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Merk­mal der Gat­tung Mär­chen

Volks­mär­chen
(meist „Gat­tung Grimm“)
Kunst­mär­chen
(z.B. „Der gold­ne Topf“, „Das Mäd­chen m. d. Schwe­fel­höl­zern“)
Fan­tas­ti­sche Li­te­ra­tur
(z.B. Herr der Ringe, Harry Pot­ter)

ein­strän­gi­ge Hand­lung, keine Ne­ben­hand­lun­gen, ein­fa­che Struk­tur

ort- und zeit­lo­ses Ge­sche­hen

meist mit glück­li­chem Aus­gang

ein­flä­chi­ge Fi­gu­ren, keine Psy­cho­lo­gi­sie­rung, kaum Emo­tio­nen/Ge­füh­le

oft ähn­li­ches Fi­gu­ren­per­so­nal in den Volks­mär­chen:
Kö­ni­gin­nen und Prin­zes­sin­nen, Kö­ni­ge und Prin­zen; Schwes­ter und Bru­der, Mut­ter, Vater und Stief­mut­ter
Fi­gu­ren ent­stam­men meist einer feu­da­len Zeit
sel­ten per­sön­li­che Namen

zu Be­ginn oft Man­gel­si­tua­ti­on oder Kon­fron­ta­ti­on mit einem Pro­blem

wun­der­ba­re Re­qui­si­ten und Fi­gu­ren

sprach­lich ein­fach; Haupt­sät­ze, wie­der­keh­ren­de For­meln (Ein­lei­tung, Schluss), we­ni­ge Ad­jek­ti­ve, we­ni­ge De­tails

nicht-li­nea­re Hand­lung; Ne­ben­hand­lun­gen; zeit­li­che Rück­bli­cke, manch­mal auch Vor­aus­deu­tun­gen

häu­fig kon­kre­te Orts- und Zeit­an­ga­ben

Hand­lung oft er­zählt auf ein un­glück­li­ches Ende hin (An­ti­mär­chen)

Fi­gu­ren psy­cho­lo­gi­siert; viel­schich­ti­ge Cha­rak­te­re
In­di­vi­dual­mär­chen
Haupt­fi­gu­ren mit einer mög­li­chen Ent­wick­lung

viel­fäl­ti­ges Welt­bild
kein ge­schlos­se­nes Welt­bild, statt­des­sen frag­men­ta­ri­sche, pro­ble­ma­ti­sche Welt
→ Un­si­cher­heit der Fi­gu­ren aber auch des Er­zäh­lens

Of­fen­heit des Schlus­ses

Spra­che: oft kom­pli­zier­ter Satz­bau, häu­fig Stil­mit­tel der Iro­nie, sel­ten mit for­mel­haf­tem Be­ginn bzw. iro­nisch ge­bro­chen

Ge­mein­sam­kei­ten:

oft Mo­ti­ve und Epi­so­den mit fan­tas­ti­schen Ele­men­ten (z.B. auch Ver­wand­lun­gen)

oft: das Gute siegt, das Böse un­ter­liegt

epi­so­di­sche Hand­lungs­struk­tu­ren

Bezug auf fun­da­men­ta­le Le­bens­er­fah­run­gen

Un­ter­schied zum Mär­chen:

kon­stru­ier­te his­to­risch/real-an­mu­ten­de Welt

oft über­mensch­li­che Kräf­te der Fi­gu­ren

ima­gi­nä­re An­ders­wel­ten/ al­ter­na­ti­ve Wel­ten und al­ter­na­ti­ve Zei­ten; oft kon­stru­iert als Ge­gen­welt zu un­se­rer, dabei in sich ge­schlos­sen

oft mit (Sinn-)Suche nach einer idea­len Ge­samt­ord­nung

(nach Ste­fan Neu­haus, Mär­chen, 2.​Auf­la­ge, Tü­bin­gen 2017, S.5-12 und Kath­rin Pöge-Alder, Mär­chen­for­schung: Theo­ri­en, Me­tho­den, In­ter­pre­ta­tio­nen, Tü­bin­gen, Sei­te30ff.)

 

Merk­mal der Gat­tung Mär­chen: Her­un­ter­la­den [doc][34 KB]

Merk­mal der Gat­tung Mär­chen: Her­un­ter­la­den [pdf][69 KB]

 

Wei­ter zu Woyzeck – ein Mär­chen