Grimm: Sterntaler (1819) |
Georg Büchner: Woyzeck (1836/37), Szene 18 |
Text siehe Internet, z.B. http://gutenberg.spiegel.de/buch/-6248/162
|
Text siehe Internet, z.B. http://gutenberg.spiegel.de/buch/woyzeck-419/8
|
|
Arbeitsauftrag: Analysiere und vergleiche die beiden Märchen.
|
Inhalt
- armes, elternloses Mädchen, „gut und fromm“
- wird am Ende für sein selbstloses Verhalten belohnt
- Großzügigkeit / Güte zahlt sich aus („reich für sein Lebtag“)
- überirdische Beistand
|
Inhalt
- armes, elternloses Mädchen
- sucht weinend Trost bei den Gestirnen, will „in den Himmel gehen“
- alles entpuppt sich als „faul“, „verwelk“, mit Tod durchsetzt
- bei der Rückkehr auf die Erde nur noch ein umgeworfener Topf („Hafen“)
|
Sprache
- durchgängig Präteritum
- hochdeutscher Sprachstand
- wörtliche Rede
- Wortwiederholungen
- bildhafte Sprache
- Eingangsformel
|
Sprache
-
am Ende Präsens („sitzt es noch und is“) → Zustand dauert an, ist endlos (aber auf einer zur Hölle gewordenen Erde, und nicht im Himmel)
- Parataxen (Aneinanderreihungen), Tautologien
- Dialekt/ Soziolekt (Hessisch / kleinbürgerl. Familie)
- Aneinanderreihungen
- Eingangsformel
|
Analyse / Deutung
- Aufforderung, in jeder Situation selbstlos zu handeln
- Mensch kann sein Schicksal selbst bestimmen
|
Analyse / Deutung
- das Kind irrt umher
- kein überirdischer Beistand
- Kind bedarf eigentlich des Trostes
- findet jedoch keinen Trost und endet damit in einem unendlichen Elend
-
determinierter Mensch; aus der Verzweiflung keine Flucht in die Transzendenz möglich
-
Anti-Märchen (Gegenentwurf zum Märchen); Existenz eines Kindes in einer erschreckenden Welt, kein Erbarmen; helfende Instanzen (Eltern, Glaube und Religion) sind aufgehoben
-
moralisches (Rechts-)Verständnis des Märchens nicht wirksam; der Gute wird nicht belohnt, das Kind findet nicht heim, Helfer greifen nicht ein
|
|
Variation:
Eigentlich denkt man, das Märchen zu kennen (Sterntaler, Sieben Raben), es wiederzuerkennen; doch so kennt es keiner, es ist nicht vertraut.
|