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Ana­ly­se der Nor­men und Werte: Al­ter­na­ti­ve Fak­ten

AB 1

Coca-Cola als so­zia­lis­ti­sches Ge­tränk

Ge­mein­sam mit sei­nem Ar­beits­kol­le­gen und Freund Denis treibt es Alex auf die Spit­ze: Nach­rich­ten wer­den so in­sze­niert, dass sie ins Welt­bild von Chris­tia­ne Ker­ner und ins Lü­gen­kon­strukt ihres Soh­nes pas­sen.

Alex mit Videokamera vor Coca-Cola-Werbung in Nahaufnahme

M 1 Mo­ra­li­sches Han­deln

Der ame­ri­ka­ni­sche Psy­cho­lo­ge La­wrence Kohl­berg (1927-1987) ent­wi­ckel­te das so ge­nann­te Stu­fen­mo­dell der Mo­ra­l­ent­wick­lung, in An­leh­nung an Jean Pia­gets drei­stu­fi­gem Ent­wick­lungs­mo­dell. Kohl­berg un­ter­schied drei Sta­di­en, die je­weils zwei Stu­fen um­fas­sen.

I Prä­kon­ven­tio­nel­les Sta­di­um

Auf der ers­ten Stufe ori­en­tie­ren sich Men­schen an Be­stra­fung und Ge­hor­sam, z.B. han­delt man rich­tig, wenn man da­durch eine Stra­fe ver­mei­det.

Auf der zwei­ten Stufe zeich­net sich eine rich­ti­ge Hand­lung da­durch aus, dass ei­ge­ne Be­dürf­nis­se (mit­un­ter auch die an­de­rer) in­stru­men­tell be­frie­digt wer­den. Man ori­en­tiert sich am Aus­tausch.

II Kon­ven­tio­nel­les Sta­di­um

Auf der drit­ten Stufe ori­en­tie­ren sich Men­schen mit ihrem Ver­hal­ten an der Zu­stim­mung an­de­rer (z.B. ein „guter Junge“ sein).

Die vier­te Stufe setzt eine Ori­en­tie­rung an Recht und Ord­nung vor­aus, rich­ti­ges Han­deln be­deu­tet, seine Pflicht zu tun und Au­to­ri­tä­ten zu re­spek­tie­ren.

III Post­kon­ven­tio­nel­les Sta­di­um

Am So­zi­al­ver­trag und All­ge­mein­wohl ori­en­tie­ren sich Men­schen, die auf der fünf­ten Stufe han­deln. Sie sind in der Lage, hier­für ver­schie­de­ne mo­ra­li­sche Prin­zi­pi­en ab­zu­wä­gen und bei Be­darf ihre ei­ge­ne Ein­stel­lung zu än­dern.

Die sechs­te und damit höchs­te Stufe ver­langt von Men­schen ein hohes Maß an Ur­teils­fä­hig­keit, ge­ra­de auch in Di­lem­ma-Si­tua­tio­nen. Das ei­ge­ne Han­deln rich­tet sich an all­ge­mein gül­ti­gen ethi­schen Prin­zi­pi­en aus.1

M 2 Ge­sin­nungs- und Ver­ant­wor­tungs­ethik

Der So­zio­lo­ge Max Weber (1864 – 1920) un­ter­schei­det zwi­schen Ge­sin­nungs- und Ver­ant­wor­tungs­ethik. Der Ge­sin­nungs­ethi­ker legt sei­nen Ent­schei­dun­gen seine ab­so­lu­te Ethik zu­grun­de. An­ders der Ver­ant­wor­tungs­ethi­ker: Für ihn spie­len vor allem auch die Fol­gen sei­nes Han­delns eine Rolle, wenn es darum geht, seine Ent­schei­dun­gen nach mo­ra­li­schen Grund­sät­zen aus­zu­rich­ten. „Auf die Lüge über­tra­gen: Die Wahr­haf­tig­keit ge­hört nicht zu den Hand­lungs­ma­xi­men eines Ver­ant­wor­tungs­ethi­kers, wenn diese im kon­kre­ten Fall zu pro­ble­ma­ti­schen Kon­se­quen­zen führt.“2

Ar­beits­auf­trag:

Be­ur­tei­le in einem Kom­men­tar Alex’ Ent­schei­dung sowie deren Aus­wir­kun­gen auf Fa­mi­lie und Freun­de, „al­ter­na­ti­ve Fak­ten“ zu schaf­fen. Be­zie­he M1 und M2 in deine Über­le­gun­gen mit ein.

 

1 Vgl. Num­mer-Wink­ler, Ger­trud: Moral. In: Schnei­der, Wolf­gang/Lin­den­ber­ger, Ulman (Hrsg.): Ent­wick­lungs­psy­cho­lo­gie. Mün­chen 2012, 7., voll­stän­dig über­ar­bei­te­te Auf­la­ge, S. 527ff

2 Vgl. Mar­schall, Ste­fan: Lügen und Po­li­tik im „post­fak­ti­schen Zeit­al­ter“. Ar­ti­kel vom 24.03.17 https://​www.​bpb.​de/​apuz/​245217/​lue­gen-​und-​po­li­tik-​im-​pos​tfak​tisc​hen-​zeit­al­ter. Letz­ter Zu­griff: 02.01.2019

 

Ana­ly­se der Nor­men und Werte: Her­un­ter­la­den [docx][886 KB]

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Wei­ter zu Münd­li­che Prü­fung