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Tipps: Wie be­rei­te ich meine Schü­ler der 9. und 10. Klas­se auf die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­prü­fung vor?

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Neben dem all­ge­mei­nen Auf­bau der Kom­pe­tenz Spre­chen soll­te der Leh­rer ab der 9. Klas­se die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­prü­fung im Auge be­hal­ten: Ers­tens, um den SuS Zeit zu geben, sich über meh­re­re Jahre hin­weg mit den Prü­fungs­for­ma­ten ver­traut zu ma­chen; zwei­tens, damit der Ober­stu­fen­leh­rer die Vor­be­rei­tung nicht al­lei­ne leis­ten muss. Fol­gen­de Tipps für die 9. und 10. Klas­se sind al­le­samt er­probt und füh­ren zu ra­schen Fort­schrit­ten sei­tens der Ler­nen­den.

Wich­tig! – Be­spre­chen Sie diese Vor­schlä­ge in­ner­halb Ihrer Fach­schaf­ten und hal­ten Sie sie durch­aus als Fach­schafts­be­schlüs­se fest.
Tipps für die 9. Klas­se

 

  1. In­for­mie­ren Sie Ihre SuS jetzt schon über die Prü­fungs­for­ma­te, die sie be­wäl­ti­gen wer­den müs­sen. Es rei­chen hier grobe In­for­ma­tio­nen: 5 Mi­nu­ten Mo­no­log; 10 Mi­nu­ten Dia­log; Ein­zel- / Tand­em­prü­fung; Be­wer­tung von Spra­che, In­halt, Dis­kurs­fä­hig­keit. Gehen Sie nicht zu sehr in die Tiefe, um die SuS nicht zu be­un­ru­hi­gen oder zu de­mo­ti­vie­ren.
  2. Alle SuS hal­ten im Laufe des Schul­jah­res eine kurze (3 bis 4 Mi­nu­ten) Prä­sen­ta­ti­on über ein Bild ihrer Wahl. Sie wer­den an­ge­hal­ten, das Bild zu be­schrei­ben und zu in­ter­pre­tie­ren. So wer­den die SuS an das Prü­fungs­for­mat her­an­ge­führt, ohne sie zu über­for­dern. Es emp­fiehlt sich, jede Prä­sen­ta­ti­on im Ple­num kurz zu be­spre­chen; diese Phase des Leh­rer- bzw. Peer-Feed­backs führt in­ner­halb kur­zer Zeit zu einer merk­li­chen Stei­ge­rung der Qua­li­tät der Schü­ler­leis­tun­gen. Eine Be­wer­tung ist hier an­ge­bracht und soll­te min­des­tens die Ge­wich­tung eines Kurz­tests er­hal­ten. Da diese Prä­sen­ta­tio­nen ins­ge­samt viel Zeit in An­spruch neh­men, soll­ten sie ri­tua­li­siert wer­den, z.B. indem sie immer zu einem fes­ten Ter­min in der Woche statt­fin­den.
  3. Da die dia­lo­gi­sche Phase der Prü­fung oft aus einer Dis­kus­si­on mit Ei­ni­gung be­ste­hen wird, pri­vi­le­gie­ren Sie Dis­kus­si­ons- bzw. De­bat­ten­for­ma­te mit Kom­pro­miss/Ei­ni­gung. Hier­für kann man leicht Übun­gen aus den Lehr­bü­chern mo­di­fi­zie­ren, z.B.:
    A new cell phone (Klett, Green Line 5, S. 65): „ With a part­ner, act the role of Ryan, a US teen­ager, and one of his par­ents. Ryan wants his par­ents to buy him a new cell phone but they are against it .“ Er­gän­zen Sie die Ar­beits­an­wei­sung mit: Try to reach a com­pro­mi­se .   
    Teen­agers on the streets (Cor­nel­sen, Eng­lish G 21 A5, S. 85): „ Brain­storm ar­gu­ments for and against: 15-year-olds should not be al­lo­wed on the streets bet­ween 9 pm and 6 am (...) Ar­ran­ge your class for a fish­bowl dis­cus­sion. Four stu­dents sit in the midd­le and dis­cuss the pros and cons (...).“ Er­gän­zen Sie die Ar­beits­an­wei­sung durch: Try to reach an agree­ment.
    Auch hier emp­fiehlt sich eine Feed­back-Phase im Ple­num.
  4. Üben Sie Dia­lo­ge mit Prompt- bzw. Rol­len­kar­ten . Dies ge­währ­leis­tet einen hohen Sprach­um­satz sei­tens aller SuS und er­mög­licht es dem Leh­rer, in­di­vi­dua­li­siert Feed­back zu geben.

