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Kommunikationssituation

Redner Inhalt Adressat
Ziele Adressatenanalyse
Rhetorik
Persönlichkeit

Ziele einer Präsentation

Am Anfang jeder Planung stehen die Ziele.

Sie definieren sich durch die Auswahl der Zielgruppe und die persönlichen Motive. Ich habe eine Motivation, mit einer gewissen Zielgruppe etwas Bestimmtes zu erreichen. Zwischen den einzelnen Elementen einer Präsentation lässt sich damit eine gewisse Logik des Ablaufs nachzeichnen: Denn: Nur wer weiß, was er will, kann den richtigen Weg einschlagen ! Je genauer Sie festgelegt haben, was Ihr Publikum am Ende der Präsentation wissen oder tun soll, um so sicherer können Sie die Inhalte auswählen, die Sie präsentieren müssen; und um so sicherer können Sie aus der Menge an Informationen, über die Sie am Anfang Ihrer Vorbereitung verfügen, die wichtigsten auswählen. Präsentation ist der Versuch, durch eine bewusste Gestaltung und Aufbereitung von Daten, Fakten und Aussagen den "Nutzungsgrad" von Information zu erhöhen und damit bestimmte Ziele zu verwirklichen. Auf dem Weg vom Sender zum Empfänger soll möglichst wenig verloren gehen. Grundsätzlich lassen sich zwei unterschiedliche Leitziele unterscheiden.

Sie können Ihre Teilnehmer

  • informieren und / oder überzeugen
Was will ich mit meiner Präsentation erreichen ? Welches Ziel hat meine Präsentation ? Was sollen meine Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Ende der Präsentation genau wissen oder tun ? Was soll sich bei den Anwesenden durch meine Präsentation konkret verändern ? Die Ziele gewichten den Inhalt Die durch meine Motive und die Zielgruppe fixierten Ziele bestimmen den Inhalt; man kann ihn gewichten nach:
  • Kernaussagen, auf die nicht verzichtet werden kann
  • Wichtige Aussagen, die das Thema abrunden
  • Interessante Aussagen, die das Thema "würzen"
  • Hintergrundmaterial, das der Absicherung dient
  • Beispiele, Bonmots, Erfahrungen, die das Thema veranschaulichen

Fünf Grundregeln der Rhetorik

  1. Sachorientierung
    Betonung der Inhalte
    gute Vorbereitung
    klare Gliederung und Struktur

  2. Verständlichkeit
    Vereinfachung komplizierter Sachverhalte
    Sprache (Fachbegriffe)
    Deutlich und nicht zu schnell
    Pausen (Mitdenken)

  3. Frei sprechen
    Spickzettel / Karteikarten
    Blickkontakt halten zum Publikum

  4. Körpersprache berücksichtigen
    natürliche Mimik und Gestik
    Glaubwürdigkeit / Authentizität

  5. Du-Orientierung
    beachte die Voraussetzungen und Erwartungen des Publikums
    weder Unter- noch Überfordern
    Redezeit an Aufmerksamkeitsspanne des Publikums orientieren
    Interesse wecken
    zum Thema hinführen

Persönlichkeit

Sachziele allein genügen nicht für eine Präsentation. Präsentationen leben von der Darstellung (auch - und vor allem – des oder der Vortragenden). Eine wichtige Frage in der Planungsphase ist daher auch: Welchen Eindruck will ich machen?

Die Möglichkeiten auf diesem Sektor sind sehr groß; die Schwierigkeit besteht darin, einerseits über ein möglichst breites Repertoire zu verfügen und dieses mit der eigenen Persönlichkeit in Übereinstimmung bringen zu können.( Kleidung, Farben.....)

Jeder von uns versucht in Kommunikationssituationen eine "Erstidentifizierung" des Gesprächspartners vorzunehmen. Bevor jemand auch nur ein Wort gesprochen hat, wird er oder sie schon "eingeschätzt": Wie ist der oder die? Sympathisch? Natürlich? Überheblich? Zynisch? Aussehen? Kleidung? Alter? Position? Soweit man diese geheime Zeichensprache bewusst steuern kann (etwa Kleidung, äußerer Eindruck etc.), kann es sinnvoll sein, sie dem Zielpublikum und der eigenen Persönlichkeit entsprechend anzupassen.

Motive

Welche Motive bewegen mich? Was ist mein eigenes Interesse?

