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Lern­theo­ri­en (Hin­ter­grund von Web­Quests)


Jeder Un­ter­richt, jedes Lehr-/ Ler­nar­ran­ge­ment, jede E-Learning-Ein­heit hat einen lern­theo­re­ti­schen Hin­ter­grund, egal, ob sich der Un­terich­ten­de oder Er­stel­ler des­sen be­wusst ist. Ori­en­tiert sich die Lehr­kraft bzw. der Er­stel­ler einer  e-ge­stütz­ten Lern­se­quenz am Be­ha­vio­ris­mus, so wird der Lern­pro­zess in klei­ne Schrit­te ge­glie­dert, die mög­lichst von allen Ler­nen­den pro­blem­los be­wäl­tigt wer­den kön­nen. Es ent­steht di­gi­ta­ler Fron­tal­un­ter­richt, in dem die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sehr stark ge­führt wer­den. Dabei han­delt es sich dann nicht um Web­Quests im Sinne der Er­fin­der, Tom March und Ber­nie Dodge. Die bei­den gehen von einem an­de­ren lern­theo­re­ti­schem An­satz aus: dem Kon­struk­ti­vis­mus.

Pro­zess­merk­ma­le des Ler­nens aus kon­struk­ti­vis­ti­scher Sicht:

  • "Ler­nen ist nur über die ak­ti­ve Be­tei­li­gung des Ler­nen­den mög­lich. Dazu ge­hört, dass der Ler­nen­de zum Ler­nen mo­ti­viert ist und dass er an dem, was er tut und wie er es tut, In­ter­es­se hat oder ent­wi­ckelt.
  • Bei jedem Ler­nen über­nimmt der Ler­nen­de Steue­rungs- und Kon­troll­pro­zes­se. Wenn auch das Aus­maß ei­ge­ner Steue­rung und Kon­trol­le je nach Lern­si­tua­ti­on va­ri­iert, so ist doch kein Ler­nen ohne jeg­li­che Selbst­steue­rung denk­bar.
  • Ler­nen ist in jedem Fall kon­struk­tiv: Ohne den in­di­vi­du­el­len Er­fah­rungs- und Wis­sens­hin­ter­grund und ei­ge­ne In­ter­pre­ta­ti­on fin­den im Prin­zip keine ko­gni­ti­ven Pro­zes­se statt.
  • Ler­nen er­folgt stets in spe­zi­fi­schen Kon­tex­ten, so dass jeder Lern­pro­zess auch als si­tua­tiv gel­ten kann.
  • Ler­nen ist schließ­lich immer auch ein so­zia­ler Pro­zess: Zum einen sind der Ler­nen­de und all seine Ak­ti­vi­tä­ten stets so­zio­kul­tu­rel­len Ein­flüs­sen aus­ge­setzt, zum an­de­ren ist jedes Ler­nen ein in­ter­ak­ti­ves Ge­sche­hen." (Rein­mann-Roth­mei­er, Mandl 1996)
Web­Quests soll­ten sich an die­sen Pro­zess­merk­ma­len ori­en­tie­ren. Dabei kommt es zu Ver­än­de­run­gen im klas­si­schen Rol­len­ver­ständ­nis von Leh­ren­den und Ler­nen­den.

Wei­ter­füh­ren­de Links und Li­te­ra­tur:

  • Moser, Heinz: Aben­teu­er In­ter­net. Ler­nen mit Web­Quests, Zü­rich 2000
  • Rein­mann-Ro­the­mei­er, Gabi/Mandl, Heinz: Ler­nen auf Basis des Kon­struk­ti­vis­mus , 1996
  • Wie­ser, Rein­hard: Web­quests - Ein Mo­dell für den sinn­vol­len Ein­satz der alten und neuen Me­di­en in der Schu­le , Inns­bruck 2003