li­ge Haupt­au­gen­merk der Bild­be­trach­tung be­wusst her­vor­tre­ten las­sen.

Für diese Me­tho­de bie­ten sich Bil­der an, in denen das Sujet klar in der Flä­che – dem Bild­raum – plat­ziert ist, wie z.B. Por­traits, Ge­gen­stän­de in Still­le­ben, Fi­gu­ren in Genre-Sze­nen, In­te­ri­eurs oder auch Land­schafts-Sze­na­ri­os, die Büh­nen­cha­rak­ter für die Fi­gu­ren-Staf­fa­ge bil­den.


Ei­ni­ge mög­li­che Bild-Bei­spie­le

  • Dürer, „Hier­ony­mus im Ge­häu­se“, 1514
  • Ti­zia­no Ve­cel­lio, „Bild­nis eines jun­gen Man­nes“, 1511, Na­tio­nal Gal­le­ry Lon­don*
  • Meis­ter von Meß­kirch, „Hl. Be­ne­dikt als Ein­sied­ler“, um 1540, Staats­ga­le­rie Stutt­gart
  • Pie­ter Brue­gel d. Ä., „Das Schla­raf­fen­land“, 1567, Alte Pi­na­ko­thek Mün­chen
  • Adam Els­hei­mer, „Die Flucht nach Ägyp­ten“, 1609, Alte Pi­na­ko­thek Mün­chen
  • Georg Fle­gel, „Still­le­ben mit Kir­schen“, 1635, Staats­ga­le­rie Stutt­gart
  • Adria­en van Osta­de, „Der Maler in sei­ner Werk­statt“, 1663, Ge­mäl­de­ga­le­rie Dres­den
  • Ga­bri­el Metsu, „Das kran­ke Kind“, 1660, Ri­jks­mu­se­um Ams­ter­dam*
  • Jo­seph Anton Koch, „Land­schaft mit dem Re­gen­bo­gen“,1805, Kunst­hal­le Karls­ru­he
  • Jo­hann H.W. Tisch­bein, „Goe­the in der röm. Cam­pa­gna“, 1786/87, Stä­del Frank­furt
  • Jac­ques-Louis David, Ma­dame Réca­mier, 1800, Musée du Lou­vre Paris*
  • An­selm Feu­er­bach, „Iphi­ge­nie“,1871, Öl auf Lein­wand, Staats­ga­le­rie Stutt­gart
  • Edouard Manet, „Henri Ro­che­forts Flucht“, 1881, Kunst­haus Zü­rich*
  • Otto Dix, „Die El­tern des Künst­lers II“, 1924, Spren­gel Mu­se­um Han­no­ver

*(nicht in Kunst­map­pen „Meis­ter­wer­ke der Kunst“ ent­hal­ten)


Pro­xe­mi­sche Me­tho­de

Plas­ti­zie­ren nach Bil­dern: Her­un­ter­la­den [docx] [21 KB]

Plas­ti­zie­ren nach Bil­dern: Her­un­ter­la­den [pdf] [78 KB]