Der Kontakt

Präsentation ist Gespräch.
In welcher Weise, nach welchen Spielregeln dieses Gespräch stattfindet, sollte in der Einleitung klar gestellt werden. Kann sich das Publikum jederzeit in die Präsentation einbringen, gibt es Etappen, nach denen Zwischenfragen vorgesehen sind oder gibt es nach der eigentlichen Präsentation Gelegenheit zur Diskussion? Oft ist es sinnvoll, wenn die TeilnehmerInnen erst am Ende zu Wort kommen.

Elemente dieser Kommunikation:

  • Persönlichkeit - Auftreten und Verhalten
  • Körpersprache - Mimik und Gestik
  • Das Wort - gesprochen und geschrieben
  • Die Darstellung - grafisch und visuell

Körpersprache

Sie ist weitgehend dem bewussten Zugriff entzogen und daher nur bedingt veränderbar. Mit seiner Körpersprache umgehen, heißt sich selbst erkennen, sich selbst beobachten. Will man sie ändern, ist sehr viel Training notwendig. Körperhaltung Blickkontakt Mimik (Gesichtsausdruck) Gestik Stimme mit den Merkmalen:

  • Lautstärke
  • Stimmlage
  • Modulation
  • Sprechtempo
  • Pausen
  • Abstand zwischen den Gesprächspartnern
  • Winkel zwischen den Gesprächspartnern

Untersuchungen zeigten, dass 55 % der Wirkung einer Präsentation von Haltung, Gestik und Blickkontakt des Referenten abhängen, 38 % von der Stimme und nur 7 % vom Redeinhalt.

Regeln für die Kontaktnahme:

  • Die Personen ansprechen
  • Blickkontakt halten, sich nicht hinter Medien verschanzen, einzelne TeilnehmerInnen direkt ansehen.
  • Offene Gestik (Arme und Hände dem Publikum zugewandt, Arme nicht verschränken)
  • Bewegung (Wechsel der Körperhaltung, auf die Gruppe zugehen)
  • Positive Beziehungen herstellen
  • Sachlich und fair argumentieren Gemeinsamkeiten hervorheben

Aufmerksamkeit erregen und lenken

  • "Stilmittel" der Stimme (Tonlage ändern, Tempowechsel, Lautstärke und Stimmlage modulieren)
  • Medieneinsatz bzw. die Visualisierung von Inhalten (am wirksamsten durch Entwicklung direkt vor den Augen des Auditoriums)
  • Bildhafte Sprache, der Einbau von Beispielen, von Demonstrationsobjekten, der bewusste Umgang mit (Sprech-)Pausen etc..

Adressatenanalyse

Wer soll mit der Präsentation erreicht werden ?

  • Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
  • Geschlecht
  • Alter
  • Schulbildung
  • Beruf
  • Vorwissen zum Thema
  • Einstellung zum Thema
  • Leistungsfähigkeit
  • Leistungsbereitschaft
  • Interessen
  • Erwartungen an die Präsentation
  • Homogenität der Gruppe

Adressatenanalyse

Wen will ich erreichen? Wer sind meine wichtigsten Ansprechpartner? Vor welchem Forum auch immer man präsentiert: In der Regel ist im konkreten Fall nicht jeder Zuhörer gleich "wichtig". Auch vor der Schulklasse gilt dies. Präsentiert man als LehrerIn etwa eine Projektidee, so lohnt es sich durchaus, sich darüber Gedanken zu machen, welche SchülerInnen man in diesem Fall besonders ansprechen will (zum Beispiel die, die ohnehin immer für alles zu gewinnen sind, oder die, die sich ansonsten eher im Hintergrund halten. Oder: Wendet man sich eher an die Mädchen in der Klasse oder an die Jungen?)

Zielgruppe

Der Empfänger steuert auch mein Handeln. Die Zielgruppe bestimmt weitgehend die (von mir) formulierten Ziele. Jede gute Präsentation orientiert sich am Publikum. Was ich mache und wie ich es mache, hängt stark davon ab, mit wem ich es zu tun habe. Wie kann ich Inhalte anschaulich machen für mein Publikum?

Gedächtnisleistungen

(C) Erfolgreich Präsentieren, Ein Leitfaden für den Seminarkurs, Landesinstitut für Erziehung und Unterricht, Stuttgart H-99/16, Juli 1999