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Di­dak­ti­sche Prin­zi­pi­en

Die Kon­zep­ti­on der Un­ter­richts­ein­hei­ten ba­siert auf der Idee, Pla­tons Phi­lo­so­phie für achte und neun­te Klas­sen zu er­schlie­ßen. Das Lehr­buch Kant­ha­ros etwa ar­bei­tet in die­sem For­mat, je­doch sind hier die Leh­rer in star­kem Maß ge­for­dert, die Textin­hal­te schü­ler­ge­recht ins­be­son­de­re durch Zu­satz­ma­te­ria­li­en auf­zu­be­rei­ten. In die­sem Kon­text kann auch auf das von Herrn Falk be­reit­ge­stell­te Pla­ton-Port­fo­lio ver­wie­sen wer­den. Die Kon­zep­ti­on der Un­ter­richts­ein­hei­ten folgt fol­gen­den Prin­zi­pi­en:

5.3.1 Vor­ent­las­tung

Alle Texte wer­den di­dak­tisch auf eine zen­tra­le Fra­ge­stel­lung re­du­ziert und vor­ent­las­tend ein­ge­führt. Die Vor­ent­las­tung ge­schieht über deut­sche Zu­satz­tex­te, die ori­en­tie­ren­de In­for­ma­tio­nen be­inhal­ten und eine tex­timma­nen­te Be­ar­bei­tung er­leich­tern.[4] Über­dies sind den Pla­ton­pas­sa­gen auch grie­chi­sche Au­to­ren­tex­te vor­an­ge­stellt, die das Thema der Ein­heit ein­lei­ten; zum Teil wird auch bei kom­ple­xen gram­ma­ti­ka­li­schen Stof­fen mit einer Über­set­zung der Zu­gang er­leich­tert.[5]

5.3.2 De­duk­tiv an­ge­lei­te­te In­duk­ti­on

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ar­bei­ten re­la­tiv früh im Kon­text des Sprach­er­werbs an ori­gi­nal­na­hen Tex­ten Pla­tons. Die­ser Um­stand er­for­dert eine re­la­tiv enge Füh­rung in­ner­halb der In­duk­ti­on des neuen Gram­ma­tik­stof­fes. Es wird so­zu­sa­gen im Modus einer de­duk­tiv an­ge­lei­te­ten In­duk­ti­on ver­fah­ren. Ein rein in­duk­ti­ves, aus­schließ­lich tex­timma­nent aus­ge­rich­te­tes Vor­ge­hen würde die Ler­nen­den über­for­dern. Hier be­wegt sich das Kon­zept auf dem Feld des Neuen Bil­dungs­plans, der gegen eine in der Di­dak­tik sich eta­blie­ren­den Lehr­mei­nung vom Pri­mat der In­duk­ti­on auch die Mög­lich­keit der De­duk­ti­on nach­drück­lich be­nennt: "Syn­tak­ti­sche Phä­no­me­ne wer­den vor­wie­gend in­duk­tiv, for­ma­le auch de­duk­tiv ein­ge­führt".[6]

5.3.3 Wort­schatz­ar­beit

Der Wort­schatz der Un­ter­richts­ein­hei­ten ori­en­tiert sich prin­zi­pi­ell am von Herrn Dr. Geb­hardt er­ar­bei­te­ten neuen Grund­wort­schat­zes Omega. Neues Vo­ka­bu­lar wird tex­timma­nent aber auch in den je­wei­li­gen Übungs­tei­len ein­ge­führt. Viele Übun­gen aber auch textvorer­schließende und text­nach­be­trach­ten­de Ope­ra­to­ren nut­zen das Vo­ka­bel­ver­zeich­nis des Lehr­buchs oder den Omega-Wort­schatz als In­for­ma­ti­ons­quel­le für die Schü­ler. Diese Auf­ga­ben die­nen auch dazu, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler den Ge­brauch des Wör­ter­buchs früh­zei­tig ler­nen.[7]

