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Die Kep­ler­ge­set­ze

Als Basis für die nach­fol­gen­den raum­fahrt­tech­ni­schen Prin­zi­pi­en wer­den zu­nächst die Kep­ler­ge­set­ze be­spro­chen. Die El­lip­se ken­nen die Schü­ler mög­li­cher­wei­se be­reits aus dem Ma­the­ma­tik-Teil. Soll­te das nicht der Fall sein, kön­nen ein paar grund­le­gen­de Dinge der El­lip­se mit der Prä­sen­ta­ti­on 00_eu­w_pp­t_el­lip­se de­mons­triert und auf dem Ar­beits­blatt 00_eu­w_a­b_­die_el­lip­se fest­ge­hal­ten wer­den. Zu sehr soll­te das hier nicht ver­tieft wer­den, da die Zeit hier­für nicht reicht und die In­hal­te sich nicht dop­peln soll­ten.

Vor­be­rei­tung (Stun­de 1 von 8):

01_eu­w_pp­t_kep­ler­ge­set­ze.pptx (bis Folie 9)

Ko­pie­ren des Ar­beits­blatts:
01_eu­w_a­b_­die_kep­ler­ge­set­ze.docx

Krei­de, lange Schnur, ggf.: Pinn­na­deln, Pappe, Faden

Un­ter­richts­ab­lauf (Stun­de 1 von 8):

Zur Mo­ti­va­ti­on lässt man drei Schü­ler an der Tafel eine El­lip­se mit der Gärt­ner­kon­struk­ti­on zeich­nen. (Diese heißt so, weil man mit die­ser Me­tho­de el­lip­sen­för­mi­ge Struk­tu­ren ein­fach im Gar­ten ge­stal­ten kann (Beete, Tei­che,…)).

Ellipse mit Gärtnerkonstruktion

Ab­bil­dung 1: S. Hans­sen

Im Gar­ten fi­xiert man zwei Stö­cke als Brenn­punk­te und be­fes­tigt an jedem je­weils ein Ende der Schnur – diese soll­te län­ger sein als der Ab­stand der bei­den Stö­cke, sonst wird das nichts... Durch Span­nen der Schnur mar­kiert man wie oben ab­ge­bil­det eine El­lip­se. An der Tafel hal­ten zwei Schü­ler je­weils ein Schnu­ren­de an der Tafel fest, wäh­rend der drit­te Schü­ler die El­lip­se zeich­net. Durch Ver­än­de­rung der Brenn­punkt­ab­stän­de und Schnur­län­gen kann man di­ver­se El­lip­sen kre­ieren. Meist wird man aber froh sein, wenn we­nigs­tens eine an der Tafel in über­schau­ba­rer Zeit voll­endet wird. Na­tür­lich kön­nen die Schü­ler auch mit einem Faden und zwei Pinn­na­deln El­lip­sen auf einem Blatt Pa­pier kon­stru­ie­ren (Kar­ton dar­un­ter!).

Mit der Prä­sen­ta­ti­on 01_eu­w_pp­t_kep­ler­ge­set­ze wer­den nun die Kep­ler­ge­set­ze vor­ge­stellt und auf dem Ar­beits­blatt 01_eu­w_a­b_­die_kep­ler­ge­set­ze in ihrer all­ge­mei­nen Form fest­ge­hal­ten (es macht wenig Sinn darin nur von den Pla­ne­ten und der Sonne zu spre­chen, wenn es spä­ter auch um Ra­ke­ten, Mond und Erde geht).

Ab­zu­se­hen ist, dass das drit­te Kep­ler­ge­setz zu­nächst noch keine Be­geis­te­rungs­stür­me her­vor­ruft, aber seine schö­ne Be­son­der­heit wird be­reits in der fol­gen­den Dop­pel­stun­de deut­lich.

Vor­be­rei­tung (Stun­den 2 und 3 von 8):

02_eu­w_pp­t_­die_hoh­man­n_­bahn.pptx

Ko­pie­ren des Ar­beits­blatts:
02_eu­w_a­b_­die_hoh­man­n_­bahn.docx

Un­ter­richts­ab­lauf (Stun­den 2 und 3 von 8):

Wal­ter Hoh­mann (1885-1945; deut­scher In­ge­nieur) hat ge­zeigt, dass der en­er­ge­tisch güns­tigs­te aller Rei­se­we­ge im Welt­all eine El­lip­sen­bahn ist. Auf die­ser Trans­fer­bahn, der so­ge­nann­ten Hoh­mann-Bahn, fliegt das Raum­schiff an­triebs­los bis zum Ziel.

