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Hand­werks­kof­fer 2

Ge­set­zes­tex­te (Aus­zü­ge)

A. Grund­ge­setz (GG)

Ar­ti­kel 5 GG

(1) Jeder hat das Recht, seine Mei­nung in Wort, Schrift und Bild frei zu äu­ßern und zu ver­brei­ten und sich aus all­ge­mein zu­gäng­li­chen Quel­len un­ge­hin­dert zu un­ter­rich­ten. Die Pres­se­frei­heit und die Frei­heit der Be­richt­er­stat­tung durch Rund­funk und Film wer­den ge­währ­leis­tet. Eine Zen­sur fin­det nicht statt.

(2) Diese Rech­te fin­den ihre Schran­ken in den Vor­schrif­ten der all­ge­mei­nen Ge­set­ze, den ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen zum Schut­ze der Ju­gend und in dem Recht der per­sön­li­chen Ehre.

(3) Kunst und Wis­sen­schaft, For­schung und Lehre sind frei. Die Frei­heit der Lehre ent­bin­det nicht von der Treue zur Ver­fas­sung.

B. Straf­ge­setz­buch (StGB)

§ 86 StGB Ver­brei­ten von Pro­pa­gan­da­mit­teln ver­fas­sungs­wid­ri­ger Or­ga­ni­sa­tio­nen

(1) Wer Pro­pa­gan­da­mit­tel

  1. einer vom Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt für ver­fas­sungs­wid­rig er­klär­ten Par­tei oder einer Par­tei oder Ver­ei­ni­gung, von der un­an­fecht­bar fest­ge­stellt ist, dass sie Er­satz­or­ga­ni­sa­ti­on einer sol­chen Par­tei ist,
  2. einer Ver­ei­ni­gung, die un­an­fecht­bar ver­bo­ten ist, weil sie sich gegen die ver­fas­sungs­mä­ßi­ge Ord­nung oder gegen den Ge­dan­ken der Völ­ker­ver­stän­di­gung rich­tet, oder von der un­an­fecht­bar fest­ge­stellt ist, dass sie Er­satz­or­ga­ni­sa­ti­on einer sol­chen ver­bo­te­nen Ver­ei­ni­gung ist.
  3. einer Re­gie­rung, Ver­ei­ni­gung oder Ein­rich­tung au­ßer­halb des räum­li­chen Gel­tungs­be­reichs die­ses Ge­set­zes, die für die Zwe­cke einer der in den Num­mern 1 und 2 be­zeich­ne­ten Par­tei­en oder Ver­ei­ni­gun­gen tätig ist, oder
  4. Pro­pa­gan­da­mit­tel, die nach ihrem In­halt dazu be­stimmt sind, Be­stre­bun­gen einer ehe­ma­li­gen na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Or­ga­ni­sa­ti­on fort­zu­set­zen, im In­land ver­brei­tet oder zur Ver­brei­tung im In­land oder Aus­land her­stellt, vor­rä­tig hält, ein­führt oder aus­führt oder in Da­ten­spei­chern öf­fent­lich zu­gäng­lich macht, wird mit Frei­heits­stra­fe bis zu drei Jah­ren oder mit Geld­stra­fe be­straft.

(2) Pro­pa­gan­da­mit­tel im Sinne des Ab­sat­zes 1 sind nur sol­che Schrif­ten (§ 11 Abs. 3), deren In­halt gegen die frei­heit­li­che de­mo­kra­ti­sche Grund­ord­nung oder den Ge­dan­ken der Völ­ker­ver­stän­di­gung ge­rich­tet ist.

(3) Ab­satz 1 gilt nicht, wenn das Pro­pa­gan­da­mit­tel oder die Hand­lung der staats­bür­ger­li­chen Auf­klä­rung, der Ab­wehr ver­fas­sungs­wid­ri­ger Be­stre­bun­gen, der Kunst oder der Wis­sen­schaft, der For­schung oder der Lehre, der Be­richt­er­stat­tung über Vor­gän­ge des Zeit­ge­sche­hens oder der Ge­schich­te oder ähn­li­chen Zwe­cken dient.

(4) Ist die Schuld ge­ring, so kann das Ge­richt von einer Be­stra­fung nach die­ser Vor­schrift ab­se­hen.

