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Mehr­pi­xel­ope­ra­tio­nen

 

Mehr­pi­xel­ope­ra­tio­nen

Die bis­he­ri­gen Bild­be­ar­bei­tungs­al­go­rith­men ver­wen­de­ten zur Be­rech­nung der Farb­wer­te des neuen Pi­xels immer nur die Farb­wer­te des ent­spre­chen­den Ori­gi­nal­pi­xels. Für man­che Ope­ra­tio­nen ist es aber not­wen­dig, die Um­ge­bung eines Pi­xels mit ein­zu­be­zie­hen. So kön­nen z.B. Kan­ten nur dann er­kannt wer­den, wenn die Farbe der Nach­bar­pi­xel be­kannt ist.

Fal­tung

Die im fol­gen­den be­spro­che­nen Al­go­rith­men ar­bei­ten alle auf die glei­che Weise. Die neue In­ten­si­tät be­rech­net sich als Li­ne­ar­kom­bi­na­ti­on der um­lie­gen­den Pixel:

I neu ( x , y ) = i = 0 N j = 0 N a i j I alt ( x + ( i - N 2 ) , y + ( i - N 2 ) ) .

 

Filtermatrix

Fil­ter­ma­trix

An­schau­lich be­deu­tet dies:

Ist N=2 wer­den die 8 um­lie­gen­den Pixel mit zur Be­rech­nung her­an­ge­zo­gen. Eine Fil­ter­ma­trix gibt an, wie stark diese ge­wich­tet wer­den. Diese Fil­ter­ma­trix wird quasi über die Pixel ge­legt und Pixel für Pixel ver­scho­ben und an­ge­wen­det, um die In­ten­si­tät der neuen Pixel zu be­rech­nen.

Transformation

Für den Pixel mit x=1 und y=1 er­gibt sich dann z.B.

( - 1 ) I alt ( 0 , 1 ) + ( - 2 ) I alt ( 1 , 0 ) + ( - 1 ) I alt ( 2 , 0 ) I neu ( 1 , 1 ) = + ( 0 ) I alt ( 0 , 1 ) + ( 0 ) I alt ( 1 , 1 ) + ( 0 ) I alt ( 2 , 1 ) = - 1 - 6 - 2 + 2 + 6 + 3 = 2 ( - 1 ) I alt ( 0 , 2 ) + ( 2 ) I alt ( 1 , 2 ) + ( 1 ) I alt ( 2 , 2 )

 

Ins­ge­samt er­gibt sich damit fol­gen­de neue In­ten­si­täts­ver­tei­lung:

Intensitätsverteilung

In­ten­si­täts­ver­tei­lung

Die In­ten­si­tät der Pixel am Rand kann man nicht nach obi­ger For­mel be­rech­nen, da Pixel au­ßer­halb des Bil­des her­an­ge­zo­gen wür­den. Um die­sem Pro­blem zu be­geg­nen, gibt es un­ter­schied­li­che Ver­fah­ren: Man kann Pixel au­ßer­halb des Bil­des ein­fach als Schwarz wer­ten, die Farbe der Rand­pi­xel nach außen fort­set­zen oder die Pixel von innen nach außen spie­geln. Für die Schu­le sind die Rand­pi­xel aber egal, da man sie oh­ne­hin kaum wahr­nimmt. Am ein­fachs­ten ist es daher, für die Rand­pi­xel ein­fach die Ori­gi­nal­far­be zu über­neh­men.

Man er­kennt, dass die­ser Fil­ter klei­ne Werte lie­fert, wenn die vor­an­ge­gan­ge­ne und die nach­fol­gen­de Zeile klei­ne Un­ter­schie­de haben und große Werte, wenn diese Zei­len sich stark un­ter­schei­den.

Weich­zeich­nen (Low­pass-Fil­ter)

Beim Weich­zeich­nen ist das Ziel, star­ke Schwan­kun­gen in der In­ten­si­tät aus­zu­glei­chen. Da­durch ver­schwim­men feine Struk­tu­ren. Da lang­sa­me Än­de­run­gen durch­ge­las­sen wer­den, spricht man von einem "Low­pass"-Fil­ter. Gut sieht man das an einer so­ge­nann­ten Zo­ne­pla­te (un­te­res Bil­der­paar).

