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Di­dak­ti­scher Kom­men­tar

„Große Fra­gen“ - Aus­ein­an­der­set­zung mit my­tho­lo­gi­schen, re­li­giö­sen und wis­sen­schaft­li­chen Er­klä­run­gen von Mensch und Welt

Diese Un­ter­richts­ein­heit zielt dar­auf ab, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sich mit un­ter­schied­li­chen Er­klä­run­gen der Welt und des Men­schen aus­ein­an­der­set­zen. Au­ßer­dem sol­len sie ver­ste­hen, dass es un­ter­schied­li­che Typen von Fra­gen gibt und was ins­be­son­de­re phi­lo­so­phi­sche Fra­gen von an­de­ren aus­zeich­net. An­ge­sto­ßen durch einen ers­ten Kon­takt mit einem Schöp­fungs­my­thos for­mu­lie­ren die Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu­nächst Fra­gen zur Ent­ste­hung der Welt und des Men­schen, die sie in­ter­es­sie­ren und auf die sie sich wäh­rend der ge­sam­ten Un­ter­richts­ein­heit zu­rück­be­zie­hen kön­nen. Dabei un­ter­schei­den sie die­sen Fra­ge­ty­pus („große Fra­gen“) von All­tags­fra­gen. Da­nach un­ter­su­chen sie, wel­che Ant­wor­ten man auf ihre „gro­ßen Fra­gen“ in un­ter­schied­li­chen Ent­ste­hungs- und Schöp­fungs­my­then ver­schie­de­ner Re­li­gio­nen und Kul­tu­ren fin­den kann und wel­che Be­deu­tung diese wohl für die Men­schen hat­ten. Die An­schau­lich­keit der meis­ten My­then legt dabei einen hand­lungs­ori­en­tier­ten Zu­gang nahe. In einem zwei­ten Schritt wer­den diese Er­geb­nis­se mit Hilfe einer an­ge­lei­te­ten In­ter­net­re­cher­che mit wis­sen­schaft­li­chen Er­klä­run­gen ver­gli­chen und die Ar­beits­wei­se von Wis­sen­schaft­ler*innen näher un­ter­sucht. Ori­en­tie­rungs­punk­te für die­sen Ver­gleich kann dabei die Un­ter­schei­dung von Mei­nen, Glau­ben und Wis­sen bie­ten. In einer Po­di­ums­dis­kus­si­on kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler dar­auf­hin noch ein­mal die Stär­ken und Schwä­chen der ein­zel­nen Er­klä­rungs­wei­sen dis­ku­tie­ren und re­flek­tie­ren sowie „mo­der­ne My­then“ kri­ti­sie­ren. Ab­schlie­ßend set­zen sie sich mit der Frage aus­ein­an­der, wo man noch – außer in den Re­li­gio­nen – Ant­wor­ten auf die of­fe­nen „gro­ßen Fra­gen“ fin­den kann. So­kra­tes und Kant wer­den dabei als Ver­tre­ter der Phi­lo­so­phie vor­ge­stellt. Im Ver­lauf der Un­ter­richts­ein­heit wer­den immer wie­der auch Ma­te­ria­li­en an­ge­bo­ten, die den Schü­le­rin­nen und Schü­lern Hil­fe­stel­lung bei der Er­ar­bei­tung ihrer Ar­beits­auf­trä­ge geben kön­nen (z.B. bei der Um­set­zung einer Po­di­ums­dis­kus­si­on oder bei der Text­ar­beit). An ei­ni­gen Stel­len wird auf für den Un­ter­richts­gang ge­eig­ne­te Ma­te­ria­li­en ver­wie­sen, die im In­ter­net oder in Schul­bü­chern leicht zu­gäng­lich sind.

3.0.5 Glau­ben und Ethos

3.​0.​5.​1 My­tho­lo­gi­sche, re­li­giö­se und wis­sen­schaft­li­che Er­klä­run­gen von Mensch und Welt

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen ver­schie­de­ne Ent­ste­hungs­my­then und ‑ge­schich­ten er­läu­tern, mit wis­sen­schaft­li­chen Er­klä­run­gen vom An­fang der Welt ver­glei­chen und ei­ni­ge Ge­mein­sam­kei­ten und Un­ter­schie­de her­aus­ar­bei­ten. Sie kön­nen Stär­ken und Schwä­chen der ver­schie­de­nen Er­klä­rungs­wei­sen er­fas­sen und in ihrer Be­deu­tung für das Ver­ständ­nis des Men­schen von sich und der Welt dis­ku­tie­ren.

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen

  1. Ent­ste­hungs­my­then und ‑ge­schich­ten aus un­ter­schied­li­chen Quel­len (zum Bei­spiel My­then, Göt­ter­sa­gen, re­li­giö­se Schrif­ten) er­fas­sen und cha­rak­te­ris­ti­sche Merk­ma­le her­aus­ar­bei­ten (zum Bei­spiel über­na­tür­li­che Mäch­te, Er­zähl­form, Form der Über­lie­fe­rung)
  2. ver­schie­de­ne Ent­ste­hungs­my­then und ‑ge­schich­ten in ihrer Be­deu­tung für das Selbst­ver­ständ­nis des Men­schen und für sein Ver­ständ­nis von Welt (zum Bei­spiel Wel­tent­ste­hung, Men­schen­bild, Göt­ter- oder Got­tes­bild, Ur­sprung von Gut und Böse) er­fas­sen und ver­glei­chen
  3. Ent­ste­hungs­my­then und ‑ge­schich­ten im Hin­blick auf eine mög­li­che Ori­en­tie­rung im Han­deln (zum Bei­spiel Re­geln, Werte) un­ter­su­chen und be­ur­tei­len
  4. Bei­spie­le wis­sen­schaft­li­cher Er­klä­run­gen von Mensch und Welt (zum Bei­spiel Ur­knall­theo­rie, Evo­lu­ti­ons­theo­rie) wie­der­ge­ben und deren Merk­ma­le auf­zei­gen (zum Bei­spiel Rolle der Er­fah­run­gen, ar­gu­men­ta­ti­ve Struk­tur)
  5. Ge­mein­sam­kei­ten und Un­ter­schie­de (zum Bei­spiel Sinn­fra­ge, Her­kunft, Le­bens­hil­fe) zwi­schen my­tho­lo­gi­schen, re­li­giö­sen und wis­sen­schaft­li­chen Er­klä­run­gen von Mensch und Welt er­fas­sen und dis­ku­tie­ren

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