Die DDR auf 79m²
Analyse der Handlung
Didaktischer Kommentar und Umsetzung im Unterricht
Zunächst stellt sich die Frage des Einstiegs: Sollen die Schüler den Film zunächst als Ganzes oder nur in Auszügen zu sehen bekommen. Wie eben erläutert, ist es für den Erfolg des filmischen Erzählens wichtig, in welcher Reihenfolge Informationen preisgegeben werden. Da „GOOD BYE, LENIN!“ gezielt mit dem Thema Fiktion und Wahrheit spielt, wird davon abgesehen, spätere Filmausschnitte zu zeigen, noch bevor die Schüler die gesamte Handlung kennen. Als Einstiegsoption sollen hier deshalb zwei Varianten angeboten werden:
- Kreatives Schreiben: Es werden typische DDR-Produkte gezeigt, die es heute noch gibt, wie beispielsweise Florena-Handcreme, Rotkäppchensekt, Köstritzer-Bier oder Bautz’ner Senf. Weitere Vorgaben für den Filmplot: eine Familie aus der DDR sowie die Zeit des Mauerfalls. Die Schüler präsentieren im Anschluss ihre Filmideen und bewerten diese gegenseitig. So kann diskutiert werden, welche Grundvoraussetzungen ein guter Film braucht.
- Im Unterrichtsgespräch wird zunächst das Vorwissen rund um die Themen Mauerfall und Wiedervereinigung abgerufen/geprüft. Dies kann beispielsweise mit Schlagzeilen aus dieser Zeit geschehen oder einfach auch nur mit einem Bild der Mauer in Berlin. Für das Gesamtverständnis ist es unverzichtbar, den Film in seinem historischen Kontext verorten zu können.
- Alternative zu 2): Es wird ein (benotetes) Referat zum Mauerfall/zur Wiedervereinigung gehalten. Dies gehört zur Liste der Themen, die bereits zu Schuljahresbeginn verteilt wurden: Zur Erinnerung: Jeder Schüler muss eines dieser Themen zu Beginn wählen, um das mündliche Vortragen zu trainieren. Diese Kompetenz steht hierbei im Vordergrund. Gleichzeitig werden mit dem Referat die das Verständnis nötigen geschichtlichen Hintergrundinformationen geliefert, die dem Kurs gleichzeitig einen möglichen Ansatz für die spätere Interpretation liefern.
Danach gibt es Kino im Klassenzimmer: Da im Basisfach Deutsch die Zeit für einzelne Unterrichtseinheiten insgesamt knapp ist, werden die Mitglieder der (erweiterten) Familie Kerner im Kurs aufgeteilt. So können die Schüler später als „Experten“ für eine Figur weiterarbeiten, da sie sich entsprechend Notizen gemacht haben. Benötigte Unterrichtszeit für den gesamten Film: eine Doppelstunde + 30 Minuten.
Natürlich ist ein Unterrichtsgespräch über erste Eindrücke unverzichtbar (vgl. auch BP 2016, 3.n.1.3. (10) Medien verstehen). Dennoch geht es im Anschluss auch darum, die Geschichte in eigenen Worten wiedergeben zu können, ohne dies gleich zu einer Filmkritik werden zu lassen. Der Arbeitsauftrag könnte lauten, einen Eintrag für ein Filmlexikon der wichtigsten deutschen Filme zu verfassen. Eine Längenvorgabe bietet sich für das Zeitmanagement und die Vergleichbarkeit der Ergebnisse an.
GOOD BYE, LENIN! - Konzeption: Herunterladen [docx][448 KB]
GOOD BYE, LENIN! - Konzeption: Herunterladen [pdf][830 KB]
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