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Ver­blüf­fen­de Sum­men

Auf­ga­be 1 ("Drei ge­winnt!") er­mög­licht einen "wei­chen" Ein­stieg, bei dem man alle SuS mit­neh­men kann, indem man schritt­wei­se auf nu­me­ri­scher, iko­ni­scher und sym­bo­li­scher Ebene nach­weist, dass jede be­lie­bi­ge na­tür­li­che Zahl als Summe drei­er auf­ein­an­der­fol­gen­der Zah­len dar­stell­bar ist. Bei der Be­spre­chung der Teil­auf­ga­be a) könn­te der im d)-Teil fol­gen­de Be­weis be­reits ex­em­pla­risch ge­führt wer­den, indem am Bei­spiel der Zahl 51 eine Be­weiss­tra­te­gie er­ar­bei­tet wird, die sich da­nach auf jedes Viel­fa­che von 3 über­tra­gen lässt1.

51 = 3 ⋅ 17 = 17 + 17 + 17 = ( 17 - 1 ) + 17 + ( 17 + 1 ) = 16 + 17 + 18

Wie zu sehen ist, wird der Zu­sam­men­hang im b)-Teil auf iko­ni­scher Ebene ein­präg­sam dar­ge­stellt, wobei durch "…" an­ge­deu­tet wird, dass er für jedes be­lie­bi­ge Viel­fa­che von 3 gilt. Eine im c)-Teil auf­ge­stell­te Ver­mu­tung soll dann im d)-Teil be­wie­sen wer­den. Dabei bleibt es den SuS über­las­sen, ob sie eine Sub­junk­ti­on for­mu­lie­ren wie z.B. "Wenn eine Zahl durch 3 teil­bar ist, dann ist sie als Summe drei­er auf­ein­an­der­fol­gen­der Zah­len dar­stell­bar", oder ob sie eine Bi­junk­ti­on auf­stel­len wie z.B. "Eine na­tür­li­che Zahl lässt sich genau dann als Summe von drei auf­ein­an­der­fol­gen­den (na­tür­li­chen) Zah­len dar­stel­len, wenn sie durch 3 teil­bar ist.". In den Mus­ter­lö­sun­gen wurde die For­mu­lie­rung als Bi­junk­ti­on ein­ge­bun­den, da man so bei der Be­spre­chung er­neut auf den Un­ter­schied zwi­schen einer be­wie­se­nen Im­pli­ka­ti­on und Äqui­va­lenz ein­ge­hen könn­te. Erst­mals wird hier auch eine Äqui­va­lenz be­wie­sen, indem beide Rich­tun­gen in einer Ar­gu­men­ta­ti­ons­ket­te nach­ge­wie­sen wer­den. Mit den SuS könn­te re­flek­tiert wer­den, dass dies nur mög­lich ist, wenn aus­nahms­los Äqui­va­lenz­um­for­mun­gen ver­wen­det wer­den.

Nach die­sem Ein­stieg kann naht­los Auf­ga­be 3 ("Fün­fer­sum­men") an­ge­schlos­sen wer­den, bei der die Ker­n­idee des Be­wei­ses auf nu­me­ri­scher, iko­ni­scher und sym­bo­li­scher Ebene auf die Summe von fünf auf­ein­an­der­fol­gen­den Zah­len über­tra­gen wer­den kann. Dies bie­tet sich al­ler­dings auch als Haus­auf­ga­be an. Zur Ver­tie­fung wäre auch die Aus­wei­tung auf 7, 9, 11 oder mehr Zah­len denk­bar, oder man geht gleich zu Auf­ga­be 7 ("Summe auf­ein­an­der­fol­gen­der Zah­len") über, in der all­ge­mein be­wie­sen wird, dass jede na­tür­li­che Zahl als Summe einer un­ge­ra­den An­zahl auf­ein­an­der­fol­gen­der Zah­len dar­ge­stellt wer­den kann2.

Be­lässt man es wie vor­ge­schla­gen zu­nächst bei Auf­ga­be 1, so könn­te man im zwei­ten Teil der Stun­de Auf­ga­be 2 ("Gauß­sche Sum­men­for­mel") be­han­deln, um die nütz­li­che Be­rech­nung der Summe der ers­ten n na­tür­li­chen Zah­len zu wie­der­ho­len oder neu ein­zu­füh­ren. Auf­ga­be 2 könn­te dabei auch in die in­ter­es­san­te Welt der fi­gu­rier­ten Zah­len ein­füh­ren, die mit Ein­zel­auf­trä­gen und Vor­trä­gen wei­ter er­kun­det wer­den könn­te. Daher wur­den in der Auf­ga­ben­stel­lung auch die Drei­ecks­zah­len er­wähnt und in den Mus­ter­lö­sun­gen de­zen­te Hin­wei­se zu fi­gu­rier­ten Zah­len ein­ge­bun­den. An­re­gun­gen hier­zu fin­det man z. B. bei Al­fred S. Po­sa­men­tier in sei­ner Samm­lung von 119 Un­ter­richts­ein­hei­ten zur Ma­the­ma­tik oder bei Heinz Klaus Strick sei­nem ers­ten Buch "Ma­the­ma­tik ist schön"3.