Grund­sätz­lich gel­ten oben ge­nann­te Tipps eben­falls für die 10. Klas­se. Je­doch soll­ten fol­gen­de Er­gän­zun­gen in Bezug auf Klas­se 10 be­ach­tet wer­den:

Tipps für die 10. Klas­se
  1. In­for­mie­ren Sie Ihre SuS er­neut über die For­ma­te (ste­ter Trop­fen höhlt den Stein!). Gehen Sie aber dies­mal mehr ins De­tail, ins­be­son­de­re in Bezug auf Punk­te, die für die SuS noch fremd sind. Hier soll­te man vor allem die Dis­kurs­fä­hig­keit er­wäh­nen, die für die SuS er­fah­rungs­ge­mäß ein Buch mit sie­ben Sie­geln ist. Be­nen­nen Sie kon­kret Stra­te­gi­en, die zu guten Noten für Dis­kurs­fä­hig­keit füh­ren kön­nen, und be­spre­chen Sie sie re­gel­mä­ßig mit den SuS am prak­ti­schen Bei­spiel im Laufe des Jah­res: 1
  • Ge­spräch be­gin­nen und be­en­den
  • sich aktiv be­tei­li­gen (turn-ta­king, un­ter­bre­chen)
  • den Part­ner zu Wort kom­men las­sen
  • Ge­spräch auf­recht er­hal­ten / hel­fen
  • auf Ge­sprächs­part­ner re­agie­ren (z.B. sich in­halt­lich be­haup­ten; emo­tio­nal re­agie­ren)
  • Ge­sprächs­stra­te­gi­en an­wen­den (z.B. nach­fra­gen; um­schrei­ben)
  • Ge­spräch in be­stimm­te Rich­tung len­ken
  • ei­ge­ne Ge­dan­ken­gän­ge ver­ba­li­sie­ren
  • auf Kom­pro­miss hin­ar­bei­ten
  1. Auch in der 10. Klas­se soll­ten die SuS eine Bild­prä­sen­ta­ti­on hal­ten. Än­dern Sie je­doch wie folgt die Vor­ga­ben, so dass der Schwie­rig­keits­grad der Auf­ga­be steigt und sich dem Prü­fungs­for­mat im Ab­itur an­nä­hert:
  • Länge der Prä­sen­ta­ti­on: 5 Mi­nu­ten
  • SuS er­hal­ten ihr Bild vom Leh­rer, und zwar erst am Vor­tag der Prä­sen­ta­ti­on, so dass die Vor­be­rei­tungs­zeit ge­kürzt wird.

Die Ar­beits­an­wei­sung „De­scri­be and in­ter­pret“ reicht völ­lig aus, je­doch kön­nen nach Be­darf ge­naue­re Fra­gen er­gänzt wer­den. Hier die Links zu drei Bil­dern, die sich als be­son­ders er­trag­reich er­wie­sen haben; sie kön­nen un­ab­hän­gig vom ak­tu­el­len Un­ter­richts­stoff ein­ge­setzt wer­den.

extern http://​ab­c­news.​go.​com/​meta/​se­arch/​image­De­tail?​for​mat=pla​in&​sou​rce=htt​p://​ab­c­news.​go.​com/​images/​Busi­ness/​be­net­ton_​un­ha­te_​oba­ma_​hu_​jin­tao_​dps extern http://​www.​per​spec​tiva​ciud​adan​a.​com/​con­ten­i­do.​php?​ite­mid=17579

extern http://​cel­le­ra.​word­press.​com/​2010/​11/​17/​af­ri­ca-​has-​more-​mo­bi­le-​phone-​sub­scri­bers-​than-​north-​ame­ri­ca/

  1. Im Laufe des Schul­jah­res soll­ten alle SuS eine Kom­mu­ni­ka­ti­ons­prü­fung im voll­stän­di­gen Ab­itur­for­mat ab­sol­vie­ren. Da dies ex­trem zeit­in­ten­siv ist, muss die Vor­ge­hens­wei­se genau über­legt wer­den. Hier ein paar Vor­schlä­ge, die auch mehr­fach zum Ein­satz kom­men kön­nen:
  • Er­läu­tern Sie vor der Klas­se re­la­tiv aus­führ­lich For­mat, Sinn und Zweck der Prü­fung.
  • Füh­ren Sie vor der Klas­se zwei Prü­fun­gen mit star­ken bzw. mit­tel­star­ken Tan­dems durch. Be­spre­chen und be­wer­ten Sie diese ein­ge­hend im Ple­num.
  • Alle SuS füh­ren in der nächs­ten Stun­de ei­gen­stän­dig Kom­mu­ni­ka­ti­ons­prü­fun­gen durch; der Leh­rer schnup­pert bei allen Tan­dems hin­ein; über­zäh­li­ge SuS (bei einer un­ge­ra­den Klas­sen­stär­ke) kön­nen eben­falls be­ob­ach­ten. Al­ter­na­tiv kann man auch grund­sätz­lich Drei­er­grup­pen mit zwei Prüf­lin­gen und einem Be­ob­ach­ter bil­den. Ideal hier­für ist eine Dop­pel­stun­de in einem grö­ße­ren Raum.
  • Im Ple­num dis­ku­tiert man so­dann even­tu­el­le Fra­gen / Pro­ble­me.
  • In der nächs­ten Woche füh­ren zwei neue Tan­dems (dies­mal ruhig auch schwä­che­re) eine Prü­fung vor der Klas­se durch; meis­tens kann man schon an die­ser Stel­le klare Fort­schrit­te be­ob­ach­ten.

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Fol­gen­de Stra­te­gi­en stam­men größ­ten­teils von Ellen Butz­ko, RP Tü­bin­gen

 

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