§ 86a StGB Ver­wen­den von Kenn­zei­chen ver­fas­sungs­wid­ri­ger Or­ga­ni­sa­tio­nen

(1) Mit Frei­heits­stra­fe bis zu drei Jah­ren oder mit Geld­stra­fe wird be­straft, wer

  1. im In­land Kenn­zei­chen einer der in § 86 Abs. 1 Nr. 1, 2 und 4 be­zeich­ne­ten Par­tei­en oder Ver­ei­ni­gun­gen ver­brei­tet oder öf­fent­lich, in einer Ver­samm­lung oder in von ihm ver­brei­te­ten Schrif­ten (§ 11 Abs. 3) ver­wen­det oder
  2. Ge­gen­stän­de, die der­ar­ti­ge Kenn­zei­chen dar­stel­len oder ent­hal­ten, zur Ver­brei­tung oder Ver­wen­dung im In­land oder Aus­land in der in Num­mer 1 be­zeich­ne­ten Art und Weise her­stellt, vor­rä­tig hält, ein­führt oder aus­führt.

(2) Kenn­zei­chen im Sinne des Ab­sat­zes 1 sind na­ment­lich Fah­nen, Ab­zei­chen, Uni­form­stü­cke, Pa­ro­len und Gruß­for­men. Den in Satz 1 ge­nann­ten Kenn­zei­chen ste­hen sol­che gleich, die ihnen zum Ver­wech­seln ähn­lich sind.

(3) § 86 Abs. 3 und 4 gilt ent­spre­chend.

§ 130 StGB Volks­ver­het­zung

(1) Wer in einer Weise, die ge­eig­net ist, den öf­fent­li­chen Frie­den zu stö­ren,

  1. gegen eine na­tio­na­le, ras­si­sche, re­li­giö­se oder durch ihre eth­ni­sche Her­kunft be­stimm­te Grup­pe, gegen Teile der Be­völ­ke­rung oder gegen einen Ein­zel­nen wegen sei­ner Zu­ge­hö­rig­keit zu einer vor­be­zeich­ne­ten Grup­pe oder zu einem Teil der Be­völ­ke­rung zum Hass auf­sta­chelt, zu Ge­walt- oder Will­kür­maß­nah­men auf­for­dert oder
  2. die Men­schen­wür­de an­de­rer da­durch an­greift, dass er eine vor­be­zeich­ne­te Grup­pe, Teile der Be­völ­ke­rung oder einen Ein­zel­nen wegen sei­ner Zu­ge­hö­rig­keit zu einer vor­be­zeich­ne­ten Grup­pe oder zu einem Teil der Be­völ­ke­rung be­schimpft, bös­wil­lig ver­ächt­lich macht oder ver­leum­det,
wird mit Frei­heits­stra­fe von drei Mo­na­ten bis zu fünf Jah­ren be­straft.

 

(2) Mit Frei­heits­stra­fe bis zu drei Jah­ren oder mit Geld­stra­fe wird be­straft, wer

  1. eine Schrift (§ 11 Ab­satz 3) ver­brei­tet oder der Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich macht oder einer Per­son unter acht­zehn Jah­ren eine Schrift (§ 11 Ab­satz 3) an­bie­tet, über­lässt oder zu­gäng­lich macht, die
    1. zum Hass gegen eine in Ab­satz 1 Num­mer 1 be­zeich­ne­te Grup­pe, gegen Teile der Be­völ­ke­rung oder gegen einen Ein­zel­nen wegen sei­ner Zu­ge­hö­rig­keit zu einer in Ab­satz 1 Num­mer 1 be­zeich­ne­ten Grup­pe oder zu einem Teil der Be­völ­ke­rung auf­sta­chelt,
    2. zu Ge­walt- oder Will­kür­maß­nah­men gegen in Buch­sta­be a ge­nann­te Per­so­nen oder Per­so­nen­mehr­hei­ten auf­for­dert oder
    3. die Men­schen­wür­de von in Buch­sta­be a ge­nann­ten Per­so­nen oder Per­so­nen­mehr­hei­ten da­durch an­greift, dass diese be­schimpft, bös­wil­lig ver­ächt­lich ge­macht oder ver­leum­det wer­den,
  2. einen in Num­mer 1 Buch­sta­be a bis c be­zeich­ne­ten In­halt mit­tels Rund­funk oder Te­le­me­di­en einer Per­son unter acht­zehn Jah­ren oder der Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich macht oder
  3. eine Schrift (§ 11 Ab­satz 3) des in Num­mer 1 Buch­sta­be a bis c be­zeich­ne­ten In­halts her­stellt, be­zieht, lie­fert, vor­rä­tig hält, an­bie­tet, be­wirbt oder es un­ter­nimmt, diese Schrift ein- oder aus­zu­füh­ren, um sie oder aus ihr ge­won­ne­ne Stü­cke im Sinne der Num­mer 1 oder Num­mer 2 zu ver­wen­den oder einer an­de­ren Per­son eine sol­che Ver­wen­dung zu er­mög­li­chen.