Die Auf­ga­ben 4 bis 6 hal­ten wei­te­re Übun­gen be­reit. In Auf­ga­be 4 ("Im Tau­ben­schlag") könn­te man das wich­ti­ge "Schub­fach­prin­zip", auch be­kannt als "Di­rich­let-Prin­zip" an­schau­lich und al­ters­ge­mäß ein­füh­ren, ohne von in­jek­ti­ven Ab­bil­dun­gen und ihren Ei­gen­schaf­ten Ge­brauch zu ma­chen. Die­ses Prin­zip leis­tet bei be­stimm­ten Be­wei­sen gute Diens­te und kommt häu­fi­ger in Wett­be­werbs­auf­ga­ben zur An­wen­dung. Der Be­weis des Prin­zips lie­fert gleich­zei­tig eine ele­gan­te An­wen­dung des Be­weis­ver­fah­rens durch Wi­der­spruch.

Auf­ga­be 5 ("Drei aus fünf")4 stellt eine zu­nächst viel­leicht über­ra­schen­de und schö­ne in­halt­li­che Er­wei­te­rung der Ein­stiegs­auf­ga­be dar und greift beim Be­weis auf eine Va­ria­ti­on des Schub­fach­prin­zips zu­rück. Hier wird be­wie­sen, dass man aus fünf be­lie­bi­gen na­tür­li­chen Zah­len immer drei so aus­wäh­len kann, dass ihre Summe durch 3 teil­bar ist.

Auf­ga­be 6 ("Summe von Qua­dra­ten") bie­tet zur Ab­wechs­lung einen di­rek­ten Be­weis, bei dem ele­men­ta­re Al­ge­bra-Kennt­nis­se ge­fragt sind. Das si­che­re Über­set­zen der For­mu­lie­run­gen in Zahl­ter­me und die An­wen­dung der bi­no­mi­schen For­meln kön­nen hier geübt wer­den. Ggf. wird man in der Auf­ga­ben­stel­lung noch wei­te­re Hin­wei­se ein­bin­den, falls die Auf­ga­be nicht wie hier in­ten­diert als Zu­satz­auf­trag für stär­ke­re SuS ein­ge­setzt wer­den soll.

Auf­ga­be 7 ("Summe auf­ein­an­der­fol­gen­der Zah­len") er­mög­licht wie be­reits er­wähnt eine Ver­tie­fung der Teil­bar­keits­aus­sa­gen zu Sum­men auf­ein­an­der­fol­gen­der Zah­len.
Der Be­weis der Äqui­va­lenz "Die Summe von k auf­ein­an­der­fol­gen­den na­tür­li­chen Zah­len lässt sich genau dann durch k tei­len, wenn k eine un­ge­ra­de Zahl ist" lei­tet gleich­zei­tig zur nächs­ten Stun­de über. Dort wird der Zu­sam­men­hang zwi­schen un­ge­ra­den Zah­len und Qua­drat­zah­len als Auf­hän­ger für einen an­schau­li­chen Ein­stieg ins reich­hal­ti­ge The­men­feld der Prim­zah­len ge­nutzt.

 

Un­ter­richts­ver­lauf: Her­un­ter­la­den [odt][320 KB]

Un­ter­richts­ver­lauf: Her­un­ter­la­den [pdf][215 KB]

 

1Vgl. [PADB], 2008, 3. Auf­la­ge, Kap. 1.2, S.11 ff

2Zur Ver­tie­fung bie­ten sich hier auch Auf­ga­ben aus zu­rück­lie­gen­den Ma­the­ma­tik-Wett­be­wer­ben an, z.B. [LWM], 2017, Pro­jekt "Zah­len­sum­men" im Zu­satz­ma­te­ri­al

3[POS], UE 82: "Sum­men­for­meln für Fi­gu­ra­ti­ons­zah­len": [STR], Kap 2: "Mus­ter aus bun­ten Stei­nen"

4Nach [MAE], Kap III: "Zah­len­theo­re­ti­sche Pro­ble­me", Auf­ga­be 5, S. 42

 

Wei­ter zu Über­ra­schen­de Prim­zah­len