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An­la­ge 6

Edu­ard Mö­ri­ke: Er ist’s

Früh­ling läßt sein blau­es Band
Wie­der flat­tern durch die Lüfte;
Süße, wohl­be­kann­te Düfte
Strei­fen ah­nungs­voll das Land.
Veil­chen träu­men schon,
Wol­len balde kom­men,
- Horch, dvon fern ein lei­ser Harf­en­ton!
Früh­ling, ja du bist’s!
Dich hab’ ich ver­nom­men!

Hein­rich Heine: Leise zieht durch mein Gemüt

Leise zieht durch mein Gemüt
Lieb­li­ches Ge­läu­te.
Klin­ge, klei­nes Früh­lings­lied.
Kling hin­aus ins Weite

Kling hin­aus, bis an das Haus,
Wo die Blu­men sprie­ßen!
Wenn du eine Rose schaust,
Sag, ich laß sie grü­ßen

Paul Ger­hardt: Som­mer­ge­sang

Geh aus, mein Herz, und suche Freud
in die­ser lie­ben Som­mer­zeit
an dei­nes Got­tes Gaben;
Schau an der schö­nen Gär­ten Zier,
und siehe, wie sie mir und dir
sich aus­ge­schmü­cket haben.

Die Bäume ste­hen vol­ler Laub,
das Erd­reich de­cket sei­nen Staub
mit einem grü­nen Klei­de.
Nar­zis­sus und die Tu­lip­an,
die zie­hen sich viel schö­ner an,
als Sa­lo­mo­nis Seide.

Th. Storm: Die Nach­ti­gall

Das macht, es hat die Nach­ti­gall
Die ganze Nacht ge­sun­gen;
Da sind von ihrem süßen Schall,
Da sind in Hall und Wi­der­hall
Die Rosen auf­ge­sprun­gen.

Sie war doch sonst ein wil­des Kind;
Nun geht sie tief in Sin­nen,
Trägt in der Hand den Som­mer­hut
Und dul­det still der Sonne Glut
Und weiß nicht, was be­gin­nen.

Das macht, es hat die Nach­ti­gall
Die ganze Nacht ge­sun­gen;
Da sind von ihrem süßen Schall,
Da sind in Hall und Wi­der­hall
Die Rosen auf­ge­sprun­gen.

Wei­ter:   Ar­beits­blatt 5