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Re­fle­xi­on bei Pa­ra­beln

Die 2. Stun­de folgt einem Un­ter­richts­vor­schlag von Dörte Haf­ten­d­orn1 und bie­tet au­ßer­halb des Pflicht­be­reichs die Mög­lich­keit, die Leit­ge­ra­den-De­fi­ni­ti­on einer Pa­ra­bel sinn­stif­tend zu mo­ti­vie­ren. Aus­ge­hend von den Re­fle­xi­ons­ei­gen­schaf­ten einer Pa­ra­bel kön­nen Ihre SuS die Leit­ge­ra­de und damit die Orts­li­ni­en­def­in­ti­on einer Pa­ra­bel mit­hil­fe einer Si­mu­la­ti­on ent­de­cken. Au­ßer­dem wer­den die geo­me­tri­schen Grund­la­gen der Leit­ge­ra­den-Kon­struk­ti­on in Stun­de 4 vor­ent­las­tet, so dass mit die­ser Stun­de ein ins­ge­samt "wei­che­rer" Ein­stieg in die Ein­heit mög­lich ist. Die Stun­de kann ent­we­der im Com­pu­ter­raum oder mit di­gi­ta­len End­ge­rä­ten im Klas­sen­zim­mer um­ge­setzt wer­den.

In Auf­ga­be 1a) wer­den zu­nächst An­wen­dun­gen vor­ge­stellt, bevor die Re­fle­xi­ons­ei­gen­schaf­ten der Pa­ra­bel ent­deckt und in einem Merk­satz ge­si­chert wer­den. Dabei wur­den zwei Pa­ra­bo­lo­ide und ein pa­ra­bo­li­scher Zy­lin­der ein­ge­bun­den, damit die di­dak­ti­sche Re­duk­ti­on vom drei­di­men­sio­na­len Pa­ra­bo­lo­id über den drei­di­men­sio­na­len pa­ra­bo­li­schen Zy­lin­der auf eine zwei­di­men­sio­na­le Pa­ra­bel als Quer­schnitt des Zy­lin­ders in­tui­tiv nach­voll­zo­gen wer­den kann. Die Re­fle­xi­ons­ei­gen­schaf­ten sol­len nur für den zwei­di­men­sio­na­len Fall mit dem App­let M10­geo02_N­r1_­Pa­ra­beln_er­kun­den.ggb2 nach­voll­zo­gen wer­den. Falls man die Mög­lich­keit hat, die Re­fle­xi­on an einem pa­ra­bo­li­schen Spie­gel im Ex­pe­ri­ment zu zei­gen oder als Schü­ler­ex­pe­ri­ment an­zu­bie­ten, wäre das ein ein­drucks­vol­ler Zu­gang. In Hin­blick auf eine nie­der­schwel­li­ge und zei­t­ef­fi­zi­en­te Um­set­zung wurde hier der Weg über die vir­tu­el­le Si­mu­la­ti­on ge­wählt. Auf­ga­be 1b) kann be­glei­tend dif­fe­ren­zie­rend ein­ge­setzt wer­den, so dass die drei An­wen­dun­gen im An­schluss an die Si­che­rung von ein­zel­nen SuS er­klärt wer­den kön­nen.

Mit Auf­ga­be 2 wird das Prin­zip des kür­zes­ten Weges an dem be­kann­ten "Feu­er­wehr-Bei­spiel" wie­der­holt, um die Be­grün­dungs­ba­sis für die Leit­ge­ra­den­kon­struk­ti­on vor­zu­be­rei­ten. Dazu kön­nen die SuS die Datei M10­geo02_N­r2_Ku­er­zes­ter_­Weg.ggb nut­zen, um die pas­sen­de Was­ser­ent­nah­me­stel­le W durch Pro­bie­ren zu fin­den und an­schlie­ßend deren geo­me­tri­sche Kon­struk­ti­on zu ak­ti­vie­ren. Das zu­grund­lie­gen­de Fer­mat­sche Prin­zip wurde in Klas­se 8 in der Phy­sik­ein­heit "Optik und Bil­der­fas­sung" (vgl. IMP-Bil­dungs­plan 3.​1.​3.​1) aus­führ­lich be­han­delt. Die SuS soll­ten hier die Spie­ge­lung in Geo­Ge­bra mög­lichst auch selbst aus­füh­ren, um das Kon­struk­ti­ons­prin­zip für die spä­te­re An­wen­dung in Auf­ga­be 3 zu si­chern. Falls Ihre Klas­se das Fer­mat­sche Prin­zip be­reits si­cher be­herrscht, wäre hier die Über­tra­gung auf einen kur­ven­för­mi­gen Fluss­ver­lauf eine reiz­vol­le Al­ter­na­ti­ve. An­re­gun­gen hier­zu fin­den Sie in der er­gän­zen­den Geo­Ge­bra-Datei M10­geo02_N­r2_Ku­er­zes­ter_­We­g_­mit­_Kur­ve.ggb3.

In Auf­ga­be 3 kann dann dann die Datei M10­geo02_N­r3_­Leit­ge­ra­de.ggb4 ein­ge­setzt wer­den, um die Leit­ge­ra­den­ei­gen­schaft im a)-Teil zu ent­de­cken, bevor im b)-Teil die Ab­stand­sei­gen­schaf­ten un­ter­sucht und be­grün­det wer­den. Die dar­aus re­sul­tie­ren­de Leit­ge­ra­den-Def­in­ti­on einer Pa­ra­bel wird ab­schlie­ßend als Merk­satz ge­si­chert.