5.3.4 Dif­fe­ren­zie­rung

Pla­ton in der Sprach­er­werbs­pha­se zu lesen, ist am­bi­tio­niert. Die guten Schü­le­rin­nen und Schü­ler soll­ten vor­aus­sicht­lich mo­ti­viert die Ein­hei­ten er­ar­bei­ten, doch sprach­lich schwä­che­re könn­ten an der sprach­li­chen Hürde schei­tern. Daher sind allen Text­pas­sa­gen quan­ti­ta­tiv re­du­zier­te und syn­tak­tisch ver­ein­fach­te Ver­sio­nen vor­an­ge­stellt, die ei­ner­seits die Lern­grup­pen in den Text füh­ren, sich aber auch für das dif­fe­ren­zier­te Un­ter­rich­ten an­bie­ten.

5.3.5 Adres­sie­rung

Ein we­sent­li­ches Ziel ist, Pla­tons Fra­ge­stel­lun­gen für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­fahr­bar und durch­denk­bar zu ma­chen. Das Athen des vier­ten vor­christ­li­chen Jahr­hun­derts soll in sei­ner pro­ble­ma­ti­schen, die phi­lo­so­phi­sche Aus­ein­an­der­set­zung be­fruch­ten­den Si­tua­ti­on einen Platz in der Schü­ler­welt er­hal­ten. Dies ge­lingt nur, wenn die teil­wei­se abs­trak­ten In­hal­te di­dak­tisch sinn­voll re­du­ziert und in an­ge­mes­se­nen Fra­ge­stel­lun­gen die Lern­grup­pen er­rei­chen.

5.3.5 Selbst­ein­schät­zung und Si­che­rung

Nach einer Ein­heit kön­nen ge­ge­be­nen­falls Selbst­ein­schät­zungs­bö­gen aus­ge­ge­ben wer­den. Sie die­nen we­ni­ger einer mög­li­chen Form der Leis­tungs­er­he­bung im Rah­men der Dia­gno­se, son­dern viel­mehr der ei­ge­nen Lern­kon­trol­le. Die Bögen fra­gen Kennt­nis­se des neuen Vo­ka­bu­lars, der er­lern­ten Gram­ma­tik, sowie Text­ver­ständ­nis der Pla­ton­aus­zü­ge und kul­tur­his­to­ri­sches und ge­schicht­li­ches Wis­sen um die Kon­textua­li­tät der Phi­lo­so­phie Pla­tons ab.

 

[4] Bil­dungs­plan, Pro­zess­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen, Text und Li­te­ra­tur, S. 10: Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen ihr Text­ver­ständ­nis durch Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen er­wei­tern.

[5] vgl. eben­da : "Die Schü­ler und Schü­le­rin­nen kön­nen ver­schie­de­ne In­ter­pre­ta­ti­ons­an­sät­ze und Über­set­zun­gen ver­glei­chen."

[6] Bil­dungs­plan, Di­dak­ti­sche Hin­wei­se, S. 7 und auch Me­tho­den­kom­pe­tenz, S. 12: "Die Schü­ler und Schü­le­rin­nen kön­nen ihre Kennt­nis­se im Be­reich der Gram­ma­tik durch In­duk­ti­on, De­duk­ti­on und Ana­lo­gie suk­zes­si­ve er­wei­tern und ver­schie­de­ne Me­tho­den zur Si­che­rung und Sys­te­ma­ti­sie­rung an­wen­den."

[7] Vgl. Bil­dungs­plan, Leit­ge­dan­ken, Di­dak­ti­sche Hin­wei­se, 1.3, S. 7.

 

Pla­tons Phi­lo­so­phie: Her­un­ter­la­den [docx][20 KB]

Pla­tons Phi­lo­so­phie: Her­un­ter­la­den [pdf][356 KB]

 

Wei­ter zu Bei­spiel­haf­te Un­ter­richts­ein­hei­ten