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Informationsblatt 4: Tabakrauch

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Informationsblatt 4: Gifte, Mutagene und Cancerogene im Tabakrauch

Tabakrauch ist ein hochkomplexes Gemisch von bis zu 4000 verschiedenen chemischen Verbindungen, wobei viele als Gefahrstoffe eingestuft werden müssen. Allein im Teer sind über 40 verschiedene krebserregende (= cancerogen) Verbindungen enthalten. Die Ausbildung von bösartigen Tumoren in Lunge oder Kehlkopf ist letztlich auf die Ansammlung von Mutationen zurückzuführen. Die Etablierung dieser Schäden im Genom resultiert aus dem Zusammenwirken der verschiedenen Gefahrstoffe des Tabakrauchs. Diverse Gifte setzen die Selbstreinigung der Lunge außer Kraft und hemmen Entgiftungsmechanismen, wodurch Schadstoffe in die Lunge tief eindringen und dort auch lange verweilen können. Darüber hinaus wirken viele cancerogene Substanzen im Tabakrauch synergistisch, d.h. sie addieren sich nicht, sondern potenzieren sich in ihrer Wirkung. Neben Tumorinitiatoren (= Stoffe, die anfängliche Schäden verursachen) kommen auch viele Tumorpromotoren (= Stoffe, die die DNA-Reparatur verhindern und die Tumorentwicklung unterstützen) vor.

Beispiele:


Inhaltsstoffe
Menge/
Zigarette
Erlaubter Richtwert
(mg/m3 Luft)
erwiesen
cancerogen x
Benz[a]pyren
25-120 ng
0
Benzanthrazen
81-612 ng
0
Hydrazin
96 ng
0
N-Nitrosopyrrolidin
2,8-700 ng
0
N-Dimethylnitrosamin
0,1 4-1 ,04 mg
0
N-Diethylnitrosamin
8,2-75 §
0
Cadmium
0,4-0,7 g
0
Nickel
0,6-1,0ö
0
Zink
0,1 -0,4 g
0
Arsenverbindungen

0,1
Formaldehyd
1,5mg
0,03
Dioxine


cancerogenverdächtig
Blei

0,1
Acrolein
1 mg
0,0125
giftig
Kohlenstoffmonooxid
50 ng
1. 650.000 ng
Blausäure


Nikotin
4ng
2500 ng

Glossar:

mg, yg, ng : Milligramm (10 ^-3 g), Mikrogramm (10 ^-6 g), Nanogramm (10 ^-9 g)

Dioxine : Dioxine sind höchstgiftige organische Verbindungen, die in ihrer Giftigkeit Cyankali 100.000mal übertreffen.

Benzpyren , Benzanthracen : sind chemisch gesehen polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und die am längsten bekannten und untersuchten krebebserregenden Substanzen.

Nitrosamine : Im Tierversuch wurde eine stark krebserzeugende Wirkung bei 90% der untersuchten Nitrosamine nachgewiesen. Es ist bis heute keine Spezies bekannt, in der die Substanz keine Tumore induzieren kann.

Quelle:

http://de.wikipedia.org/wiki/Tabakrauch (verändert Dez. 2008)

Beipackzettel:

Arzneimitteln ist stets ein Beipackzettel beigelegt. Auch bei Zigaretten wäre dieser wegen der Risiken und Nebenwirkungen des Tabakrauchens nötig. Dieser sähe etwa wie folgt aus:

Liebe Raucherin, lieber Raucher!

Bitte lesen Sie die Gebrauchsanweisung sorgfältig durch, weil diese wichtige Informationen enthält, die Sie vor dem Konsum einer Zigarette berücksichtigen sollten. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Tabakhändler oder besser an Ihren Arzt oder Apotheker.

Zusammensetzung:

Wirkstoff: Nikotin

Eine Zigarette dieser Marke enthält 0.9 mg Nikotin und 12 mg Kondensat (Teer).

Sonstige Inhaltsstoffe vor oder nach dem Anzünden:

Acetaldehyd, Acrolein, 4-Aminobiphenyl, Ammoniak, Anilin, Arsenverbindungen, Benzanthracen, Benzol, Benzofluoranthren, Benzphenanthren, Benzpyren, Blausäure, Blei, Cadmium, Cadmiumchlorid, weitere Cadmiumverbindungen, Chrom, Chrysen, Crotonaldehyd, Cyanide, Dibenzacridin etc. (Liste ist nicht vollständig - insgesamt sind bis zu 4000 chemische Verbindungen enthalten)

Darreichungsform und Inhalt:

Zigaretten sind in Packungen ab 17 Stück fast überall erhältlich.

Anwendungsgebiete:

bei Stress, bei Langeweile, bei geselligen Anlässen, zur Anregung, zur Ablenkung, zur Behebung von Entzugssymptomen, zum Genuss, zum Gewichthalten oder nur aus Gewohnheit

Nebenwirkungen:

Rauchen verursacht oder beschleunigt folgende Erkrankungen:

  • Krebserkrankungen: Lunge, Kehlkopf, Blase, Nieren u.a.
  • Herzinfarkt, Schlaganfall, Raucherbein (periphere Durchblutungsstörungen), Chronische Bronchitis, Emphysem (Lungenblähung), Asthma und Entzündungen der Atemwege, Magen- und Darmgeschwüre
  • Allgemein ist die Krankheitsanfälligkeit erhöht.

Warnhinweise:

Das im Präparat enthaltene Nikotin kann bei häufigem und dauerhaftem Genuss süchtig machen.

Rauchen ist Ursache von:

  • 90 % aller Beinamputationen durch periphere Verschlusskrankheiten
  • 83 % aller Todesfälle durch chronisch-obstruktive Atemwegserkrankungen
  • 82 % aller Lungenkrebsfälle
  • 50 % aller Blasenkrebserkrankungen
  • 30 % aller Todesfälle durch Krebs (alle Arten)
  • 30 % aller Nierenkrebserkrankungen
  • 30 % aller Bauchspeicheldrüsenkrebserkrankungen
  • 25 % aller Todesfälle durch Herzerkrankungen

Gegenanzeigen und Anwendungsverbote:

Dieses Präparat dürfen wegen möglicher Gesundheitsschäden nicht anwenden:

  • Schwangere und stillende Frauen
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Frauen, die oral verhüten
  • Personen, die einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben

Quelle:

(verändert Dez. 2008): http://www.rauchfrei.de/rauchen.htm