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Hören

Vor­wort zum Fer­tig­keits­be­reich „Hören“

Dem Hören kommt nicht erst durch die Ein­füh­rung der zen­tra­len Hör­ver­ste­hens­klau­sur in der Jahr­gangs­stu­fe 2 im Un­ter­richt eine zen­tra­le Be­deu­tung zu. Das Hör­ver­ständ­nis ist die Grund­la­ge für kom­mu­ni­ka­ti­ves Han­deln. Ohne Hör­ver­ste­hen ist weder die Re­zep­ti­on von me­dia­ler Kom­mu­ni­ka­ti­on wie Fern­se­hen oder Radio mög­lich, noch kann man an di­rek­ter Kom­mu­ni­ka­ti­on mit an­de­ren Spre­chen­den teil­ha­ben.

Hör­ver­ste­hen muss von daher von An­fang an trai­niert wer­den und hat sei­nen fes­ten Platz im Un­ter­richt. Dabei wer­den nicht nur sprach­li­che Fer­tig­kei­ten (Ver­ste­hens­tech­ni­ken und -stra­te­gi­en, kor­rek­te Aus­spra­che und Sen­si­bi­li­sie­rung für Va­rie­tä­ten) aus­ge­bil­det, son­dern auch in­ter­kul­tu­rel­le und über­fach­li­che Kom­pe­ten­zen (wie z. B. Kon­zen­tra­ti­on, Selbst­be­herr­schung, Frus­tra­ti­ons­to­le­ranz, Kom­bi­na­ti­ons­ga­be und die Fä­hig­keit, We­sent­li­ches von Un­we­sent­li­chem zu un­ter­schei­den) trai­niert. In aller Regel ma­chen Ler­ner sehr schnell Fort­schrit­te und kön­nen durch eine pas­sen­de Aus­wahl der Texte bzw. durch eine An­pas­sung der Fra­ge­stel­lun­gen leicht mo­ti­viert wer­den. Ra­sche Er­folgs­er­leb­nis­se sind ga­ran­tiert.

Vor­stell­bar sind un­ter­schied­lichs­te Auf­ga­ben­for­ma­te (siehe nach­fol­gen­de Über­sicht). Dabei muss zwi­schen Test­auf­ga­ben (rei­nes Über­prü­fen von Text­ver­ständ­nis mit Fra­gen und Ant­wor­ten in der Mut­ter­spra­che) und Lern­auf­ga­ben un­ter­schie­den wer­den. Im Un­ter­richt soll­te vor der ei­gent­li­chen Hör­pha­se eine Vor­ent­las­tung statt­fin­den, in der Wort­schatz und vor­han­de­nes Wis­sen ak­ti­viert wer­den und so ein er­folg­rei­cher Ver­lauf der Übung ge­si­chert wird. Eben­so soll­te die Hör­ver­ste­hens­übung kein Selbst­zweck sein, so­dass man mit nach­ge­schal­te­ten pro­duk­ti­ven Übun­gen (Schrei­ben oder Spre­chen) die Lern­leis­tung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler nach­hal­tig ver­an­kern kann. Wird die Hör­ver­ste­hens­übung so in pro­duk­ti­ve Pha­sen ein­ge­bun­den, muss sie in der Ziel­spra­che durch­ge­führt wer­den.

Vor­pha­se

Ziel:

  • Die Neu­gier der Schü­ler we­cken
  • Schü­ler auf den Hör­text ein­stim­men
  • Vo­ka­bu­lar vor­ent­las­ten
  • ziel­ge­rich­te­tes Zu­hö­ren er­mög­li­chen
  • durch Vor­ent­las­tung den Er­folg der Schü­ler si­chern

Bei­spie­le für Ak­ti­vi­tä­ten:

  • Bil­der be­trach­ten und be­spre­chen
  • Clus­ter, Mind­maps, Wort­fel­der zum Thema er­stel­len
  • Hy­po­the­sen auf­stel­len
  • Einen Text zum Thema lesen

...

