Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

Lö­sungs­hin­wei­se

Va­lenz­über­le­gun­gen kön­nen di­dak­tisch in­iti­iert wer­den, indem die Lern­grup­pe den Auf­trag er­hält auf der Grund­la­ge von si­tua­tiv ver­an­ker­ten Ver­ben im In­fi­ni­tiv und vor­ge­ge­be­nen Wort­grup­pen pas­sen­de Sätze zu for­mu­lie­ren (Wie­land und Mel­zer 2013: 475). Dabei müs­sen die Ler­ner ent­schei­den, wel­che Wort­grup­pen mit wel­chem Verb kom­bi­nier­bar sind und wie diese flek­tiert wer­den müs­sen. Eben­so sind Wort­grup­pen an die Ka­sus­for­de­run­gen von Prä­po­si­tio­nen an­zu­pas­sen. Da­durch fin­det eine zu­nächst in­tui­ti­ve Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Va­lenz­for­de­run­gen des je­wei­li­gen Verbs bzw. der je­wei­li­gen Prä­po­si­ti­on statt.

Valenz 1

Mög­li­che Er­geb­nis­sät­ze wären bei­spiels­wei­se:

  • Ich hoffe auf viele Ge­schen­ke.

  • Mein Freund hilft mir bei den Ge­burts­tags­vor­be­rei­tun­gen.

  • Ich helfe einem Freund.

  • Ich helfe.

  • Ich schen­ke mei­nem Freund ein span­nen­des Buch.

  • Ich schen­ke ein span­nen­des Buch.

Mit Hilfe der Sub­sti­tu­ti­ons­pro­be bzw. der Satz­glied­be­stim­mung nach An­zahl, Form und Kasus las­sen sich kon­kre­te Rea­li­sie­run­gen der Va­lenz­for­de­run­gen in abs­trak­te über­füh­ren, so­dass die Va­lenz­an­ga­ben di­rekt ab­ge­le­sen wer­den kön­nen (even­tu­ell sind man­che syn­tak­ti­sche Va­lenz­an­ga­ben zu er­gän­zen):

Valenz 3

Zudem lässt sich auch die Va­lenz der auf­tre­ten­den Prä­po­si­tio­nen an­ge­ben.

Valenz 4

Damit hat die Lern­grup­pe den grund­le­gen­den Be­griff der syn­tak­ti­schen Va­lenz ken­nen­ge­lernt, wel­che die An­zahl sowie die Form der vom Verb bzw. von einer Prä­po­si­ti­on se­le­gier­ten Wort­grup­pen fest­legt (in die­sem Zu­sam­men­hang lässt sich auch der Be­griff der Rek­ti­on hin­sicht­lich be­stimm­ter Kasus- bzw. Sta­tus­for­de­run­gen des se­le­gie­ren­den Aus­drucks ein­füh­ren). Dar­auf auf­bau­end kön­nen die Be­grif­fe der ob­li­ga­to­ri­schen sowie der fa­kul­ta­ti­ven Er­gän­zung ein­ge­führt wer­den. Bei­spiels­wei­se zei­gen die Va­lenz­an­ga­ben, dass beim Verb schen­ken die No­mi­na­tiv- sowie die Ak­ku­sa­ti­ver­gän­zung ob­li­ga­to­risch sind, wo­hin­ge­gen die Da­ti­ver­gän­zung fa­kul­ta­tiv ist.

In einem wei­te­ren Schritt ist die Dif­fe­ren­zie­rung von Er­gän­zun­gen und An­ga­ben zu leis­ten. Dazu kann un­ter­sucht wer­den, bei wel­chen Ver­ben bei­spiels­wei­se Tem­po­ral­an­ga­ben wie heute mög­lich sind. Mit der Fest­stel­lung, dass Tem­po­ral­an­ga­ben na­he­zu be­lie­big mit Ver­ben kom­bi­niert wer­den kön­nen, ist das zen­tra­le Un­ter­schei­dungs­kri­te­ri­um von Er­gän­zun­gen und An­ga­ben ge­won­nen.

Li­te­ra­tur­ver­zeich­nis

  1. Wie­land, Re­gi­na; Mel­zer, Flo­ri­an (2013): 'Was ist ein Satz­glied?' - Un­ter­schied­li­che Zu­gän­ge zu einer gram­ma­ti­schen Ein­heit: An­re­gun­gen für die 5. Klas­sen­stu­fe. In: Hans-Wer­ner Hu­n­e­ke (Hg.): Ta­schen­buch des Deutsch­un­ter­richts, Bd. 1. 2., neu bearb. und erw. Aufl. Balt­manns­wei­ler: Schnei­der-Verl. Ho­hen­geh­ren, S. 471–480.

 

Syn­tak­ti­sche Va­lenz: Her­un­ter­la­den [docx][81 KB]

 

Wei­ter zu Kom­ple­xe Sätze