Baustein 2: Von der Moritat zum Melodram
Melodram zu Annette von Droste-Hülshoff, „Der Knabe im Moor“ [Klasse 7/8]
Ziele
- Balladentext als romantisch naturmagische Geschichte
- Bedeutung der lebens- bzw. alltagsfernen Begriffe
- Grundzüge der Rezitation als Vortrag
- Verklanglichung mit Stimme und Instrumenten
- Kenntnis der Fachbegriffe
- Digitale Aufzeichnung
- Reflektion über Erarbeitungsphasen und Performance
Mögliche Unterrichtsschritte
- Singen von Moritaten – bspw. „Sokrates“ oder „Seidelbast“
- Vergleich von verschiedenen Versionen einer Volksballade – bspw. „Königskinder“
- Einführung der Fachbegriffe Moritat, Ballade, Melodram
- Rezitation des Balladentextes (Sprecherziehung)
- Verklanglichung einer Ballade als Melodram in Gruppenarbeit
- Zwischenaufführungen mit Reflektionsphasen
- Aufzeichnung der Präsentation, Bewertung
Didaktische Konzeption
- Altersgemäße Fortführung der musikalischen Praxis, vokal mit einfach zu realisierenden Songs (Moritat, Volksballade) und dem Einsatz der Sprechstimme, instrumental mit einem gemischten Instrumentarium aus Melodie- und Rhythmusinstrumenten.
- Grundlegende Erfahrungen zum Wort-Tonverhältnis, vom spielerisch-humorvollen Ansatz (Moritat) bis zur dramatisch-illustrierenden deutenden Interpretation (Melodram).
- Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten durch Auswahl der Instrumente und freie Wahl der musikalischen Parameter (Tempo, Dynamik, Artikulation, Klang).
- Reduktion der Quantität der Gruppenarbeit zugunsten einer mehrfachen Reflektion über die Qualität der Beiträge, wiederholte Gelegenheit zur Präsentation.
- Kenntniss der Fachbegriffe und Anwendung der Fachsprache auch bei der Reflektion über die eigenen und fremden Arbeitsergebnisse.
- Transparenz der Bewertungskriterien (Genauigkeit im Zusammenspiel, Originalität, Umsetzung eigener Ideen, Wirkung der Präsentation, Arbeitsprozesse) und gruppeninterne Reflektion über die Benotung der individuellen Anteile zur gemeinsamen erbrachten Ergebnis.
- Eventuelle schulöffentliche Aufführung im Pausenkonzert.
Anknüpfungspunkte | Erweiterungen
- Ausprobieren verschiedener Vorsängerprofile ohne sängerische „Ausbildung“ (Moritat)
- Erfinden eigener Strophen, Übung zum metrisch-rhythmischen Verhältnis von Melodie und Text
- Simplizität und Komplexität in der Musik (Tonvorrat, Akkordvorrat, Formgebung, Inhalt)
- Anknüpfung mit einschlägig bekannten Kunstballaden: „Erlkönig“, „Zauberlehrling“
- Vergleich von klassischen Balladen mit modernen Adaptionen
- Begriffsklärung „Ballade“, „balladesk“ im Vergleich zum Sprachgebrauch in der Popmusik
- Wort-Tonverhältnis in Rezitativ und Arie
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