Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

Sze­ni­sches in­ter­pre­tie­ren von Lie­dern

Das sze­ni­sche In­ter­pre­tie­ren kann so­wohl an­hand von Ge­dich­ten er­fol­gen, die in die­sem Zu­sam­men­hang even­tu­ell mo­der­ni­siert wer­den, als auch an­hand von ak­tu­el­len Lied­tex­ten, in denen Ge­füh­le zum Aus­druck ge­bracht wer­den. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler hören sich in klei­nen Grup­pen einen Lied­text an (oder brin­gen einen Lied­text mit, der ihnen zum Thema pas­send er­scheint) und ent­schei­den sich für meh­re­re ty­pi­sche Mo­men­te im Text, die sie sze­nisch dar­stel­len wol­len. Wich­tig ist es hier, eine Vor­ga­be von bei­spiels­wei­se vier Stand­bil­dern zu geben, die dar­ge­stellt wer­den müs­sen. Die Ein­tei­lung kann auch stro­phen­wei­se er­fol­gen, so dass pro Stro­phe ein Stand­bild dar­ge­stellt wird, das die Si­tua­ti­on und die Ge­füh­le tref­fend cha­rak­te­ri­siert. Die Prä­sen­ta­ti­on könn­te statt­fin­den, wäh­rend das Lied ab­ge­spielt wird, indem die Schü­le­rin­nen und Schü­ler die wech­seln­den Stand­bil­der pas­send zum Text bauen.

Gut ge­eig­ne­te Lied­tex­te, wel­che Ge­füh­le und Ver­än­de­run­gen aus­drü­cken, sind:

  • „Komm lie­ber Mai und mache“
  • Gän­se­haut: „Karl der Käfer“
  • Farin Ur­laub: „Jeden Tag Sonn­tag“
  • Farin Ur­laub: „Glück­lich“
  • Juli: „Elek­tri­sches Ge­fühl“
  • Sil­ber­mond: „Das Beste“
  • Sport­freun­de Stil­ler: „Mut­ter Natur“
  • Das Modul: „Früh­lings­ge­füh­le“

Eine zu­sätz­li­che Schwie­rig­keit könn­te sein, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler das Ge­dicht bzw. den Song­text laut vor­tra­gen, wäh­rend ei­ni­ge von ihnen die Stand­bil­der bauen (s. An­la­ge 10). Hier haben ei­ni­ge Schü­le­rin­nen und Schü­ler einer 8. Klas­se das Lied „Ein­mal um die Welt“ von Cro stro­phen­wei­se in Stand­bil­dern dar­ge­stellt. Diese Art der Prä­sen­ta­ti­on be­nö­tigt al­ler­dings eine län­ge­re Vor­ar­beit für die Schü­ler­grup­pen. Um „Werk­zeu­ge“ des Prä­sen­tie­rens an­zu­wen­den, wer­den den Schü­ler­grup­pen Kar­tei­kar­ten aus­ge­teilt, auf wel­che die vor­tra­gen­den Grup­pen­mit­glie­der ihre Stro­phen schrei­ben und sich even­tu­ell No­ti­zen, wie „laut und lang­sam spre­chen“, „flüs­tern“ oder sons­ti­ge Hin­wei­se ma­chen. Zudem ist es wich­tig, dass vor­her das laute und be­ton­te Vor­le­sen geübt wird, da der Vor­trag im Zu­sam­men­hang mit der sze­ni­schen Dar­stel­lung sonst seine Wir­kung ver­liert.

Im An­schluss daran wer­den ein­zel­ne Stand­bil­der noch­mals auf­ge­baut und die Text­stel­le dazu vor­ge­tra­gen (das je­wei­li­ge Lied soll­te also auch in Text­form vor­han­den sein). In einem ge­mein­sa­men Un­ter­richts­ge­spräch, in dem die Klas­se um das je­wei­li­ge Stand­bild her­um­steht, wird dis­ku­tiert, warum ge­ra­de die­ses Stand­bild von der Grup­pe ge­wählt wurde und was genau mit der Mimik und Ges­tik der Dar­stel­len­den aus­ge­drückt wird.

Mög­li­che Fra­ge­stel­lun­gen könn­ten zudem sein:

  • Warum wur­den diese Mo­men­te für die Dar­stel­lung aus­ge­wählt?
  • Wel­che Be­deu­tung haben diese Mo­men­te für den Ge­samt­zu­sam­men­hang?
  • Feh­len wich­ti­ge Dar­stel­lun­gen, um den Ge­samt­zu­sam­men­hang er­schlie­ßen zu kön­nen?

Bei die­ser Art der Be­ar­bei­tung von ly­ri­schen Tex­ten be­fasst sich eine Schü­ler­grup­pe selbst­stän­dig mit einem Text. Das „Pu­bli­kum“ be­fasst sich da­ge­gen mit dem Ver­ständ­nis, wel­ches die auf­tre­ten­de Grup­pe von dem Lied­text hatte und stellt kri­ti­sche Über­le­gun­gen an. Um die Stand­bil­der kri­tisch be­trach­ten zu kön­nen, soll­te der Be­ob­ach­tungs­auf­trag davor ab­ge­klärt wer­den:

  • Wur­den die wich­tigs­ten As­pek­te des Lie­des er­fasst?
  • Kam die Stim­mungs­la­ge der Prot­ago­nis­ten des Lie­des zum Aus­druck?
  • Was hat die Grup­pe in den Text hin­ein­in­ter­pre­tiert, was im Lied gar nicht so deut­lich zum Aus­druck kam?

Span­nend ist es, zwei Grup­pen ge­trennt von­ein­an­der den­sel­ben Text sze­nisch in­ter­pre­tie­ren zu las­sen und im An­schluss an den Vor­trag zu dis­ku­tie­ren, warum man­che Text­stel­len even­tu­ell je Grup­pe an­de­res in­ter­pre­tiert wur­den.

Hat man Lie­der aus­ge­wählt, die allen Schü­le­rin­nen und Schü­lern be­kannt sind, könn­te man auch einen klei­nen Wett­be­werb dar­aus ma­chen und die Stand­bil­der ohne Text dar­stel­len las­sen. Die üb­ri­gen Schü­le­rin­nen und Schü­ler müs­sen dann er­ra­ten, wel­che Ge­füh­le zum Aus­druck ge­bracht wer­den und um wel­ches Lied es sich hier han­deln könn­te.

Wei­ter:   An­la­ge 10