Auf­ga­be 4 ist als mög­li­che Er­gän­zung ge­dacht und dient be­reits der Vor­be­rei­tung der Leit­ge­ra­den-Kon­struk­ti­on. Man könn­te sie als an­spruchs­vol­le­re Haus­auf­ga­be ein­set­zen oder schnel­len SuS als vor­be­rei­ten­de Zu­satz­auf­ga­be stel­len.

Als Haus­auf­ga­ben bie­ten sich all­ge­mei­ne Re­cher­che­auf­trä­ge zu An­wen­dun­gen der Re­fle­xi­on an oder auch ge­ziel­te Auf­trä­ge wie z.B: die Er­klä­rung des Funk­ti­ons­prin­zips einer SAT-An­ten­ne, einem Au­to­schein­wer­fer oder einer klas­si­schen Ta­schen­lam­pe.

Mög­li­che Ex­kur­se / Ver­tie­fun­gen:

Kon­struk­tio­nen mit All­tags­be­zug in Geo­Ge­bra

Man kann Fotos in Geo­Ge­bra hin­ter­le­gen und mit dem Pa­ra­bel­werk­zeug je­weils pas­sen­de Kon­tur­pa­ra­beln kon­stru­ie­ren las­sen, um den Um­gang mit der Leit­ge­ra­de einer Pa­ra­bel und ihrem Brenn­punkt an­wen­dungs­be­zo­gen zu ver­tie­fen. Frau Haf­ten­d­orn hat das Vor­ge­hen in [HAFT1] auf Seite 329 am Bei­spiel einer SAT-Pa­ra­bo­lo­id-An­ten­ne (vgl. Foto auf S. 327) er­läu­tert. Im spä­te­ren Ver­lauf der Ein­heit könn­te die­ser Auf­ga­ben­typ auch bei El­lip­sen auf­ge­grif­fen wer­den.
In der Datei M10­geo02_­Pa­ra­bol­rin­ne.ggb4 kön­nen Sie sich am Bei­spiel des Pa­ra­beol­rin­nen­kraft­werks des Ar­beits­blat­tes eine ex­em­pla­ri­sche Um­set­zung an­se­hen. Man setzt einen Punkt B in den ver­mu­te­ten Brenn- und einen zwei­ten Punkt S in den ver­mu­te­ten Schei­tel­punkt. Nach der Spie­ge­lung von B an S er­hält man B‘ auf der Leit­ge­ra­den, die man als Or­tho­go­na­le zur Stre­cke BB‘ in B‘ kon­stru­ie­ren kann.
Mit dem Werk­zeug Pa­ra­bel, das als Ein­gangs­ob­jek­te den Brenn­punkt und die Leit­ge­ra­de be­nö­tigt, kann man dann die Pa­ra­bel ein­zeich­nen las­sen. Durch Nach­jus­tie­ren der Punk­te B und S er­hält man die Kon­tur­pa­ra­bel in aus­rei­chend guter Nä­he­rung. Die SuS könn­ten ei­ge­ne Pa­ra­bel (Spring­brun­nen, Wurf­pa­ra­beln, Brü­cken­bö­gen etc.) fo­to­gra­fie­ren und mit­hil­fe von Geo­Ge­bra die zu­ge­hö­ri­gen Pa­ra­bel­kur­ven ein­zeich­nen las­sen.

Pa­ra­bel­rech­ner

Un­ab­hän­gig von den Re­fle­xi­ons­ei­gen­schaf­ten könn­te eine wei­te­re sel­ten the­ma­ti­sier­te Ei­gen­schaft der Pa­ra­bel er­forscht wer­den. Man kann Pa­ra­beln auch als geo­me­tri­sches Re­chen­ge­rät für Mul­ti­pli­ka­tio­nen und Di­vi­sio­nen ver­wen­den. Dafür wird nur eine auf Mil­li­me­ter­pa­pier ge­zeich­ne­te Pa­ra­bel und ein Li­ne­al be­nö­tigt. Nach­dem das zeich­ne­ri­sche Mul­ti­pli­zie­ren und Di­vi­die­ren er­klärt und geübt wurde, kön­nen die ma­the­ma­ti­schen Hin­ter­grün­de er­ar­bei­tet wer­den, die auf ein­fa­chen Ei­gen­schaf­ten der Pa­ra­bel im kar­te­si­schen Ko­or­di­na­ten­sys­tem be­ru­hen. Eine gute Be­schrei­bung der Zu­sam­men­hän­ge fin­det man z.B. bei [POSA, 1994] in Un­ter­richts­ein­heit 105.

 

Un­ter­richts­ver­lauf: Her­un­ter­la­den [odt][4.8 MB]

Un­ter­richts­ver­lauf: Her­un­ter­la­den [pdf][2.3 MB]

 

1[HAFT1], S:325ff

2 Die App­lets "Pa­ra­beln er­kun­den", "Kür­zes­ter Weg" und "Leit­ge­ra­de ent­de­cken" fin­det man im Ma­te­ri­al­pa­ket unter M03_­geo/3_vor­la­gen_­tausch­ord­ner. Unter https://​www.​geo­ge­bra.​org/​m/​qqfbwvmr kann man die Da­tei­en auch im Geo­Ge­bra-Buch IMP10 ab­ru­fen.

3 Die Datei ist im Ma­te­ri­al­pa­ket unter 6_­Geo­Ge­bra-Er­ga­en­zung hin­ter­legt.

4 Die Datei ist im Ma­te­ri­al­pa­ket unter M03_­geo/6_­Geo­Ge­bra-Er­ga­en­zung oder auf der Geo­Ge­bra-Seite im Buch "IMP10 für Lehr­kräf­te" unter https://​www.​geo­ge­bra.​org/​m/​jfee­wf5p ab­ruf­bar.

 

Wei­ter zu Orts­kur­ven er­for­schen