Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

In­di­vi­dua­li­sier­tes Ler­nen mit dem Omega

Ein sys­te­ma­ti­scher di­gi­ta­ler Grund­wort­schatz des Grie­chi­schen mit deut­schen Be­deu­tun­gen ist bis­lang of­fen­bar nicht ver­öf­fent­licht wor­den, so dass der Omega-Wort­schatz hier eine Lücke schließt.

Die di­gi­ta­le Form er­mög­licht es zudem, die reich­hal­ti­gen Mög­lich­kei­ten von be­reits exis­tie­ren­den, sprach­un­ab­hän­gi­gen di­gi­ta­len Lern­pro­gram­men, die zum Teil im Netz frei ver­füg­bar sind, für das Er­ler­nen des Alt­grie­chi­schen frucht­bar zu ma­chen. Aus der gro­ßen Aus­wahl der er­hält­li­chen di­gi­ta­len Lern­pro­gram­me wurde nach in­ten­si­ver Prü­fung aus ver­schie­de­nen Grün­den für den vor­lie­gen­den Zweck das Pro­gramm ANKI aus­ge­wählt.[11] ANKI ist mit na­he­zu allen Be­triebs­sys­te­men für Desk­top-Com­pu­ter, Ta­blets und Smart­pho­nes kom­pa­ti­bel. Wie die meis­ten Pro­gram­me ar­bei­tet ANKI mit einer auf den Nut­zer­selbst­ein­schät­zun­gen ba­sie­ren­den In­ter­vall-Wie­der­ho­lung des Lern­ma­te­ri­als („spaced re­pe­ti­ti­on“), er­laubt eine sehr in­di­vi­du­el­le Ein­rich­tung der Lern­kar­ten und lässt sich durch zu­sätz­li­che Me­di­en er­gän­zen. Neben einer lo­ka­len Desk­top-Ver­si­on ste­hen eine On­line-Ver­si­on und eine Smart­pho­ne-App zur Ver­fü­gung, die sich al­le­samt au­to­ma­tisch mit­ein­an­der syn­chro­ni­sie­ren las­sen.[12] Da­durch wer­den nicht nur die auf einer der Platt­for­men durch den je­wei­li­gen Nut­zer vor­ge­nom­me­nen in­di­vi­du­el­len Än­de­run­gen am Lern­ma­te­ri­al, son­dern auch seine je­wei­li­gen Lern­fort­schrit­te ohne Wei­te­res auf die üb­ri­gen Platt­for­men des­sel­ben Nut­zer­kon­tos über­tra­gen. Die Rei­hen­fol­ge der Wort­ab­fra­ge lässt sich al­pha­be­tisch, aber auch zu­fäl­lig ge­stal­ten. Es ist mög­lich, auch ge­son­der­te Lern­sta­pel für Teil­men­gen des Lern­wort­schat­zes ein­zu­rich­ten; durch Hin­zu­fü­gen von Schlag­wör­tern und eine ent­spre­chen­de Aus­wahl lässt sich eine sol­che Teil­men­ge bei­spiels­wei­se auf be­stimm­te Lehr­buch­lek­tio­nen be­zie­hen.

Er­pro­bun­gen des Omega durch Schü­le­rin­nen und Schü­lern haben sich als über­aus er­folg­reich er­wie­sen. Sie nut­zen die di­gi­ta­le Form, ins­be­son­de­re in der Smart­pho­ne-Ver­si­on sehr gerne und nut­zen das An­ge­bot daher rege; so er­gibt sich ein deut­li­cher mo­ti­va­to­ri­scher Vor­teil ge­gen­über her­kömm­li­chen Wort­schät­zen im Druck­for­mat. Dar­über hin­aus lässt sich durch die Mög­lich­keit, eine zu­fäl­li­ge Vo­ka­bel­ab­fra­ge zu nut­zen, die von einer al­pha­be­ti­schen An­ord­nung des Wort­ma­te­ri­als aus­ge­hen­de Ge­fahr, Worte zu ver­wech­seln, um­ge­hen.

Ins­be­son­de­re aber lässt durch den Omega-Wort­schatz her­vor­ra­gend auf He­te­ro­ge­ni­tät der Schü­ler­schaft und das Be­dürf­nis einer in­di­vi­du­el­len Dif­fe­ren­zie­rung des Ler­nens ein­ge­hen: Nicht nur kön­nen Schü­le­rin­nen und Schü­ler selbst ihr je­wei­li­ges Lern­pen­sum in­di­vi­du­ell ein­tei­len sowie ihre Lern- und Wie­der­ho­lungs­ge­schwin­dig­keit in­di­vi­du­ell re­geln, son­dern es steht ihnen auch frei, das Lern­ma­te­ri­al nach ihren be­son­de­ren Be­dürf­nis­sen wei­ter­zu­be­ar­bei­ten und zu er­gän­zen. Die spe­zi­ell im Omega ein­ge­rich­te­te Ant­wort­funk­ti­on, die das Ein­ge­ben ei­ge­ner Ant­wor­ten durch den Schü­ler und den nach­fol­gen­dem Lö­sungs­ver­gleich er­mög­licht, aber nicht er­zwingt, nimmt Rück­sicht auf un­ter­schied­li­che Be­dürf­nis­se der Schü­ler und ist ein Un­ter­stüt­zungs­an­ge­bot zur Selbst­ein­schät­zung. Vor allem aber er­hal­ten die Schü­ler die Mög­lich­keit, sich un­mit­tel­bar nach der Ab­fra­ge des ein­zel­nen Lem­mas (ent­spre­chend einem drei­stu­fi­gen Kar­tei­kas­ten­sys­tem) selbst ein­zu­schät­zen und so die Fre­quenz der Lern­wie­der­ho­lung selbst zu re­geln.

Den Schü­le­rin­nen und Schü­lern wird auf diese Weise ein Dia­gnos­ein­stru­ment an die Hand ge­ge­ben und zu­gleich eine in­di­vi­dua­li­siert ge­stal­te­te Lern­um­ge­bung er­öff­net. Auf der hohen See des Grund­wort­schatz­er­werbs bie­tet der Omega-Wort­schatz den Schü­le­rin­nen und Schü­lern (frei nach Pla­ton[13]) einen δεύτερος πλοῦς und be­fä­higt sie, als κυβερνῆταιihr Ler­nen in­ner­halb eines ge­si­cher­ten Rah­men selbst zu steu­ern

 

[11]Eine gute Über­sicht über die Merk­ma­le ver­schie­de­ner di­gi­ta­ler Lern­pro­gram­me bie­tet fol­gen­de Seite: https://​en.​wi­ki­pe­dia.​org/​wiki/​List_​of_​flash­car­d_​soft­ware (zu­letzt be­sucht am 13.5.2016).

[12]Für eine aus­führ­li­che Be­schrei­bung des Pro­gramms sei auf die Hand­buch­sei­te http://​www.​den​nisp​roks​ch.​de/​anki (zu­letzt be­sucht am 13.5.2016) ver­wie­sen.

[13]Plat. Phaed. 99c-d; Phi­leb. 19c; leg. 301b.

 

 

Grund­wort­schatz und in­di­vi­dua­li­sier­te Wort­schatz­ar­beit: Her­un­ter­la­den [odt][35 KB]

Grund­wort­schatz und in­di­vi­dua­li­sier­te Wort­schatz­ar­beit: Her­un­ter­la­den [pdf][82 KB]

 

Wei­ter zu Sprach­re­fle­xi­on und Sprach­ver­gleich