Diskussionsregeln
Ziel:
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Diskussionsregeln auseinander und erkennen, dass es wichtig ist, Diskussionsregeln einzuhalten. In diesem Zusammenhang reflektieren sie die Bedeutung einer Diskussionsleitung.
Schritt 1: Beispiel für eine Nichteinhaltung von Diskussionsregeln
Die Schülerinnen und Schüler schauen sich ein Videoclip an, das auf witzige Weise einen schlechten Diskussionsstil verdeutlicht. Im Internet finden sich zahlreiche Beispiele von Diskussionssendungen, die Diskussionen zeigen, die nicht gelingen, weil die Diskussionsleitung oder ein Gast die Fassung verliert, Gesprächsteilnehmer nicht ausreichend zu Wort kommen oder die Teilnehmenden permanent dazwischenreden. Besonders anschaulich und unterhaltsam ist die Diskussionsendung mit dem Titel „Auf den Punkt Berlin“. In der Sendung tritt Hape Kerkeling in der Rolle des Kleingärtners Rico Mielke auf, der in temperamentvoller und zum Teil aggressiver Weise argumentiert, dass die Kleingärtner vor der Wildschweinplage geschützt werden müssten, indem man die Wildschweine rigoros abschießt. Dabei regt er sich immer mehr auf, hört nicht gut zu, lässt seinen Kontrahenten, einen ahnungslosen Förster, nicht ausreden, redet dazwischen und reagiert überempfindlich auf die Zurechtweisungen des Moderators Heinrich Lummer, der im Verlauf der Diskussion zunehmend die Fassung verliert. Am Ende kommt es zu keinem sinnvollen Diskussionsergebnis, denn Rico Mielke verlässt empört das Studio.Hilfsfragen für das sich anschließende Unterrichtsgespräch:
- Wie wirkt die Diskussion auf euch?
- Nennt eure Eindrücke zum Verlauf der Diskussion.
- Welche Fehler macht Rico Mielke?
- Wie beurteilt ihr die Diskussionsleitung?
Schritt 2: Diskussionsregeln erarbeiten
Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten in Gruppenarbeit zehn Diskussionsregeln für die Klasse und sinnvolle Maßnahmen bei Nichteinhaltung einer Regel. Die Ergebnisse werden nach folgendem Muster auf einem Plakat festgehalten:
Schritt 3: Ergebnisse vorstellen und diskutieren
Die Gruppensprecher/innen präsentieren die Ergebnisse, indem sie das in der Gruppe erarbeitete Plakat an die Tafel kleben und die Regeln und Maßnahmen der Klasse erläutern. Die Klasse äußert ihre Meinung zu einzelne Regeln oder Maßnahmen. Die Lehrperson lenkt den Verlauf der Diskussion.
Schritt 4: Abstimmung über Diskussionsregeln mittels Ampelabfrage
Die Klasse stimmt darüber ab, ob und welche Diskussionsregeln und dazugehörige Maßnahmen bei Nichteinhaltung sie verbindlich umsetzen wollen. Dies geschieht mit Hilfe der Methode „Ampelabfrage“:- Die Lehrperson erläutert Ziel, Sinn und Ablauf der Methode.
- Alle Schülerinnen und Schüler erhalten eine rote, eine gelbe und eine grüne Karte.
- Die Klasse stimmt zu den Vorschlägen ab, indem jeder entweder die rote, gelbe oder grüne Karte hochhält.
- Analog zu Ampeln im Straßenverkehr steht rot für „dem stimme ich nicht zu“, gelb für „dem stimme ich teilweise zu“ und grün für „dem stimme ich zu“.
- Die Lehrperson markiert entsprechend der Wahl der Schülerinnen und Schüler die einzelnen Vorschläge mit einem „+“, wenn die Klasse mehrheitlich für die Einführung der Regel ist, mit einem „-“, wenn sie dagegen sind und mit einer „0“, wenn die Mehrheit der Regel nur teilweise zustimmen kann.
Schritt 5: Ergebnissicherung
Die Schülerinnen und Schüler schreiben die von der Klasse gewählten Diskussionsregeln und Maßnahmen in ihr Heft ab. Ein/e besonders schnell/e Schüler/in schreibt die Regeln auf ein Plakat, das im Klassenzimmer befestigt wird.
Schritt 6: Auseinandersetzung mit den Aufgaben der Diskussionsleitung
Im Unterrichtsgespräch wird die Frage aufgeworfen, welche Bedeutung die Diskussionsleiterin bzw. der Diskussionsleiter für das Gelingen einer Diskussion hat und welche Aufgaben sie bzw. er hat.
Die Ergebnisse werden gesammelt und an der Tafel festgehalten.