  Hör­pha­se

Ziel:

  • Die Schü­ler an Hör­tex­te in der Fremd­spra­che ge­wöh­nen
  • Ge­eig­ne­te Hör­stra­te­gi­en üben
  • Meh­re­re Hör­durch­gän­ge durch­füh­ren, u. U. mit un­ter­schied­li­chen Auf­ga­ben bzw. Ak­ti­vi­tä­ten
  • Grob- und De­tail­ver­ständ­nis üben

 

Bei­spie­le für Ak­ti­vi­tä­ten:

  • Zu­ord­nungs­übun­gen (z. B. Kom­mu­ni­ka­ti­ons­si­tua­tio­nen be­stim­men, Ras­ter aus­fül­len, Wer spricht wo mit wem? ...)
  • Re­or­ga­ni­sa­ti­ons­übun­gen (z. B. Bil­der in die rich­ti­ge Rei­hen­fol­ge brin­gen...)
  • Er­gän­zungs­übun­gen (z. B. Lü­cken­tex­te, Schau­bil­der ver­voll­stän­di­gen...)
  • Aus­wahl-Ant­wort-Übun­gen (Mul­ti­ple- Choice, rich­tig-falsch...)
  • Hand­lungs­übun­gen (Bil­der malen, Be­we­gun­gen zu einem Lied...)
  • Freie No­ti­zen ma­chen

...

Nach­pha­se

Ziel:

  • End­aus­wer­tung und Nach­be­rei­tung der Hör­ver­ste­hens­übung
  • Lern­leis­tung nach­hal­ti­ger im Ge­dächt­nis der Schü­ler ver­an­kern

 

Bei­spie­le für Ak­ti­vi­tä­ten:

  • Titel für Hör­text for­mu­lie­ren
  • No­ti­zen in gan­zen Text um­set­zen
  • Hy­po­the­sen für den Wei­ter­gang for­mu­lie­ren
  • Be­zie­hun­gen zwi­schen den Spre­chern her­stel­len
  • Per­sön­lich Stel­lung neh­men
  • Hör­text be­wer­ten (z. B. bei Lie­dern)
  • Re­fle­xi­ons­pha­se
  • In­di­vi­du­el­le Hör­stra­te­gi­en ver­ba­li­sie­ren
  • Hör­stra­te­gi­en be­wusst­ma­chen und wei­ter­ent­wi­ckeln

 

 

 Ent­spre­chend der Me­tho­dik von:
Hans-Lud­wig Kre­chel (Hrsg.): Fran­zö­sisch-   
Me­tho­dik, Cor­nel­sen, Ber­lin 2007, S. 120-
139.


Die gän­gi­gen Lehr­wer­ke der Schul­buch­ver­la­ge lie­fern viele auf die Lek­ti­ons­tex­te zu­ge­schnit­te­ne und di­rekt ver­wend­ba­re Hör­ver­ständ­nis­übun­gen, bei denen le­dig­lich u. U. die Auf­ga­ben­stel­lung (Ziel- oder Mut­ter­spra­che bzw. der Schwie­rig­keits­grad) je nach Ziel­set­zung ver­än­dert wer­den muss. In der Regel sind diese extra für Ler­ner zu­ge­schnit­te­nen Hör­tex­te (viel) leich­ter zu ver­ste­hen als au­then­ti­sche Texte.
Auf www.​audio-​lin­gua.​eu kann man von Mut­ter­sprach­lern ge­spro­che­ne Texte zu un­ter­schied­lichs­ten The­men fin­den. Diese kön­nen nach Alter und Ge­schlecht der Spre­cher, Schwie­rig­keits­grad und Länge der Texte aus­ge­sucht wer­den. Sie sind al­ler­dings von un­ter­schied­li­cher Ton­qua­li­tät.
Im Fol­gen­den sind drei Bei­spie­le für die Ein­bin­dung einer Hör­ver­ste­hens­übung durch Vor­pha­se und Nach­pha­se.
Dabei stel­len die Va­ri­an­ten un­ter­schied­li­che Schwie­rig­keits­gra­de dar und eig­nen sich zur Bin­nen­dif­fe­ren­zie­rung, wenn in un­ter­schied­li­chen Grup­pen un­ter­schied­li­che Auf­trä­ge ge­stellt wer­den.

 

Vor­wort her­un­ter­la­den [doc][24 KB]
Vor­wort her­un­ter­la­den [pdf][24 KB]