(3) Mit Frei­heits­stra­fe bis zu fünf Jah­ren oder mit Geld­stra­fe wird be­straft, wer eine unter der Herr­schaft des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus be­gan­ge­ne Hand­lung der in § 6 Abs. 1 des Völ­ker­straf­ge­setz­bu­ches be­zeich­ne­ten Art in einer Weise, die ge­eig­net ist, den öf­fent­li­chen Frie­den zu stö­ren, öf­fent­lich oder in einer Ver­samm­lung bil­ligt, leug­net oder ver­harm­lost.

(4) Mit Frei­heits­stra­fe bis zu drei Jah­ren oder mit Geld­stra­fe wird be­straft, wer öf­fent­lich oder in einer Ver­samm­lung den öf­fent­li­chen Frie­den in einer die Würde der Opfer ver­let­zen­den Weise da­durch stört, dass er die na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Ge­walt- und Will­kür­herr­schaft bil­ligt, ver­herr­licht oder recht­fer­tigt.

C. Ju­gend­schutz­ge­setz (JuS­chG):

§ 18 Liste ju­gend­ge­fähr­den­der Me­di­en

(1) Trä­ger- und Te­le­me­di­en, die ge­eig­net sind, die Ent­wick­lung von Kin­dern oder Ju­gend­li­chen oder ihre Er­zie­hung zu einer ei­gen­ver­ant­wort­li­chen und ge­mein­schafts­fä­hi­gen Per­sön­lich­keit zu ge­fähr­den, sind von der Bun­des­prüf­stel­le für ju­gend­ge­fähr­den­de Me­di­en in eine Liste ju­gend­ge­fähr­den­der Me­di­en auf­zu­neh­men. Dazu zäh­len vor allem un­sitt­li­che1 , ver­ro­hend wir­ken­de2 , zu Ge­walt­tä­tig­keit3 , Ver­bre­chen4 oder Ras­sen­hass4 an­rei­zen­de Me­di­en sowie Me­di­en, in denen

  1. Ge­walt­hand­lun­gen wie Mord- und Met­zel­sze­nen selbst­zweck­haft5 und de­tail­liert dar­ge­stellt wer­den oder
  2. Selbst­jus­tiz als ein­zig be­währ­tes Mit­tel zur Durch­set­zung der ver­meint­li­chen Ge­rech­tig­keit na­he­ge­legt wird.

(...)

(3) Ein Me­di­um darf nicht in die Liste auf­ge­nom­men wer­den

  1. al­lein wegen sei­nes po­li­ti­schen, so­zia­len, re­li­giö­sen oder welt­an­schau­li­chen In­halts,
  2. wenn es der Kunst oder der Wis­sen­schaft, der For­schung oder der Lehre dient,
  3. wenn es im öf­fent­li­chen In­ter­es­se liegt, es sei denn, dass die Art der Dar­stel­lung zu be­an­stan­den ist.

(4) In Fäl­len von ge­rin­ger Be­deu­tung kann davon ab­ge­se­hen wer­den, ein Me­di­um in die Liste auf­zu­neh­men.

Zu die­sen ge­setz­lich ge­re­gel­ten Fall­grup­pen (im Ge­set­zes­text mit Fuß­no­ten ver­se­hen) gibt die Bun­des­prüf­stel­le für ju­gend­ge­fähr­den­de Me­di­en wei­ter­füh­ren­de In­for­ma­tio­nen dar­über, wel­che ju­gend­ge­fähr­den­den Me­di­en zu in­di­zie­ren sind. „Dies sind un­sitt­li­che, ver­ro­hend wir­ken­de, zu Ge­walt­tä­tig­keit, Ver­bre­chen oder Ras­sen­hass an­rei­zen­de Me­di­en sowie Me­di­en, in denen Ge­walt­hand­lun­gen wie Mord- und Met­zel­sze­nen selbst­zweck­haft und de­tail­liert dar­ge­stellt wer­den oder Selbst­jus­tiz als ein­zig be­währ­tes Mit­tel zur Durch­set­zung der ver­meint­li­chen Ge­rech­tig­keit na­he­ge­legt wird (§ 18 Abs. 1 Satz 2 JuS­chG).“

Alle Er­läu­te­run­gen hier­zu fin­den Sie unter https://​www.​bzkj.​de/​bzkj/​in­di­zie­rung/​was-​wird-​in­di­ziert/​ge­setz­lich-​ge­re­gel­te-​fall­grup­pen

Schü­ler­ma­te­ria­li­en (M01 bis M13) zu drei­zehn Songs/Künst­lern/Bands

 

Ak­tu­el­le po­li­ti­sche Musik: Her­un­ter­la­den [pdf][629 KB]

 

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