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Didaktischer Kommentar

Regeln und Regelkonflikte

Wozu benötigt man Regeln? Warum werden Regeln gebrochen und was passiert, wenn man Regeln bricht?

Methodisch-didaktischer Kommentar

Das Thema „Regeln und Regelkonflikte“ kann problemlos an die Erfahrungswirklichkeit der SuS anknüpfen, die in vielen Bereichen bereits mit Regeln konfrontiert sind (Freizeit, Schule, Verkehr usw.). Die eigenen Erfahrungen bilden so den Ausgangspunkt und sollen anhand kurzer Fallbeschreibungen thematisiert werden. Die Methode der Fallbeschreibung zieht sich als Leitfaden durch die Einheit und soll bereits die komplexere Methode der Fallanalyse vorentlasten. Damit soll auch gewährleistet werden, dass sich der Blickpunkt auf die ethisch-moralischen Aspekte richtet. Bedeutsam wird dies insbesondere bei den Regelkonflikten, d.h. dort, wo gegen Regeln verstoßen wird und die Frage nach der Rechtfertigung solcher Regelverstöße auftritt. In diesem Zusammenhang spielen dann auch Gründe und Folgen solcher Verstöße eine wichtige Rolle und sollen deshalb als Kategorien hervorgehoben werden. Hiermit werden bereits zwei mögliche Sichtweisen auf ethisch relevante Handlungen eingebracht, die man unterschiedlichen ethischen Begründungsansätzen zuordnen kann.

Die vorgeschlagenen Fälle sollen gewährleisten, dass eine Erweiterung des Horizonts der SuS stattfindet (über ihre eigenen Beispiele hinaus) und deutlich wird, dass wir in zahlreichen Situationen Regeln benötigen bzw. in vielen Situationen gegen Regeln verstoßen wird. Um diese möglichst entsprechend der Altersstufe anschaulich zu machen, eignen sich Rollenspiele, die zudem die Motivation erhöhen.

Gegen Ende der Einheit soll der Frage nachgegangen werden, ob die sogenannte „Goldene Regel“ eine Metaregel ist, die es den SuS erlaubt, die ethisch-moralischen Regelkonflikte sicher zu entscheiden. Allerdings soll dies nur auf einer konkreten Ebene, d.h. in Anwendung auf die behandelten Fälle passieren. Eine direkte Metareflexion oder gar kritische Betrachtung ist sicherlich für einige SuS denkbar und möglich, aber insgesamt zu anspruchsvoll. Es ist hier bereits viel gewonnen, wenn die SuS diese Regel beschreiben und erklären, vielleicht auch schon Bedenken ansatzweise formulieren und in der Anwendung erkennen können, dass diese Regel nicht in allen Fällen zu einer befriedigenden Lösung führt.

3.0.2.2 Regeln und Regelkonflikte

Die Schülerinnen und Schüler können

  1. Situationen (z.B. Klassengemeinschaft, Sportverein, Spiele) beschreiben, in denen Regeln befolgt werden, und erklären, was Regeln im jeweiligen Kontext bewirken sollen (z.B. Verantwortung, Fairness, Gleichheit, Respekt)
  2. an Beispielen Folgen von Regelverstößen diskutieren und zugrundeliegende Motive bewerten (z.B. sich einen Vorteil verschaffen, Mitgefühl, Freundschaft)
  3. sich widerstreitende Interessen und Regeln aus Konfliktsituationen (z.B. in der Schule, Familie oder unter Freunden) herausarbeiten, verschiedene Handlungsmöglichkeiten diskutieren und im Hinblick auf Werte (z.B. Erfolg, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit) abwägen
  4. die Goldene Regel anhand eines Beispiels erfassen, auf Regelkonflikte anwenden und ihre moralische Geltung überprüfen

 

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