Die Um­lauf­bah­nen von Aus­gangs- und Ziel­ob­jekt wer­den von der Hoh­mann-Bahn nicht ge­schnit­ten, son­dern nur in je einem ihrer Schei­tel­punk­te be­rührt. Im Fall des Mond­flugs sind das das Apo­gäum (erd­ferns­ter Punkt) und das Pe­ri­gäum (erd­nächs­ter Punkt). Da sich die Ge­schwin­dig­kei­ten von Pla­net und Raum­schiff in bei­den Be­rühr­punk­ten deut­lich un­ter­schei­den, müs­sen sie des­halb durch kurz­zei­ti­gen Ra­ke­ten­schub an­ge­passt wer­den. Durch die dort par­al­le­le Be­we­gung der bei­den Ob­jek­te, be­nö­tigt das Raum­schiff bei die­sem Bahn­wech­sel eine ge­rin­ge­re An­triebs­leis­tung als bei jeder an­de­ren Form der Trans­fer­bahn.

Der Zeit­be­darf für diese hal­bel­lip­ti­sche Bahn ist aber grö­ßer, als bei di­rek­ter ver­lau­fen­den Bah­nen, die in ihrer ge­dach­ten Ver­län­ge­rung min­des­tens eine der Ob­jekt­bah­nen schnei­den. Mit der Prä­sen­ta­ti­on 02_eu­w_pp­t_­die_hoh­man­n_­bahn zeigt man das Prin­zip der Hoh­mann-Bahn. Diese zeigt auch, wie sich für den Mond­flug aus den Daten der Apol­lo-Flüge die große Hal­bach­se der Hoh­mann-Bahn be­stim­men lässt. Al­lein mit die­sen An­ga­ben lässt sich nun mit­hil­fe des drit­ten Kep­ler­ge­set­zes be­reits die Dauer des Flu­ges zum Mond be­rech­nen.

Mög­li­cher Ta­fel­an­schrieb:

Tafelanschrieb Hohmann-Bahn

Ab­bil­dung 2: S. Hans­sen

Viel­leicht stellt je­mand eine klei­ne Dis­kre­panz fest: Der Flug zum Mond dau­er­te nur drei Tage und nicht fünf. Dies hatte meh­re­re Grün­de, von denen hier zwei er­wähnt wer­den sol­len: 1. Die Bahn des Mon­des um die Erde ist kein Kreis, son­dern eine El­lip­se und der Ab­stand von der Erde va­ri­iert um bis zu 50 000 km (Pe­ri­gäum min. 356 400 km, Apo­gäum max. 406 700 km), der Mond­flug fand zum Pe­ri­gäum statt. 2. Die Ge­schwin­dig­keit des Apol­lo Raum­schif­fes war grö­ßer als für die Hoh­mann-El­lip­se not­wen­dig. Diese da­durch zu­nächst grö­ße­re El­lip­sen­bahn, führ­te auf­grund der An­zie­hungs­kraft des Mon­des dann zum Ziel. Diese Fak­to­ren (u.a.) führ­ten zu einer deut­lich kür­ze­ren Rei­se­dau­er. Nichts­des­to­trotz er­hält man mit der ein­fa­chen Rech­nung einen be­acht­lich guten Nä­he­rungs­wert für die Rei­se­dau­er.

Ge­nau­so ele­gant kön­nen die Schü­ler nun mit dem Ar­beits­blatt 02_eu­w_a­b_­die_hoh­man­n_­bahn einen sehr rea­lis­ti­schen Wert für die Rei­se­dau­er, bei einem rei­nen Hoh­mann-Trans­fer, zum Mars be­rech­nen.

Hin­weis: Durch eine Ver­dopp­lung der Zeit er­reicht man nicht die Dauer einer ge­sam­ten Mars­mis­si­on. Für eine Mond­mis­si­on klappt das etwa, da man zum Zen­tral­kör­per (Erde) zu­rück muss. Der Zen­tral­kör­per bei einem Mars­flug ist aber die Sonne, die man eher als An­flug­ob­jekt ver­mei­det. Da die Erde den Mars auf der In­nen­bahn um die Sonne über­holt, kann nicht zu jedem be­lie­bi­gen Zeit­punkt ein Rück­flug durch­ge­führt wer­den. Man muss war­ten, bis die Erde wie­der ge­eig­net po­si­tio­niert ist, damit nach 256 Tagen die Erde auch dort steht, wo das Raum­schiff nach 256 Tagen nach dem Start vom Mars an­kommt. Die kür­zes­te Mis­si­ons­zeit be­trägt hier­für fast drei Jahre.

 

Un­ter­richts­ver­lauf: Her­un­ter­la­den [docx][433 KB]

Un­ter­richts­ver­lauf: Her­un­ter­la­den [pdf][2 MB]

 

Wei­ter zu Die Wir­kung der Gra­vi­ta­ti­on