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In­for­ma­ti­ons­blatt 5: Ris­kan­tes Leben

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In­for­ma­ti­ons­blatt 5: Ris­kan­tes Leben

Man un­ter­schei­det bei den Krebs­ri­si­ken zwi­schen en­do­ge­nen (d.h. in­ne­ren) und exo­ge­nen (d.h. äu­ße­ren) Fak­to­ren. Bei Be­fra­gun­gen in der Ge­sell­schaft wer­den vor allem Um­welt­ver­schmut­zung, Strah­lung (z.B. Hoch­span­nungs­lei­tun­gen, Handy, Atom­kraft­werk) und Schad­stoff­be­las­tung im Beruf mit einem er­höh­ten Krebs­ri­si­ko in Zu­sam­men­hang ge­bracht.

Ri­si­ko­fak­tor ge­schätz­ter An­teil an Krebs­er­kran­kun­gen ins­ge­samt ge­fähr­de­te Or­ga­ne

Rau­chen

25 - 30%

Lun­gen­krebs ist bei 80 - 90% der Män­ner und bei 60 - 80% der Frau­en auf das Rau­chen zu­rück­zu­füh­ren. Pas­siv­rau­chen er­höht das Lun­gen­krebs­ri­si­ko um etwa 20%. Fil­ter- oder Light­zi­ga­ret­ten sen­ken es nicht. Pfei­fen- oder Zi­gar­ren­rau­cher be­sit­zen zwar ein nied­ri­ge­res Lun­gen­krebs­ri­si­ko; Mund­höh­len­krebs tritt aber öfter auf als bei Zi­ga­ret­ten­rau­chern.

Lunge, Mund­höh­le, Kehl­kopf, Spei­se­röh­re, Harn­bla­se, Bauch­spei­chel­drü­se, Niere, Blut, Ge­bär­mut­ter­hals

Er­näh­rung

30-40%

Fal­sche Er­näh­rung kann Tu­mo­ren aus­lö­sen oder ihre Ent­wick­lung be­güns­ti­gen. Zu viel Fett, zu wenig Bal­last­stof­fe, ge­pö­kel­te, ge­räu­cher­te und stark ge­sal­ze­ne Le­bens­mit­tel gel­ten als krebs­be­güns­ti­gend. Star­kes Über­ge­wicht er­höht das Ri­si­ko, an Krebs zu ster­ben, um rund 50%.

Mund­höh­le, Kehl­kopf, Spei­se­röh­re, Bauch­spei­chel­drü­se, Magen, Darm, Brust, Pro­sta­ta

Al­ko­hol

3%

Schät­zungs­wei­se 30 Gramm Al­ko­hol kon­su­miert jeder Deut­sche im Durch­schnitt pro Tag (Kin­der, Alte und Ab­sti­nen­te ein­ge­rech­net). Män­ner soll­ten je­doch nicht mehr als 20 Gramm und Frau­en nicht mehr als 10 Gramm pro Tag - etwa ein klei­nes Bier - zu sich neh­men. Das Ri­si­ko po­ten­ziert sich, wenn Rau­chen hin­zu­kommt.

Mund­höh­le, Kehl­kopf, Spei­se­röh­re, Ra­chen, Leber

In­fek­tio­nen

5-15%

Zwi­schen In­fek­ti­on und Krank­heits­aus­bruch kön­nen Jahr­zehn­te lie­gen. Viele In­fi­zier­te er­kran­ken aber nie­mals an Krebs. Ein Zu­sam­men­hang ist daher schwer zu be­wei­sen. Immer wie­der wer­den in Tu­mo­ren auch bis­her un­be­kann­te Viren ent­deckt. Des­halb könn­ten sie welt­weit an wei­te­ren 15% der Krebs­er­kran­kun­gen be­tei­ligt sein.

Leber, Magen, Ge­bär­mut­ter­hals, Lym­ph­sys­tem, Blut, Nasen-Ra­chen­be­reich

Erb­li­che Fak­to­ren

5%

Ein von Mut­ter oder Vater er­erb­tes „Krebs­gen" ist de­fekt. Kom­men wei­te­re Mu­ta­tio­nen hinzu, droht Krebs. Etwa 10% aller Darm- und 5-10% aller Brust­krebs­er­kran­kun­gen sind auf eine sol­che ge­ne­ti­sche Vor­be­las­tung zu­rück­zu­füh­ren.

Auge, Darm, Brust, Ei­er­stö­cke

Be­ruf­li­che Fak­to­ren

4-8%

Be­stimm­te Be­rufs­grup­pen sind am Ar­beits­platz che­mi­schen und phy­si­ka­li­schen Schad­stof­fen aus­ge­setzt, die über Haut, Mund und Nase in den Kör­per ge­lan­gen und dort die Ent­ste­hung von Tu­mo­ren be­güns­ti­gen.

Lunge, Lym­ph­sys­tem, Harn­bla­se

Luft­schad­stof­fe

1%

Die Be­las­tung durch Schad­stof­fe aus der Um­welt führt sel­te­ner zu Krebs als bis­her an­ge­nom­men. Auch die Luft­ver­schmut­zung hat deut­lich ab­ge­nom­men.

Lunge

Io­ni­sie­ren­de Strah­lung

1-2%

Dazu ge­hö­ren UV-Licht, Rönt­gen- und y-Strah­len sowie Teil­chen­strah­len. Ex­per­ten füh­ren etwa 90% aller Tu­mo­ren der Haut auf eine er­höh­te UV-Ex­po­si­ti­on zu­rück. Die UV-A-Strah­lung mo­der­ner So­la­ri­en ist nicht we­ni­ger schäd­lich als die der Sonne. Die Strah­len drin­gen tie­fer in die Haut ein und wer­den in hö­he­rer Dosis ein­ge­setzt, weil sie schlech­ter bräu­nen als an­de­re Wel­len­län­gen.

Brust, Schild­drü­se, Lunge, Haut, Darm, Kno­chen, Spei­se­röh­re, Blase, Bauch­spei­chel­drü­se, Blut, Niere, Leber, Pro­sta­ta, Ge­hirn

Quel­le:

(ver­än­dert nach): Ta­bel­le "Ris­kan­tes Leben", Spek­trum der Wis­sen­schaft. Spe­zi­al: Krebs­me­di­zin II, Spe­zi­al 3/2003, S. 36