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Der re­sul­ta­ti­ve As­pekt des Per­fekts

Ver­gleich mit dem La­tei­ni­schen

Das la­tei­ni­sche Per­fekt geht so­wohl auf das in­do­eu­ro­päi­sche Per­fekt wie auf den in­do­eu­ro­päi­schen Ao­rist zu­rück. Dies zeigt sich in Mor­pho­lo­gie und Se­man­tik:

Mor­pho­lo­gie

  • Die ak­ti­ven For­men sind in bei­den Spra­chen (an­ders als im Deut­schen) nicht zu­sam­men­ge­setzt.
  • Das Phä­no­men der Re­du­pli­ka­ti­on ken­nen die Schü­ler z. Bsp. von den la­tei­ni­schen Ver­ben cur­re­re und ca­de­re, aber im Ge­gen­satz zum Grie­chi­schen wird im La­tei­ni­schen der Re­du­pli­ka­ti­ons­vo­kal dem Wur­zel­vo­kal an­ge­gli­chen, wenn die­ser im Prä­sens- und Per­fekt­stamm gleich ist (cu­cur­ri, aber ce­ci­di).
  • Das la­tei­ni­sche s-Per­fekt ist mit dem grie­chi­schen Schwa­chen Ao­rist (Tem­pus­zei­chen σ) ver­wandt: dixi - ἔδειξα.
  • Das Per­fekt οἶδα lässt sich (auch in­halt­lich) mit vidi (aus *void-) ver­glei­chen.
  • Die pas­si­ven For­men sind im La­tei­ni­schen stets, im Grie­chi­schen nur in der 3. Per­son Plu­ral zu­sam­men­ge­setzt. Die Be­stand­tei­le ent­spre­chen ein­an­der und den deut­schen For­men (in denen le­dig­lich das Stütz­wort wor­den hin­zu­tritt).

Se­man­tik

  • Neben dem his­to­ri­schen Per­fekt, das ins­be­son­de­re als Er­zähl­tem­pus dem grie­chi­schen Ao­rist ent­spricht, steht das prä­sen­ti­sche Per­fekt:
    novi, con­sue­vi, vici = νενίκηκα ich bin der Sie­ger
  • Cae­sar nar­ra­vit ist wie Ἡρόδοτος γέγραφεν im Deut­schen prä­sen­tisch wie­der­zu­ge­ben.
  • Der la­tei­ni­schen Kon­junk­tiv Per­fekt kann wie die nicht-in­di­ka­ti­vi­schen For­men des Ao­rist zeit­stu­fen­los ge­braucht wer­den: di­xe­rit qui­spi­am;
    ne per­tur­ba­ve­ris!

 

Ver­gleich mit dem Deut­schen

Ver­gleich mit dem Eng­li­schen

 

Sprach­re­fle­xi­on und Sprach­ver­gleich: Her­un­ter­la­den [docx][60 KB]

 

Wei­ter zu Ver­gleich mit dem Deut­schen