Beschreibung

Bild­quel­le: Katze un­ge­fil­tert von ZPG/PG Fach [CC BY-SA 4.0 DE], aus Hin­ter­grund zur di­gi­ta­len Bild­be­ar­bei­tung, be­ar­bei­tet

Beschreibung

Bild­quel­le: Katze ge­fil­tert von ZPG/PG Fach [CC BY-SA 4.0 DE], aus Hin­ter­grund zur di­gi­ta­len Bild­be­ar­bei­tung, be­ar­bei­tet

Beschreibung

Bild­quel­le: Zo­ne­pla­te von Georg Wiora [CC BY-SA 2.5 DE], via Wi­ki­me­dia Com­mons,be­ar­bei­tet

Beschreibung

Bild­quel­le: Zo­ne­pla­te ge­fil­tert von Georg Wiora [CC BY-SA 2.5 DE], via Wi­ki­me­dia Com­mons,be­ar­bei­tet

Die ein­fachs­te Ver­si­on, einen Low­pass-Fil­ter zu er­stel­len, ist es, eine Ma­trix zu ver­wen­den, die alle Pixel gleich ge­wich­tet. Damit sich die Hel­lig­keit des Bil­des nicht än­dert, muss die Summe aller Ge­wich­te immer Eins er­ge­ben. Die Werte der Ma­trix hän­gen also von ihrer Größe ab. Bei einer 3x3 Ma­trix haben die Ein­trä­ge alle den Wert 1/9 (=0,1), bei einer 4x4 Ma­trix den Wert 1/16. Man sieht, dass die Werte des neu be­rech­ne­ten Bil­des deut­lich we­ni­ger schwan­ken. Da nur ganz­zah­li­ge In­ten­si­tä­ten zu­läs­sig sind, sind die Werte hier ge­run­det.

Lowpass-Filtermatrix

Eine wei­te­re Mög­lich­keit ist die Ver­wen­dung eines „Gauß­fil­ters“. Die­ser ge­wich­tet durch die Ver­wen­dung einer Gauß­ver­tei­lung die na­he­ge­le­ge­nen Pixel stär­ker als wei­ter ent­fern­te Pixel. Die Ge­wich­te be­rech­nen sich nach der For­mel:

Gewicht ( i , j ) = K e - r 2 2 σ 2

 

Gauss Filter Uebertragungsfunktion

Bild­quel­le: Gauss-Fil­ter-Ue­ber­tra­gungs­funk­ti­on.svg [ CC0 1.0 ], via Wi­ki­me­dia Com­mons, be­ar­bei­tet

Dabei ist r der Ab­stand vom Mit­tel­punkt der Ma­trix und Sigma (σ) die Stan­dard­ab­wei­chung der Gauß­ver­teil­tun­g1 und de­fi­niert damit die Größe des Fil­ters. Jen­seits vom 3-fa­chen der Stan­dard­ab­wei­chung ist das Ge­wicht so ge­ring, dass es ver­nach­läs­sigt wer­den kann. Die Größe der Ma­trix be­trägt daher 6σ. Der Fak­tor K wird so ge­wählt, dass die Summe aller Fil­ter­ge­wich­te wie­der Eins er­gibt.

Für Bil­der mit hö­he­rer Auf­lö­sung müs­sen grö­ße­re Ma­tri­zen ge­wählt wer­den, um einen sicht­ba­ren Ef­fekt zu er­zeu­gen.

 

Hin­weis: „In­for­ma­tio­nen zu "Kan­ten fin­den" sowie "Schär­fen" fin­den Sie im Down­load

 

Hin­ter­grund zur di­gi­ta­len Bild­be­ar­bei­tung: Her­un­ter­la­den [odt][19 MB]

Hin­ter­grund zur di­gi­ta­len Bild­be­ar­bei­tung: Her­un­ter­la­den [pdf][1,5 MB]

 

Wei­ter zu Bild­kom­bi­na­tio­nen