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Didaktischer Kommentar

Methodisch-didaktischer Kommentar

Das Thema „Wahrhaftigkeit und Lüge“ führt stärker als andere Themen in den Bereich moralisch-ethischer Reflexion und Begrifflichkeit. Deshalb spielt hier u.a. die Klärung von Begrifflichkeiten sowie die definitorische Arbeit (Lüge, Notlüge) eine wesentliche Rolle. Geklärt werden muss, was Lüge und Wahrhaftigkeit als Gegensatz unterscheidet, aber auch wo Differenzen zu ähnlichen Begriffen wie Täuschung, Irrtum etc. liegen. Hinsichtlich der Definition der Lüge spielt hier der Begriff der „Absicht“ eine zentrale Rolle. Allerdings gilt es eben nicht nur die Absichtsseite zu betrachten, sondern auch die Folgenseite, denn gerade bei der Lüge geht die „Absicht“ meist auf eine bestimmte erwünschte oder eben unerwünschte Folge. Ein besonderes Augenmerk verdienen die Folgen bei sogenannten Notlügen. Es scheint ethische Situationen zu geben, in denen die Lüge, aufgrund ihrer Folgen, gerechtfertigt erscheint. Damit rückt aber auch der Begriff der Verantwortung (Schuld) indirekt in den Fokus der SuS, ohne dass dieser selbst Gegenstand des Unterrichts werden muss.

Natürlich wird auch hier an die Lebens- und Erfahrungswelt der SuS angeknüpft, allerdings erweitern die vorgegebenen Fälle den Erfahrungshorizont der SuS systematisch. An diesen Fällen wird insbesondere die Urteilskompetenz der SuS geschult unter Berücksichtigung von Handlungsmotiven als auch -folgen. Die Aufforderung zu einer „Bewertung“ der Handlungen sowie deren Begründung wird systematisch bei allen Unterrichtsschritten eingefordert.

Methodisch soll auch hier die Fallanalyse, bzw. die Interessenanalyse vorentlastet werden. Dabei werden die SuS durch Hilfen gezielt unterstützt. Neben der Fallanalyse wird auch ein erster Schritt in Richtung des sogenannten „neosokratischen“ Dialogs unternommen, wie z.B. Draken ihn konzipiert. Die Unterrichtseinheit setzt stark auf eine Materialsteuerung, die die Eigenständigkeit der SuS sowie deren Interaktion fördern soll.

Bildungsplanbezug

3.0.2.3 Wahrhaftigkeit und Lüge

Die Schülerinnen und Schüler können

  1. Beispiele für Wahrhaftigkeit und Lüge beschreiben und deren Motive und Folgen erfassen
  2. Wahrhaftigkeit und Lüge von bedeutungsähnlichen Begriffen (z.B. Täuschung, Irrtum, Verschweigen, Wahrheit, Richtigkeit) abgrenzen und deren Auswirkungen auf das Miteinander darstellen und diskutieren
  3. Konfliktsituationen zwischen Wahrhaftigkeit und Lüge (z.B. Notlüge) analysieren und die dabei zugrundeliegenden Normen und Werte (z.B. Freundschaft, Höflichkeit, Gerechtigkeit) herausarbeiten und abwägen
  4. Handlungsmöglichkeiten für Konfliktsituationen entwickeln und sich mit verschiedenen Einstellungen zu Wahrhaftigkeit und Lüge auseinandersetzen

 

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